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Berühmte Tiere - und die wahre Geschichte dahinter

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Clarence (Spatz)

Dieser Piepmatz lebte während dem 2. Weltkrieg, dem schlimmsten Krieg seit Menschen Gedenken, in London... Vor allem am Anfang bombardierten die Deutschen Großbritannien, doch der kleine Clarence wusste es, wie man die Londoner Bevölkerung zum Lachen bringt...

Clarence (geschlüpft 1. Juli 1940; † 23. März 1952) war ein in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs berühmter Spatz. Clarence fiel seiner späteren Besitzerin, der Witwe Clare Kipps, vor ihrem Bungalow in London am Abend des 1. Juli 1940 als frisch geschlüpftes Küken vor die Füße. Kipps, eine Hobbyornithologin und Angehörige der Air Raid Precaution, des Zivilschutzes während der deutschen Luftangriffe, zog den Vogel auf und nahm ihn immer auf ihre Dienstgänge mit. Clarence verlor nie die Prägung auf seine Ziehmutter. Die beiden wurden bekannt für die Kunststücke, die der Spatz in den Bunkern Londons vorführte. Neben einigen anderen Tricks war die Luftschutzkellernummer sehr beliebt: Clarence rannte auf den Ruf „Fliegeralarm!“ hin in einen Bunker, den Mrs. Kipps mit ihren Händen bildete, und verharrte dort reglos, bis man „Entwarnung!“ rief. Noch beliebter waren indes seine Hitlerreden: Der Spatz stellte sich auf eine Konservendose, hob den rechten, durch das Jugendunglück leicht lädierten Flügel zum Hitlergruß und begann zunächst leise zu tschilpen. Er steigerte dann seine Lautstärke und Furiosität bis zu einem heftigen Gezeter, verlor dann scheinbar den Halt, ließ sich von der Dose fallen und mimte eine Ohnmacht.

Clarence wurde zu einer Symbolfigur der von Hitlers Luftangriffen geplagten Londoner und ihres Durchhaltewillens. Er wurde in Presseberichten gefeiert, und sein Bild zierte Postkarten, die zu Gunsten des Britischen Roten Kreuzes verkauft wurden.

Leider gibt es kein Bild von diesem lustigen Piematz, dem berühmtesten Spatz der Welt.
 

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Shrek (Schaf)

Shrek ist vielleicht das bekannteste Schaf überhaupt. Shrek lebte auf Neuseeland und war eines von über 17.000 Schafen auf einer 11.000 Hektar großen Farm. So mancher stellt sich die Frage: Was soll so besonders an einem Schaf sein???? Hier die Antwort:


Shrek (* etwa 1994; † 6. Juni 2011) war ein Merinoschaf in Neuseeland, das landesweite Bekanntheit erlangte.

Shrek war eines von 17.000 Schafen auf einer 11.000 Hektar großen Farm in Tarra. Ihm gelang es bis 2004 sechs Jahre lang, dem Scheren zu entgehen, indem es sich in Höhlen versteckte. Fernsehübertragungen seiner Ergreifung und der anschließenden Schur, die ebenso live übertragen wurde, brachte ihm enorme Popularität ein. Als es geschoren wurde, kamen 27 kg Wolle zusammen..

Im Mai 2004 traf es im neuseeländischen Parlament mit Premierministerin Helen Clark zusammen. Durch Tourneen verdiente sein Besitzer John Perriam pro Auftritt 16.000 Neuseeland-Dollar. Insgesamt spendete er von den Einnahmen rund 150.000 Dollar an die Neuseeländische Kinderkrebshilfe. Ferner wurde Shrek Hauptfigur mehrerer Kinderbücher.

Am 6. Juni 2011 wurde es auf tierärztlichen Rat hin eingeschläfert. Shrek steht heute ausgestopft im neuseeländischen Nationalmuseum von Te Papa.


Hier Shrek vor der Schur:
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DeletedUser5539

Bummer und Lazarus

Bummer („Rumtreiber“) war ein Neufundländermischling, der ab 1860 in San Francisco in der Montgomery Street , einem beliebten Journalistentreff, lebte und schnell als Rattenkiller bekannt wurde. Diese Fähigkeit bewahrte ihn vor dem Schicksal seines Vorgängers in diesem Territorium, Bruno, der mit Strychnin vergiftet worden war.
Zeitungsartikeln der 1890er-Jahre zufolge wurde Bummer vom Journalisten Ned Knight von einem Aufenthalt in Petaluma nach San Francisco mitgebracht. Auch der Name „Bummer“ soll von ihm stammen. So war Bummer bereits seit seiner Ankunft den meisten Journalisten San Franciscos bekannt.
Nach ein paar Tagen soll der Hund aber die Freiheit den Kneipenbesuchen mit seinem Herrchen vorgezogen haben. 1861 rettete Bummer eine Promenadenmischung, die von einem größeren Hund angegriffen und am Bein schwer verletzt worden war. Der Überlieferung nach teilte Bummer sein Essen mit dem Tier und wärmte es in der Nacht, sodass sich der Hund schnell von seinen Verletzungen erholte und daher den Namen Lazarus erhielt. Von da an begleitete Lazarus Bummer ständig und erwies sich bald ebenfalls als exzellenter Rattenjäger.
Einmal sollen die beiden in nur zwanzig Minuten 85 Ratten erlegt haben.

Die örtliche Presse wurde schnell auf das Pärchen aufmerksam und berichtete regelmäßig über die Aktivitäten der beiden Tiere. Bummer wurde dabei meist als „Gentleman“ mit beinahe tragischem Hintergrund dargestellt – vom Glück verlassen, aber hoffnungsvoll in die Zukunft blickend; Lazarus dagegen wurde die Rolle des verschlagenen und unzuverlässigen Freundes zugeteilt, der im Zweifelsfall nur an sich selbst denkt. Diese vermenschlichte Rollenzuweisung schien sich zu bestätigen, als Bummer einige Monate später durch einen Schuss ins Bein verletzt wurde und Lazarus ihn daraufhin mit einem anderen Hund verließ. Dass Lazarus nach Bummers Genesung zu ihm zurückkehrte, änderte nichts an dieser Einschätzung.

Entgegen ihrer öffentlichen Reputation konnten die beiden Hunde aber durchaus auch aggressiv auftreten. Bummer galt einer frühen Darstellung nach als Schafskiller und war in zahlreiche Beißereien mit anderen Hunden verwickelt, bei denen ihn Lazarus unterstützte. Beide waren auch dafür bekannt, unbemerkt in örtliche Geschäfte einzudringen, diese auf der Suche nach Fressbarem oder einem Schlafplatz zu verwüsten und sich bei Entdeckung heftig zur Wehr zu setzen.

Im Juni 1862 wurde Lazarus von einem neu eingestellten Hundefänger aufgegriffen, woraufhin eine aufgebrachte Menschenmenge seine Freilassung forderte. Die Stadtverwaltung kam dieser Forderung nach und erklärte öffentlich, Bummer und Lazarus seien von nun an von der städtischen Verordnung zur Bekämpfung herumstreunender Hunde befreit.

Älteren Darstellungen zufolge wurde Lazarus im Oktober 1863 vergiftet, nachdem er einen Jungen gebissen haben soll. Auch die von Bürgern San Franciscos ausgesetzte Belohnung von 50$ führte nicht zur Ermittlung des Täters. Samuel Dickson dagegen berichtet, Lazarus sei von einem Wagen der Freiwilligen Feuerwehr überfahren worden. In der Zeitung Daily Evening Bulletin erschien unter dem Titel „Klagelied für Lazarus“ ein ausführlicher Nachruf, in dem es hieß: „Zwei Hunde mit nur einem Bellen, zwei Schwänze, die wie einer wackelten.
Lazarus wurde ausgestopft und fand seinen Platz hinter dem Tresen in Martins Saloon.

Bummer ging schnell eine neue Partnerschaft mit einem jungen Bullterrier ein, der Lazarus Jr. genannt wurde. Aber langsam geriet das alt gewordene Tier in Vergessenheit. Im Oktober 1865 erkrankte Bummer und sein geschwächter Körper schwoll stark an. Er starb nach einem Tritt durch einen Betrunkenen, der daraufhin verhaftet und wegen Tierquälerei zu einer Strafe von 25$ verurteilt wurde. Die Zeitung Daily Alta California veröffentlichte eine „Elegie auf Bummer“: „Der noble Bummer schläft“. Auch Mark Twain verfasste unter dem Titel „Exit 'Bummer'“ einen Nachruf. Darin betont er, Bummer sei im Kreise seiner Freunde gestorben, die ihm „das Kissen aufschüttelten und den Todesschweiß von der Stirn wischten“. Twain war der Meinung, Bummer habe sich selbst überlebt, die Zeit sei über ihn hinweggegangen. „Er starb reich an Jahren und Ehrungen, voll mit Infekten und Insekten.“
Bummer wurde ebenfalls ausgestopft und fand seinen Platz zunächst neben Lazarus.

1906 wurden die beiden ausgestopften Hunde von einem privaten Sammler dem Golden Gate Park Museum gestiftet und dort ausgestellt. Zwei Monate später wurde das Museum beim großen Erdbeben von 1906 schwer zerstört. 1910 wurden die Tierkörper vernichtet.

1992 wurde für die beiden Hunde in der Montgomery Street eine Gedenkplakette an der Transamerica Pyramid, dem höchsten Wolkenkratzer der Stadt, angebracht.

Bummer.jpg

Bummer


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Lazarus
 

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Antje (Walross)

Antje (* 25. Mai 1976; † 17. Juli 2003 in Hamburg) war ein pazifisches Walross (Odobenus rosmarus divergens) des Hamburger Tierparks Hagenbeck, das lange Jahre das Maskottchen des NDR war. Es gibt Gerüchte, dass Antje ein Männchen war, das stimmt nach Auskunft des Chefpräparators des Zoologischen Museums der Uni Hamburg, Klaus Zwonarz, jedoch nicht. Das Tier habe eindeutig Zitzen am Bauch.

Das Bilderbuch „Wie Antje nach Hamburg kam“ erzählt die (fiktive) Lebensgeschichte des Walrosses Antje so: das Tier wird von einer Heulerstation aufgegriffen, flüchtet nach Hamburg, besucht dort allerlei Hamburger Sehenswürdigkeiten und landet schließlich in Hagenbecks Tierpark. Das Ende der Geschichte dürfte der Wahrheit nahekommen: „Sie wurde berühmt und das kam so: Eines Tages kam ein Mann vom Fernsehen an ihrem Wasserbecken vorbei. Er suchte schon lange nach einem Wappentier für seinen Sender. Als er von Antje hörte, war er von ihrer Geschichte begeistert. Seitdem ist Antje sogar im Fernsehen zu sehen.“

1978 entstanden in Hagenbecks Tierpark Tieraufnahmen als Pausenfüller während einer Sendepause für das werbefreie NDR-Fernsehen, darunter auch ein kurzer Film mit Antje, in dem das Walross, auf den Beckenrand gestützt, mit Kinn und Bauch Wasser an Land schwappen lässt und dabei das NDR-Logo „aufbläst“. Der Film, und damit das Tier, wurde schnell zum Publikumsliebling, so dass der NDR 1984 das Walross in sein Logo aufnahm: in einem Kreis erschien der Kopf des Walrosses im Profil, darunter die Buchstaben NDR. Viele Zuschauer besuchten auch die echte Antje im Tierpark, wo die Fütterungen, bei denen Antje aus dem Wasser robbte und Mundharmonika blies, zu den Attraktionen gehörten. Obwohl sie, von einem Gastauftritt in der Sesamstraße abgesehen, nie eine echte Fernsehrolle bekam, avancierte sie zu einer echten Fernsehgröße. Mit dem Walross Antje eröffnete sich für den NDR eine ungeahnte Einnahmequelle in Form zahlreicher Antje-Merchandising-Produkte.

Der Direktor des Tierparks, Claus Hagenbeck, hatte das im Nordpolarmeer geborene Tier 1976 aus Moskau nach Hamburg bringen lassen. Mit nur 62 Kilogramm Gewicht war Antje damals noch recht zierlich, ausgewachsen brachte sie 750 kg auf die Waage.

Bis 2001 blieb Antje im Logo des Senders abgebildet, teils animiert (Blinzel-Antje) als Umschaltfilm. Dann wurde das Logo im Rahmen einer Erneuerung des Senderdesigns abgeschafft. Der NDR kehrte zu einer Neuinterpretation seines ursprünglichen Sendemast-Logos zurück. Der Sender gab an, das Walross sei bei Informations- und Kultursendungen als Logo unpassend geworden. Trotzdem wurde das Tier von den NDR-Mitarbeitern geliebt. Laut der Wochenzeitung Die Zeit war aber vor allem NDR-Intendant Jobst Plog kein Freund von Antje – er soll sie intern als „stinkendes Fischtier“ bezeichnet haben. Sie wurde jedoch nicht komplett abgeschafft, sondern lebt in einer Kinderzeichentrickserie von Janosch weiter, die seit September 2003 ausgestrahlt wird. Janosch soll Antje vor den ersten Entwürfen im Zoo besucht haben.

Antje starb in der Nacht auf den 17. Juli 2003, nachdem sich ihr baldiger Tod bereits ein paar Tage vorher angekündigt hatte. Das Tier hatte bereits einige Tage lang nichts mehr gefressen und konnte das Becken nicht mehr verlassen. Antje erreichte jedoch ein Alter von 27 Jahren (durchschnittliche Lebenserwartung eines Walrosses: etwa 20 Jahre) und war damit eines der drei ältesten bekannten Walrosse der Welt. Der Tod des Tiers wurde sogar in den überregionalen Nachrichtensendungen der ARD gemeldet; diese werden allerdings vom NDR produziert.

Mittlerweile wurde Antje dermoplastisch konserviert und ist seit Anfang September 2004 im Zoologischen Museum von Hamburg zu besichtigen. Eine Bronze-Plastik des Walrosses steht als wasserspeiende Brunnenfigur am Alster-Einkaufs-Zentrum in Hamburg-Poppenbüttel, eine überlebensgroße Statue an einem Spielplatz hinter dem Bergedorfer Rathaus.


Antje 1982:
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Antje-Brunnen in Hamburg-Poppenbüttel:
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Statue in Bergedorf
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Bart the Bear
Bart the Bear (* 19. Januar 1977 in Baltimore, Maryland, USA; † 10. Mai 2000 in Park City, Utah, USA) war ein männlicher Kodiakbär, der in zahlreichen Hollywoodfilmen mitwirkte.

Bart wurde 1977 in einem amerikanischen Zoo geboren, der nicht in der Lage war, das Tier aufzuziehen. Als er fünf Wochen alt und etwa 2,5 kg schwer war, entschieden die Tiertrainer Doug und Lynne Seus, sich des kleinen Bären anzunehmen und ihn mit der Flasche großzuziehen. Nachdem er etwa 150 Kilogramm Gewicht erreicht hatte und somit zu groß war, um weiter im Haus zu leben, errichteten die Seus auf ihrer Wasatch Rocky Mountain Wildlife Ranch für ihn ein eigenes „Bärenhaus“. Der Stuntman und Tiertrainer Monty Cox entdeckte den Bären und seinen Trainer schließlich für den Einsatz in Hollywoodfilmen. Er spielte neben Schauspielern wie John Candy, Dan Aykroyd, Steven Seagal, Anthony Hopkins und Alec Baldwin. In Jean-Jacques Annauds Der Bär aus dem Jahr 1988 übernahm er neben dem jüngeren Youk the Bear die Hauptrolle.

Er hatte eine Kopf-Rumpflänge von ca. 280 Zentimetern und wog als erwachsener Bär etwa 670 Kilogramm. Bart starb im Jahr 2000 mit 23 Jahren an Krebs. Er erreichte damit für einen Bären in Gefangenschaft ein durchschnittliches Alter. Er verstarb bei den Dreharbeiten für die Fernsehdokumentation Growing Up Grizzly (2001). Bereits in den 90er Jahren drehte Brad Pitt mit ihm den Kinofilm Legenden der Leidenschaft. Seine Nachfolger, die beiden Grizzlybärwaisen Honey-Bump und Little Bart, werden ebenfalls für den Einsatz bei Filmproduktionen trainiert. Little Bart the Bear, der einen Kurzauftritt in dem Film Dr. Dolittle 2 (2001) und eine Hauptrolle in Ein ungezähmtes Leben (2005) hatte, wurde nach Bart benannt.

Bemerkenswert war der gewaltfreie und herzliche, kollegiale Umgang, mit dem Doug Seus die riesigen Bären zu außergewöhnlichen Leistungen brachte. Für die Aufnahmen in dem Film Auf Messers Schneide wurden er und seine Arbeit mit Bart im Abspann ehrend erwähnt.

Hier eine Liste aller Filme, in der er mitspielte:
  • 1980: Windwalker
  • 1983: Beste Spieler weit und breit – Sein größtes Abenteuer (Kenny Rogers as The Gambler: The Adventure Continues) (Fernsehfilm)
  • 1986: Ayla und der Clan des Bären (The Clan of the Cave Bear)
  • 1986: Die Entscheidung um Long Hill (Louis L’Amour’s Down the Long Hills)
  • 1988: Great Outdoors – Ferien zu dritt (The Great Outdoors)
  • 1988: Der Bär (L’Ours)
  • 1990: Allein in der Wildnis (Lost in the Barrens) (Fernsehfilm)
  • 1990: The Young Riders (Fernsehserie), Episode Decoy
  • 1991: Wolfsblut (White Fang)
  • 1991: The Giant of Thunder Mountain
  • 1994: Auf brennendem Eis (On Deadly Ground)
  • 1994: Legenden der Leidenschaft (Legends of the Fall)
  • 1996: Die Liebenden vom Red River (Les Amants de rivière rouge) (Fernsehserie)
  • 1997: Auf der Spur des großen Bären (Walking Thunder)
  • 1997: Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge)
  • 1998: Meet the Deedles

Hier ein Bild von ihm:
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Dolly
Das Schaf Dolly (* 5. Juli 1996 in Roslin (Midlothian); † 14. Februar 2003) war ein walisisches Bergschaf und das erste aus einer ausdifferenzierten somatischen Zelle geklonte Säugetier.

Dolly war das erste Tier, das durch ein Klonierungsverfahren gezeugt wurde, bei dem ausdifferenzierte, adulte Zellen als Spender der Erbinformation dienen. Bei der „Herstellung“ von Dolly am 8. Februar 1996 im Roslin-Institut nahe Edinburgh in Schottland wurden 277 Eizellen (Scottish Blackface) mit Zellkernen aus den Euterzellen des Spendertiers, Finn Dorset, geimpft. Daraus entstanden 29 Embryonen, von denen eines, Dolly, überlebte. Die das Lamm austragende Leihmutter war ebenfalls ein Scottish-Blackface-Schaf. Als geistiger Vater Dollys galt zunächst der britische Embryologe Ian Wilmut, dessen Forschungsergebnisse am 27. Februar 1997 in der Zeitschrift Nature erstmals präsentiert wurden. Tatsächlich ist jedoch Keith Campbell der Erzeuger des Schafes Dolly, was Ian Wilmut im Jahre 2006 auch zugab. Der Zellbiologe und damalige Mitarbeiter in dem Klon-Projekt hätte somit eigentlich als Erstautor genannt werden und die finanziellen Ressourcen und Preise für die prominente Veröffentlichung erhalten müssen.

Ungefragte Namenspatin ist Dolly Parton. Die Wissenschaftler, die die Countrysängerin aufgrund ihrer üppigen Oberweite ausgewählt hatten, wollten damit auf die Herkunft der Spenderzellen aus einem Schafseuter anspielen.

Streng genommen handelt es sich bei Dolly nicht um einen richtigen Klon, da die Gene der Mitochondrien (Endosymbiontentheorie) nicht vom Spendertier, sondern von den Eizellen mit übernommen wurden. Somit wurde keine hundertprozentige genetische Übereinstimmung mit dem Ausgangstier erreicht. Im Laufe seines Lebens bekam das Schaf Dolly mehrere Lämmer, alle wurden auf natürliche Weise geboren.

Am 14. Februar 2003 musste Dolly im Alter von sechs Jahren infolge einer schweren Lungenkrankheit, der Lungenadenomatose der Schafe, eingeschläfert werden. Auslöser war das Jaagsiekte-Schaf-Retrovirus. Dolly zeigte zu diesem Zeitpunkt Alterserscheinungen wie etwa Arthritis. Schafe haben eine natürliche Lebenserwartung von durchschnittlich zehn bis zwölf, maximal 20 Jahren. Daher wird diskutiert, ob es sich bei den frühen Alterserscheinungen um Folgen des Klonens handelt, denn die implantierten Zellkerne stammten aus einem erwachsenen Tier und waren daher schon älter.

Der ausgestopfte Balg des Tieres wird im Royal Museum in Edinburgh ausgestellt:
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Hier ein Schema der Zeugung von Dolly:
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„Rhinocerus“/ „Dürers Nashorn“

Jeder von uns kennt diesen Holzschnitt von Albrecht Dürer (1471- 1528) aus dem Jahre 1515. Ein relativ bekanntes, jedoch namenloses Nashorn inspirierte ihn zu diesem Werk...

