Als Literaturwissenschaftlerin mal ein bisschen gegenhalten.
Wenn man sagt "etwas kommt auf euch zu", nimmt man sich selbst explizit aus, sonst würde man die erste Person Plural verwenden und sagen "es kommt auf uns zu". Außerdem sagst du ja selbst, dass man zu der Personengruppe nicht gehört. Du widersprichst dir da ziemlich.
Und statt zu sagen "Du musst irgendwann sterben" würde jemand, der das für sich selbst ebenfalls annimmt, eher sagen "Auch du musst irgendwann sterben."
Aber sprachliche Präzision ist halt nicht jedermanns Sache.
Und natürlich, etwas kommt auf jemanden zu, man fragt "auf wen oder was", das ist Akkusativ, nicht Dativ.
Aber wie sagte mein Altgriechischlehrer immer so schön: "Deutschlehrer haben doch keine Ahnung von Grammatik!" Ich möchte nicht wissen, was da üblicherweise so im Lehrerzimmer abging!
*schmunzelt*
Ich respektiere deine Erklärung, die in der Tat erheblich besser verständlich ist als meine. Ich mag mich durchaus nicht klar genug ausgedrückt haben - Möchte deine Aussage hier aber doch ein wenig ergänzen.
Bleiben wir einmal bei der ursprünglichen Aussage.
"Es kommt etwas auf
euch zu."
Das ist erstmal feststehend. Der Sprecher stellt die Behauptung auf, das etwas in der Zukunft eintreten wird. Dabei hat er aber mit keinem Wort gesagt "Und auf mich nicht". Wie du korrekt sagst, würde er sich in die Behauptung einbeziehen wollen, hätte er gesagt "Etwas kommt auf
uns zu."
Im Umkehrschluss ist aber "Etwas kommt auf euch zu" keine Behauptung die automatisch beinhaltet "und auf mich nicht !" (oder "und mich auch!"). Es wird nur einfach keine Aussage zu der eigenen Befindlichkeit im Bezug auf das auf die Anderen zukommende Ereignis getroffen.
Die deutsche Sprache ist dahingehend leider nicht perfekt und bedarf einer zusätzlichen Erläuterung, wenn derjenige sich selbst einschliessen aber trotzdem in der zweiten Person Plural bleiben möchte (eben z.B. "und mich auch), z.B. weil er seine bedeutung gegenüber der größeren primären Gruppe als weniger relevant betrachtet - Oder, wie von dir getan, er kann zur ersten Person Plural (uns) wechseln.
Der Fallfehler, den muss ich mir allerdings in der Tat auf die Mütze schreiben - Ich war aus irgendeinem Grund gedanklich bei "Wem ist etwas zugehörig", nicht auf "wen" kommt etwas zu. Das ist natürlich korrekt
Akkusativ.
Den Seitenhieb in deinem letzten Satz hättest du dir dennoch verkneifen können
Aber das ist eben etwas was grade wir Sprachwissenschaftler generell gut können - Sich wie die Aasgeier auf Flüchtigkeitsfehler Anderer stürzen. Aber dafür werden wir schließlich auch herangezogen. In diesem Sinne: Ein guter Kampf, ein guter Hinweis, danke für die Korrektur - Auch wenn ich ihr nur zum Teil zustimme.
Und jetzt kehren wir wieder zum Thema Feedback zurück, ehe wir Haue wegen Offtopic kriegen
