DeletedUser425
Dann halt was Dramatischeres. Ich kann mich auch sehr gut alleine beschäftigen, abgesehen davon sind die Kurzfilme in letzter Zeit sowieso zu kurz gekommen.
Egoria (Leseprobe 2)
„Was tust du anderes, als dir einen neuen Götzen, einen neuen Gott auf das Podest deines Lebens zu heben? Einen Gott, der über dir tront und dich beherrscht? Was tust du anderes, als dich zu erniedrigen vor diesen neuen Spuk, dich Untertan zu machen einer Idee, einem Ideal? Du schüttelst die alten Götzen ab, stürzt den Gott im Himmel, um ihn dir im Geist von Neuem aufzubauen. Du verschaffst dir Freiheit nach aussen, um sie dir in deinem Inneren um so unbarmherziger zu beschneiden.
Wo bist DU? Auf der Suche? Auf dem Weg zum ‚Menschen‘, zur ‚Menschlichkeit’? Du jagst einem Phantom hinterher, einem unerreichbaren Spuk, Gedanken, einer Idee, die dich an ihrem Gängelband hinter sich herschleift. Und jedes Mal, wenn du glaubst diesem Ideal etwas näher gekommen zu sein, lässt der Spuk ein wenig Leine und ist wieder auf Kilometer von dir entfernt – nur verbunden mit dir durch seine Fessel, mag sie auch gülden oder aus Hanf sein.
Du glaubst dieses Band, diese Fessel als deine Verbindung zum ‚Guten‘ festhalten zu müssen, um deinen Weg nicht aus den Augen zu verlieren? Du glaubst, indem du deinen Blick unterwürfig auf das Ideal, den von DIR über DICH errichteten Gott heftest, deinem Glück, deinem Heil, deiner Bestimmung, deiner Berufung näher zu kommen, den ‚rechten‘ Weg, ein wahrer Mensch zu werden, nur dadurch zu erreichen, indem du deinen Göttern dienst und ihnen folgst, dich ihnen opferst? Bleib einen Augenblick stehen. Schau dich um. Wende dein Blick ab von dem Spuk, der über dir tront.
Betrachte dich selbst.
Was bist du? Braucht ein Jaguar einen Spuk um sich als DAS zu begreifen, was er ist? Oder die Taube auf dem Dach? Glaubst du, dass sie etwas anderes sein möchte, als NUR Taube? Diese eine, einzige Taube. Warum willst du etwas anderes sein, als du bist? Glaubst du etwa, die Taube strebt danach eine ‚wahre‘ Taube zu werden? Warum möchtest du ein ‚wahrer‘ Christ, Staatsbürger, Humanist … werden? Warum sehnst du dich danach Mensch erst zu werden, wo du es doch schon bist?
Schau dich um. Wohin führt dich das Gängelband deiner Götzen, der Religion, der Staats- und Gesetzeshörigkeit, Patriotismus, Freiheit, Liebe, Humanität …? Unterwirf dich nicht länger ‚höheren‘ Mächten. DU bist der HÖCHSTE, der EINZIGE. Nicht der Spuk, die Idee ist Mensch, sondern DU bist es. Selbst wenn alle anderen behaupten würden, du wärest kein Mensch, du wärest aus Mangel an ‚Menschlichkeit‘ ein Unmensch, so bist und bleibst du doch zeitlebens – MENSCH. Ein ‚wahrer‘, weil existierender Mensch.
Blicke in den Spiegel, in dein Herz. Was siehst du? Dich? Einen Unmenschen? Ein unfertiges Wesen? Ist es denn das Ideal der ‚Menschlichkeit‘ die den Menschen ausmacht? DU bist kein Spuk. DU existierst. DU bist ein MENSCH!
Schau dir das Band oder die Bänder, von denen du dich führen lässt genauer an und du wirst sie als Fesseln erkennen. Schau dir deinen Gott, deine Götter genauer an, mit unverklärten, reinen Blick. Steige über sie, anstatt demütig vor ihnen zu knien und du wirst sie als Spuk erkennen. Schau dich an. Du brauchst DEN Menschen nicht länger zu suchen, ihm, den Spuk, nicht länger nachzujagen. Du bist es selbst – Der wahre Mensch.“
Er unterbrach seinen Vortrag und betrachtete die Gesichter seiner ihm gespannt zuhörenden Studenten. „Sie werden nichts verstehen.“ dachte er. „Sie wollen nichts verstehen.“ Er ging mit den Augen die Reihen der ihn, wie Kaninchen die Schlange anstarrenden Zuhörer ab. Da sass sie. Die einziege in dem bis zum bersten gefüllten Saal, für die er diesen Vortrag hielt. Er wollte diesen Vortrag nicht halten, denn er wusste es würde zwecklos sein, aber sie hatte ihn solange bedrängt bis er zusagte. Und jetzt, so schien es zumindest, hörte sie ihm nicht einmal zu. Sie hatte ihren Kopf in die Hände gestützt und schaute unbeweglich auf ihren Hefter. Ihre Blicke trafen sich nicht und missmutig setzte er den Vortrag fort.
„Was tut ihr aber? Ihr starrt das Wesen über euch an, das Wesen aus Gedanken, Ideen.“ Er sprach seine Zuhörer nun als Masse an, nicht mehr als einzelne, einzigartige Individuen. „Einen