Die ersten Panzernashörner, die in Europa lebten, lebten etwa im 3. Jahrhundert, also zur Zeit der Römer. Schon einige spätrömische Kaiser, wie Domitian, Commodus oder Caracalla besaßen in Rom Wildgehege mit Panzernashörnern. Dürers Holzschnitt hat durch den rüstungsartigen Ausdruck des Dickhäuters vermutlich nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass das asiatische Rhinoceros unicornis im Deutschen die Bezeichnung „Panzernashorn“ erhielt. Bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erachtete man seine Darstellung als eine naturgetreue Wiedergabe, und der Holzschnitt wurde mehrfach kopiert, neu gedruckt und vertrieben. Erst als in den 1740er und 1750er Jahren das Rhinozeros Clara in Europa gezeigt wurde, kamen zunehmend Abbildungen in Umlauf, die nach dem Leben gefertigt worden waren.

Am 20. Mai 1515 landete ein Nashorn im Hafen von Lissabon; es war der bis dahin ungewöhnlichste Import der erst seit wenigen Jahren bestehenden Seeroute nach Indien. Die Portugiesen waren erfolgreich gewesen, wo Columbus versagt hatte; auf den Spuren früherer portugiesischer Seefahrer waren sie der westafrikanischen Küste gefolgt, hatten das Kap der Guten Hoffnung umrundet und waren nach Durchquerung des Arabischen Meeres 1498 nach Indien gelangt. In den folgenden Jahrzehnten spielte Portugal eine wesentliche Rolle im lukrativen Gewürzhandel. Die Portugiesen eroberten unter Führung von Afonso de Albuquerque im November 1510 das zu Indien gehörige Goa und machten es zu ihrer wichtigsten Handelsniederlassung; weitere fünfzig befestigte Siedlungen entlang der indischen Westküste dienten als Handelsstützpunkte. Der Austausch offizieller Geschenke begleitete die Verhandlungen mit den lokalen Herrschern.

Afonso de Albuquerque, der Vertreter der portugiesischen Krone in Indien, hatte das Nashorn zu Beginn des Jahres 1514 von Sultan Muzafar II., dem Herrscher von Cambay (im heutigen Gujarat) als Bestandteil eines solchen diplomatischen Geschenkeaustausches erhalten. De Albuquerque beschloss, das Nashorn, in der Landessprache ganda, seinem König, Manuel I. von Portugal, zum Geschenk zu machen. An Bord der „Nossa Senhora da Ajuda“ und in Begleitung zweier weiterer portugiesischer Schiffe verließ das Nashorn zusammen mit seinem indischen Wärter Ocem im Januar 1515 Goa und segelte mit kurzen Aufenthalten in Mosambik, St. Helena und auf den Azoren nach Lissabon. Nach einer Seereise von 120 Tagen wurde das Nashorn in der Nähe des sich im Bau befindlichen Belem-Turms an Land gebracht. Der Turm erhielt später an seiner Nordwestseite die Skulptur eines Nashornkopfes.

Das exotische Tier wurde in König Manuels I. Menagerie im Ribeira-Palast in Lissabon untergebracht. Manuel I. besaß eine umfangreiche Menagerie, die auch Elefanten umfasste. Nashörner waren in Europa seit Jahrhunderten nicht lebend gesehen worden und nahmen eher den Status eines mythischen Wesens ein. Am 3. Juni 1515 ließ Manuel I. einen jungen Elefanten und das Nashorn aufeinander treffen, um den Bericht von Plinius dem Älteren zu überprüfen, dass Elefanten und Nashörner erbitterte Gegner seien. Unter den Augen einer großen und lauten Menschenmenge, die sich versammelt hatte, um diesem Spektakel beizuwohnen, bewegte sich das Nashorn langsam und zielgerichtet in Richtung seines Gegners. Der junge Elefant dagegen, verwirrt von dem Getöse der ungewohnten Menschenmenge, floh in Panik vom Kampffeld, bevor es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Tieren kam.

Das Nashorn blieb bis Ende des Jahres 1515 Bestandteil der Menagerie von Manuel I. Dann wurde es als Geschenk an den Medici-Papst Leo X. weitergereicht. Manuel I. lag daran, sich das Wohlwollen des Papstes zu sichern. Im 1494 abgeschlossenen Vertrag von Tordesillas hatte Papst Alexander VI., ein Vorgänger von Leo X., eine zirka 370 Meilen westlich der Azoren liegende Grenze als Demarkationslinie zwischen dem spanischen und portugiesischen Kolonialreich festgelegt. Damit war der amerikanische Kontinent aufgeteilt. Unzureichend geklärt blieb allerdings, wo in Ostasien diese Demarkationslinie verlief – dies war jedoch ausschlaggebend für die Frage, welchen Anteil Spanien und Portugal am lukrativen Gewürzhandel mit Ostasien haben würden. Bezüglich dieser Grenze zwischen den Einflussgebieten der beiden Länder fiel erneut dem Papst eine entscheidende Rolle zu – Anlass genug, sich seine Gunst durch Geschenke zu sichern. 1514 hatte Manuel I. dem Papst bereits den Indischen Elefanten Hanno zum Geschenk gemacht.

Das Nashorn von Lissabon war bereits vor seiner Reise nach Rom dort bekannt geworden. Der Florentiner Arzt und Dichter Giovanni Giacomo Penni hatte bereits kurz nach dem Eintreffen des Tiers in Lissabon einen Traktat in Versen mit dem Titel Forma e natura e costumi de lo Rinocerothe verfasst. Dieser erschien im Juli 1515 in Rom und ist nur in einem einzigen Exemplar erhalten, das sich in der Bibliotheca Colombina in Sevilla befindet. Er enthält auf dem Titelblatt einen Holzschnitt von einem Rhinozeros.

Im Dezember 1515 wurde das Nashorn mit einem neuen Halsband ausgestattet, es erhielt einen „grünen Samtkragen mit Rosen und vergoldeten Ösen“ und dazu eine „Kette von vergoldetem Eisen“. „Mit Fransen geschmückt“ wurde es zusammen mit anderen wertvollen Geschenken, wie Tafelsilbern und Gewürzen, per Schiff auf die Reise nach Rom geschickt. Die Fahrt wurde vor Marseille kurz unterbrochen. Der französische König Franz I., der sich zu dem Zeitpunkt in der Provence aufhielt, hatte gewünscht, das exotische Tier in Augenschein zu nehmen. Am 24. Januar präsentierte man ihm mit allerlei Pomp den Dickhäuter auf der Insel Château d’If in der Bucht von Marseille.

Es war das letzte Mal, dass das Panzernashorn Land betrat. In einem Sturm zerschellte das Segelschiff an der ligurischen Küste nördlich von La Spezia; das mit Ketten ans Deck gefesselte Nashorn ertrank. Der Kadaver wurde wenig später in der Nähe von Villefranche an die Küste gespült; die Haut kam zurück nach Lissabon. Mit Stroh ausgestopft und fachgerecht montiert schickte man das Tier erneut nach Rom, wo es nicht vor Februar 1516 eintraf.

Das Präparat erregte bei weitem nicht die Aufmerksamkeit, die man dem lebenden Nashorn in Lissabon gezollt hatte. Gleichwohl malte Giovanni da Udine dem Papst das Nashorn in eine Ecke von dessen Palazzo Baldassini und Raffael setzte später noch eine weitere Abbildung nach dem Exponat in ein Gemälde für die Loggien des Papstpalastes im Vatikan.

Der weitere Verbleib des ausgestopften Nashorns ist ungeklärt; diese Ungewissheit war Anregung für den 1996 erschienenen Roman The Pope's Rhinoceros von Lawrence Norfolk. Für die Annahme, dass die Medici es für ihre naturgeschichtliche Sammlung nach Florenz bringen ließen, gibt es keinen Beleg. Das Universitätsmuseum La Specola in Florenz besitzt ein ausgestopftes Nilpferd und ein Löwenpräparat, erworben von den Medici im 18. Jahrhundert; es gibt aber keinen Hinweis auf ein Rhinoceros in einer der fünf Florentiner naturgeschichtlichen Sammlungen. Möglicherweise wurde es bei der Plünderung Roms im Jahre 1527 zerstört. Kaum belegbar, aber häufig anzutreffen ist die Vermutung, das Präparat befinde sich noch im Vatikan.

Im fünften Buch seines Gargantua setzte François Rabelais (1483/1494–1553) einem Nashorn, das ihm ein Heinrich Klerberg „früher einmal gezeigt“ habe, ein literarisches Denkmal; er fand, es unterscheide sich kaum von einem Eber. Der Gewährsmann ist als Johannes Kleberger zu identifizieren, ein Kaufmann aus Nürnberg, der zur selben Zeit wie Rabelais in Lyon wohnte und als ein Freund der Künste bekannt war; 1526 hatte er sich von Dürer malen lassen.


Hier Dürers Werk:
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Ham (Schimpanse)
Ham (* Juli 1956; † 19. Januar 1983) war der erste Schimpanse, der im Verlauf des Mercury-Programms im Jahre 1961 ins Weltall flog. Bei der suborbitalen Mission Mercury-Redstone 2 erreichte er eine Gipfelhöhe von 253 km. Sein Name ist abgeleitet vom Holloman Aerospace Medical Center auf der Holloman Air Force Base in New Mexico.

1957 hatte die Sowjetunion beim Wettlauf ins All mit dem ersten Erdsatelliten, dem Sputnik, ihren Vorsprung in der Raumfahrttechnik gegenüber den USA demonstriert. Noch im selben Jahr, am 3. November 1957, schoss die Sowjetunion Sputnik 2 ins All. An Bord befand sich die Hündin Laika, die aber nicht überlebte. Da die Sowjets damit offensichtlich auf einen bemannten Raumflug zusteuerten, gerieten die USA, die erst 1958 ihren ersten Satelliten in eine Umlaufbahn bringen konnten, in Zugzwang. Im Oktober 1958 verkündeten die USA, dass sie ein bemanntes Raumfahrtprogramm starteten, das den Namen Mercury erhielt. Bevor Menschen ins All befördert werden konnten, musste geprüft werden, inwieweit überhaupt höhere Lebewesen in einem Raumschiff überleben konnten und wie sie die Schwerelosigkeit ertrugen. So gelang am 13. Dezember 1958 ein suborbitaler Raketenflug mit einem Totenkopfaffen namens Gordo, der dabei auch über acht Minuten der Schwerelosigkeit ausgesetzt war, bei der Wasserung der Landekapsel im Ozean allerdings wegen eines Fehlers der Fallschirmfunktionen ertrank.

Weitere Tests mit Tieren wurden durchgeführt, wobei neben Affen auch ein Schwein, Gentle Bess, zum Einsatz kam, mit dem die Landung trainiert wurde. Am 28. Mai 1959 gelang ein suborbitaler Flug mit zwei Affen, Miss Able und Miss Baker, einem Rhesus- und einem Totenkopfaffen, die mit einer Jupiter-Rakete eine Höhe von ca. 500 km erreichten und in einer Entfernung von 2700 km geborgen werden konnten. Daraufhin setzte man weitere Rhesusaffen ein: Sam startete am 4. Dezember 1959 ins All. Sein Flug diente der Erprobung des Rettungssystems und medizinischen Untersuchungen; er überstand den Flug ohne Probleme. Auch der Test mit Miss Sam am 21. Januar 1960 verlief erfolgreich.

Ham stammte aus dem zentralafrikanischen Regenwald und wurde frei im Urwald von Kamerun geboren. Seine Sippe einschließlich seiner Mutter fiel Wilderern zum Opfer. Ham wurde auf einem Tier- oder Fleischmarkt verkauft und klammerte sich angeblich noch dort an seine tote Mutter. Nr. 65, so wurde Ham bezeichnet, ehe er einen Namen erhielt, war einer von 40 Schimpansen, die auf der Holloman Air Force Base eingeflogen wurden. Jedem Schimpansen wurde ein Soldat als persönlicher Trainer zugeteilt, wobei Airman Jeffrey Schaefer, ein Bauernsohn, Ham zugeteilt wurde. Da Ham beim Eintreffen voller Parasiten und Flöhe war, wurde er vorerst unter Quarantäne gestellt, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Ham war nicht an Menschen gewöhnt, da er nicht wie viele der anderen Schimpansen in einem Reservat oder einer afrikanischen Farm aufgewachsen war. Er war geschwächt und nahm anfangs keine Nahrung an, auch 40 Tage später war er noch der einzige Schimpanse, der noch in Quarantäne gehalten wurde. Ein anderer Schimpanse (Nr. 87) war daher vorerst der aussichtsreichste Schimpanse auf der Luftwaffenbasis für den Weltraumflug, nach und nach schloss Ham zu Nr. 87 auf und beide zählten später zu den insgesamt drei Hauptkandidaten. Ham war vier Jahre alt, als er später mit fünf anderen Schimpansen darauf trainiert wurde, auf bestimmte Licht- und Tonreize jeweils mit einfachen Aufgaben zu reagieren, wobei Bananen als Belohnung und leichte Stromschläge als Bestrafung eingesetzt wurden. Die Schimpansen mussten außerdem große Hitze, extreme Beschleunigung, Klaustrophobie, Unbeweglichkeit und völlige Einsamkeit aushalten können.

Ein Schimpanse wurde gewählt, weil seine Biologie der des Menschen am ähnlichsten ist, auch seine Reaktionszeit unterscheidet sich nur wenig von der eines Menschen. Ein erster unbemannter Start mit einer Mercury-Redstone System (MR-1), wie sie dann auch für die bemannten Missionen zum Einsatz kommen sollte, war im Juli 1960 gescheitert und die Rakete musste nach 59 Sekunden gesprengt werden, ein weiterer Start (MR-1A) am 19. Dezember war erfolgreicher. Ob aber auch ein Lebewesen in dem neuen Raumschiff fliegen und überleben konnte, musste die Mission MR-2 mit Ham beweisen. Hams Trainer Jeffrey Schaefer durfte seinen Schimpansen nicht mit nach Cape Canaveral begleiten. Ham wurde, gemeinsam mit einem weiblichen Schimpansen als Ersatzkandidat, aufgrund seines idealen Gesundheitszustands am Tag vor dem Start aus der Gruppe der sechs Affen für den Flug ausgewählt und um 7:30 Uhr Ortszeit am 31. Januar 1961 in Cape Canaveral an Bord des Raumschiffs verbracht, wo er an zahlreiche Sensoren angeschlossen wurde, die seinen Zustand kontrollierten.

Der Start erfolgte dann um 11:55 Uhr, wobei Ham während des Aufstiegs das 17-fache seines Körpergewichts aushalten musste. Zudem gab es im Raumschiff eine Fehlfunktion eines Ventils, sodass der Kabinendruck stark abnahm; da Ham jedoch in seinem Raumanzug über eine eigene Luftversorgung verfügte, stellte dies keine größere Gefahr dar. Das Raumschiff erreichte eine Höhe von etwa 250 km, und Ham führte die ihm aufgetragenen Reaktionstests problemlos durch; er verbrachte sechs Minuten in der Schwerelosigkeit, ehe er um 12:12 Uhr knapp 700 km von Cape Canaveral entfernt landete, wobei er noch einmal 14 g aushalten musste. Als die Landekapsel geborgen wurde, stellte man fest, dass Wasser in sie eingedrungen war; sie konnte jedoch noch davor bewahrt werden, im Atlantik zu versinken. Ham wurde für seine Arbeit mit einem Apfel und einer Orange belohnt.

Nach seinem Einsatz wurde er an den Washington Zoo weitergegeben, wo er 17 Jahre lang bis zum 25. September 1980 lebte. Nach der Kritik von Tierschützern an der Einzelhaltung wurde er von dort aus an den North Carolina Zoological Park in Asheboro verlegt, wo er am 18. Januar 1983 an Altersschwäche starb. Nach seinem Tod wurde sein Körper am Smithsonian Institut konserviert und als Leihgabe an die „International Space Hall of Fame“ in Alamogordo, New Mexico vergeben.


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Knut (Eisbär)
Knut (* 5. Dezember 2006 in Berlin; † 19. März 2011 ebenda) war ein männlicher Eisbär (Ursus maritimus) aus einer Inzucht, der im Zoologischen Garten Berlin lebte.

Die erste Eisbärengeburt im Zoologischen Garten Berlin seit mehr als 30 Jahren fand zunächst ein großes regionales und sehr schnell auch internationales Medienecho. Das Tier wurde eine der größten Attraktionen des Berliner Zoos. Während allein in Deutschland seit 1980 bereits rund 70 Eisbären weitgehend von der Presse unbeachtet geboren und aufgezogen wurden, wurde der von Hand aufgezogene Knut zu einem internationalen Medienphänomen.

Knuts Eltern sind die bis zu ihrem Tod am 23. Juni 2015 ebenfalls im Zoologischen Garten Berlin lebende Bärin Tosca und der Bär Lars. Der am 12. Dezember 1993 geborene Vater stammt aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn und wurde dem Tierpark Neumünster übergeben, als ihm mit Erreichen der Geschlechtsreife sein Vater Michi in München hätte gefährlich werden können. Von dort aus kam er nach Berlin, wo er Knut zeugte, und wechselte im Oktober 2009 zum Zoo Wuppertal. Tosca wurde 1986 in Kanada geboren, früher im Staatszirkus der DDR gehalten und gehörte dort zur Eisbärengruppe von Ursula Böttcher.

Die 20-jährige Eisbärin brachte nach einer problemlosen Tragezeit am 5. Dezember 2006 zwei männliche Jungtiere zur Welt. Es handelte sich dabei um die erste Eisbärengeburt in Berlin nach 30 Jahren. Die Mutter nahm ihren Nachwuchs nicht an, und eines der Jungtiere starb nach vier Tagen. Das verbliebene Jungtier Knut, das bei der Geburt 810 Gramm wog, wurde von Tosca getrennt und durch ein Team des Berliner Zoos versorgt. Die ersten 44 Lebenstage verbrachte es in einem Brutkasten. Das Jungtier wurde rund um die Uhr von Tierpfleger Thomas Dörflein (1963–2008) umsorgt, der eigens ein Zimmer im Zoologischen Garten Berlin bezog, um Knut alle vier bis sechs Stunden mit Nahrung versorgen zu können.

Knut erreichte bei einer Untersuchung am 15. März 2007 ein Gewicht von 8,2 Kilogramm. Um das Tier in den ersten Tagen seines Lebens zu schonen, hatte die Zooverwaltung eine Grenze von acht Kilogramm für die öffentliche Präsentation festgelegt. Deshalb wurde Knut erst am 23. März im Alter von 15 Wochen und mit einem Gewicht von neun Kilogramm offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon am folgenden Tag zog er Tausende von Besuchern an.

Am 9. Juli 2007 sah sich die Zooverwaltung gezwungen, das Ende der Live-Shows mit dem Jung-Eisbären zu verkünden, da dieser mit fast 50 kg Körpergewicht inzwischen zu schwer und zu gefährlich für den als „Co-Entertainer“ agierenden Tierpfleger sei.

Am 28. November 2007 berichtete das Flensburger Tageblatt, dass Knut dem Tierpark Neumünster gehöre. Knuts Vater Lars wurde seit 1999 vom Neumünsteraner Zoo an Berlin ausgeliehen, und es sei vertraglich vereinbart worden, dass das erste geborene Jungtier – in diesem Falle Knut – dem Zoo von Neumünster gehöre. Der Direktor des Berliner Zoos, Bernhard Blaszkiewitz, bestätigte den Vertrag. Am 7. Juli 2009 wurde eine Übereinkunft zwischen dem Berliner Zoo und dem Tierpark Neumünster bekannt gegeben. Knut blieb im Berliner Zoo, während der Tierpark Neumünster eine Ausgleichszahlung in Höhe von 430.000 Euro erhielt.

Von September 2009 bis Juli 2010 teilte Knut eine Freianlage mit der etwa gleichaltrigen Eisbärin Giovanna, die während des Umbaus der Eisbärenanlage im Tierpark Hellabrunn im Berliner Zoo untergebracht war. Anschließend wurde er gemeinsam mit den drei ausgewachsenen Eisbärinnen Tosca, Nancy und Katjuscha auf der großen Eisbärenfreianlage untergebracht.

Am 19. März 2011 starb Knut, der sich zu diesem Zeitpunkt allein in der Außenanlage des Eisbärgeheges des Berliner Zoos befand, vor den Augen der Zoobesucher. Zuvor hatte er sich mehrfach im Kreis gedreht, seine Beine fingen an zu zittern und schließlich fiel er in das Wasserbecken, in dem er dann leblos trieb. Das Tier wurde vier Jahre alt. In freier Wildbahn erreichen Eisbären schätzungsweise ein Alter von 25 bis 30 Jahren, in Gefangenschaft können sie hingegen weit über 30 Jahre alt werden.

Am 22. März 2011 wurde als erstes Resultat der Sektion bekannt, dass Knut an einer Hirnerkrankung gelitten habe. Man habe „deutliche Veränderungen am Gehirn festgestellt“. Diese könnten als Grund für den plötzlichen Tod von Knut angesehen werden, so die leitende Pressesprecherin des Berliner Zoos. Am 1. April gaben der Berliner Zoo und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) „Ertrinken“ als Todesursache von Knut an. Aufgrund einer Gehirnentzündung, die durch eine Infektion ausgelöst worden war, sei er ins Wasser gefallen und ertrunken. Auch das Rückenmark sei durch die Entzündung krankhaft geschädigt gewesen. Aufgrund der massiven Entzündung wäre der Eisbär auch ohne den Sturz in das Wasserbecken nach einiger Zeit gestorben. Es wurde untersucht, ob die drei Bärinnen, die mit Knut in der Anlage lebten, ebenfalls an dieser Infektion erkrankt sind. Da zu keinem Zeitpunkt im Hirngewebe ein spezifischer Erreger (Virus, Bakterium oder Parasit) gefunden werden konnte, wurden die Proben in den Folgejahren weiter von verschiedenen Forschungseinrichtungen untersucht. 2015 konnte als Ursache der Gehirnentzündung eine spezielle Form einer Autoimmunerkrankung festgestellt werden, die sogenannte Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis. Diese Erkrankung war bislang nur beim Menschen bekannt.

Bereits seit dem 30. Januar 2007, rund zwei Monate vor dem offiziellen Vorstellungstermin, berichtete die regionale Fernseh- und Rundfunkanstalt rbb mindestens wöchentlich vom Zooleben des jungen Eisbären. Ein Weblog und Online-Archive mit Fotos und Filmen über Knut ergänzten diese regionale Berichterstattung.

Am 23. März 2007 wurde Knut im Zoologischen Garten Berlin von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zusammen mit dem Zoodirektor Blaszkiewitz offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierzu waren rund 500 Journalisten aus dem In- und Ausland angereist. Der öffentlich-rechtliche Rundfunksender rbb und die privaten Nachrichtensender N24 und n-tv berichteten live. Das Bundesumweltministerium übernahm eine Patenschaft und schlug Knut als Symbolfigur für die 9. UN-Naturschutzkonferenz im Mai 2008 in Bonn vor. Am 10. April 2008 gab die Deutsche Post AG unter dem Titel Natur weltweit bewahren – Eisbär Knut eine Briefmarke heraus. Die Zuschlagmarke (55 + 25 Cent) erschien in der Serie „Für den Umweltschutz“; mit den Zuschlagerlösen aus der Knut-Briefmarke fördert das Bundesumweltministerium Umwelt- und Naturschutzprojekte zum Thema Biodiversität.

Zwar ist Knut das erste Eisbärenjunge im Zoologischen Garten Berlin seit 30 Jahren, jedoch sind allein in Deutschland seit 1980 (dem Beginn der Aufzeichnungen im Zuchtbuch Eisbären) mehr als 70 Eisbären – weitgehend unbeachtet von der Presse – geboren und etwa 69 Tiere aufgezogen worden. Vor diesem Hintergrund war das überregionale bis internationale Medieninteresse an dem Schicksal des von seiner Mutter verstoßenen Jungbären überraschend groß. Insbesondere Infotainment-Anbieter und Boulevardmagazine nutzten die Popularität Knuts.

Zuerst berichtete der rbb regelmäßig unter Verwendung von Filmmaterial, das von Tierpflegern exklusiv für die Berliner Abendschau gedreht wurde. Printmedien nutzten sodann diese Berichte für ihre lokalen und regionalen Ausgaben. So berichteten Boulevardzeitungen, unter anderem die Bild, die B.Z. und der Berliner Kurier, aber auch Tageszeitungen wie Der Tagesspiegel fast täglich über die Entwicklung des Eisbären und die Beziehung zu seinem Pfleger. Seit Mitte März berichteten auch Zeitungen und Fernsehsender weltweit über den jungen Eisbären, so z. B. in Frankreich, China, den USA, Japan, Usbekistan, Irland, Südafrika und Indien. Die einzelnen Folgen einer vom rbb produzierten Dokumentation über den kleinen Eisbären wurden seit dem 24. März 2007 wöchentlich am Samstagmorgen von der ARD deutschlandweit ausgestrahlt. Allein die erste Folge wurde von fast einer Million Zuschauer gesehen, was einem Marktanteil von fast 15 Prozent entspricht. Im englischsprachigen Raum wurde Knut von Presse und Fans oft Cute Knut („Niedlicher Knut“ oder „Süßer Knut“) genannt, einige deutsche Sender gaben ihm den Spitznamen „Knuddel-Knut“. Als Titelcover der internationalen Ausgabe der Vanity Fair vom Mai 2007 erschien ein Bild von Knut in einer Fotomontage zusammen mit einem Bild von Leonardo DiCaprio. In der deutschen Ausgabe vom April 2007 war Knut eine eigene Titelstory gewidmet.

Im April 2008 zeichneten die Medien ein anderes Bild, als Knut die Karpfen tötete, die seinen Wassergraben von Algen säuberten. Im Zentrum des Interesses der Öffentlichkeit stand der Eisbär, mittlerweile dem Kindchenschema entwachsen, dann noch einmal durch den plötzlichen Tod seines Pflegers Thomas Dörflein am 22. September 2008.

Die Beliebtheit von Knut wurde von Beginn an auch bei verschiedenen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen zum Anlass genommen, an seinem Beispiel Kritik an der Haltung von Tieren in Zoos allgemein und bei einzelgängerischen wilden Tieren wie Eisbären im Besonderen zu äußern. Dies setzte sich nach dem plötzlichen Tod des Publikumslieblings im März 2011 fort.

Der damalige wissenschaftliche Direktor des Zoologischen Gartens Bernhard Blaszkiewitz verteidigte die Handaufzucht und die Haltungsbedingungen Knuts und wies Vorwürfe zurück, das Tier sei aufgrund einer haltungsbedingten Stresssituation gestorben. Dies bestätigten genauere Untersuchungen zu Knuts Todesursache.

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Cornelius I.
Wer hier fleißig mit liest, kennt sicher noch den Pinguin Nils Olav, oder? Er wurde ja zum Brigadegeneral der königlichen Truppen Norwegens... Naja, Cornelius I., ein Spitzmaulnashorn, wurde Parteivorsitzender:


Cornelius I. (engl.: Cornelius the First) ist ein Spitzmaulnashorn, geboren im Granby Zoo in Granby, Québec, östlich von Montreal in Kanada. Zwischen 1965 und 1993 war es der designierte Vorsitzende der Parti Rhinocéros (frz. Rhinozerospartei), die – als Satire gemeint – gleichwohl eine bemerkenswerte Anzahl von Stimmen bei Wahlen bekam. In manchen Wahlbezirken erreichte die Partei den zweiten Platz und errang bei den Unterhauswahlen 1980 landesweit über 1 Prozent der Stimmen, konnte aber nie einen Kandidaten ins Unterhaus entsenden.

Der Gründer der Partei im Jahre 1963, Jacques Ferron, ein Arzt und Autor aus Québec, der auf seinen Parteivorsitz zugunsten von Cornelius verzichtete, befand Gemeinsamkeiten zwischen Nashörnern und Politikern: sie seien gleichermaßen dickhäutig, gemächlich, trübsinnig, bei Gefahr schnell wie der Teufel und hätten große, haarige Hörner mitten im Gesicht. Der Name Cornelius ist ein Spiel mit dem französischen Wort corne, dem Horn. Die Parti Rhinocéros benutzte als Logo einen berühmten Holzschnitt von Albrecht Dürer, dem sie eine französische Inschrift aufgesetzt hatte: D’une mare à l’autre, ein Wortspiel mit dem lateinischen Motto Kanadas: a mari usque ad mare (von Meer zu Meer, aus Psalm 72, 8); mare bezeichnet im Französischen indes einen Tümpel, eine Lache.

1981 geriet Cornelius im Tausch gegen eine Giraffe in den San Diego Wild Animal Park. Ein hohes Parteimitglied der Rhinozerospartei erhob deswegen 1984 bei der US-amerikanischen Botschaft in Ottawa Beschwerde und spekulierte, der frühe Tod von Cornelius' Nashorn-Gefährtin Stella habe der KGB zu verantworten. In neuerer Zeit verlieh dieser Wildpark den Bullen an den Caldwell Zoo in Tyler, Texas, wo er mit Nashorn Christa für Nachwuchs sorgte, der am 6. Januar 2003 zur Welt kam.
 

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Frank and Louie
Frank and Louie (geboren im September 1999 in Grafton, Massachusetts; gestorben am 4. Dezember 2014 ebenda), auch Frankenlouie genannt, war eine Januskatze (= zweiköpfige Katze). Die Ragdoll-Katze wurde 2012 vom Guinness-Buch der Rekorde zur am längsten lebenden Januskatze ernannt.

Frank and Louie wurde im September 1999 geboren. Ein Züchter brachte die diprosope Katze zur Cummings School of Veterinary Medicine der Tufts University in Massachusetts. Frank and Louie hatte ein Gehirn, aber zwei Gesichter, Münder und Nasen sowie drei blaue Augen. Nur einer der beiden Münder konnte benutzt werden, der zweite war ohne Unterkiefer. Seine Speiseröhre war mit dem funktionellen Mund verbunden. Von den drei Augen war das mittlere Auge nicht-funktionell und konnte nicht blinzeln. Dies verlieh der Katze ein mysteriöses Aussehen, da sie immer so aussah, als würde sie jemanden beobachten.

Ursprünglich dachte man, die Katze hätte, wie die meisten Januskatzen, eine geringe Lebenserwartung und würde in wenigen Tagen sterben. Die Tierarztassistentin Martha „Marty“ Stevens nahm die Katze mit nach Hause und zog sie drei Monate lang mit der Flasche auf. Tatsächlich gelang es der Katze alleine zu essen und zu wachsen. Stevens, die die Katze weiterhin betreute, sagte über Frank and Louie aus, dass dieser ein genügsamer Kater gewesen sei, der nicht menschenscheu und sehr freundlich war.

2012 nahm das Guinness-Buch der Rekorde Frank and Louie als längste lebende Januskatze auf. Mit 12 Jahren erreichte sie ein ungewöhnlich langes Lebensalter für eine Katze eines solchen Typs. Die Aufnahme wurde von der Fachwelt begrüßt und von den Medien begleitet. So nannte Leslie A. Lyons von der University of Missouri im National Geographic Frank and Louies Lebensalter „beeindruckend“.

Im November 2014 verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand rapide. In der Tierklinik wurde eine besonders aggressive Form von Krebs diagnostiziert. Da Stevens das Tier nicht leiden lassen wollte, entschied sie sich Frank and Louie einschläfern zu lassen.

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Skippy, das Buschkänguruh (Originaltitel: Skippy) ist eine australische Fernsehserie.

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Diese Abenteuerserie für Kinder wurde von 1966 bis 1968 produziert. Die australische Antwort auf Lassie um ein graues Känguru, das häufig mit einer Baseball-Kappe dargestellt wurde, war ein Welterfolg und wurde in 128 Länder[1] verkauft. Sie zählt neben Flipper, Daktari und Fury zu den Klassikern bei den Tierfilmserien. Regie führte unter anderem der australische Schauspieler Ed Devereaux, der auch eine der Hauptrollen spielte. Von der Serie wurden 91 Folgen produziert. Die Titelmelodie stammt von Eric Jupp und wurde ebenfalls sehr bekannt. 1969 entstand ein Spielfilm und 1992 wurde mit neuen Darstellern eine Neuauflage der Serie gedreht, der allerdings kein Erfolg beschieden war. Von 1969 bis 1975 sendete das Deutsche Fernsehen nur 48 Folgen. Ab dem Jahr 2002 zeigte Kabel 1 in einer neuen Synchronfassung alle Folgen.

Skippy, das Buschkänguruh bildete die Grundlage für die australische Zeichentrickserie Skippy der Buschpilot.
 

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Elefant
Abul Abbas stammte aus Indien; benannt war er, vermutlich vom Kalifen selbst, nach dem Begründer der Abbasiden-Dynastie, Abu l-Abbas as-Saffah († 754, arabisch أبو العباس السفاح). Wie alt er war, als er nach Aachen kam, ist unbekannt.

801 wurde Abul Abbas in Begleitung von Isaak, einem jüdischen Kaufmann, Dolmetscher und Gesandten Karls, zusammen mit einer kleinen Delegation von Bagdad aus auf den Weg nach Aachen geschickt. Im Oktober des Jahres ist ein Aufenthalt in der Nähe von La Spezia in Italien belegt; in Vercelli, unweit des Lago Maggiore, blieb man über den Winter. Am 20. Juli 802 erreichte Abul Abbas Aachen und wurde dort, zusammen mit einer ganzen Anzahl von Geschenken, Kaiser Karl übergeben.

Sein Dasein in Aachen währte nur wenige Jahre, in denen er, wie gesagt wird, vom Kaiser gerne auf Reisen mitgenommen worden sei, „als lebende Insignie seiner Macht“.[1] Nach dem Bericht der fränkischen Reichsannalen ist der Elefant im Sommer 810 nach einer Überquerung des Rheins in Lippeham „plötzlich“ verendet.[2]

Legenden
Um Abul Abbas begannen sich bald zahlreiche Legenden zu ranken. So sei er ein weißer Elefant gewesen und anlässlich des Feldzugs Karls gegen die Friesen 804 als Waffe mitgeführt worden, was sich für ihn laut Überlieferung als verhängnisvoll erwiesen habe, denn er soll beim Übergang über den Rhein ertrunken sein. Laut anderen Angaben sei der Elefant einer Lungenentzündung erlegen, die er sich bei der Rheinüberquerung zugezogen habe.[3]

In den wenigen zeitgenössischen Quellen ist weder von der weißen Farbe die Rede, noch werden Details über den Tod des Tieres oder seinen Einsatz als Kriegswaffe überliefert. Die fränkischen Reichsannalen enthalten lediglich knappe Meldungen über seinen Transport (801),[4] seine Übergabe an den Kaiser (802)[5] sowie seinen Tod (810).
 
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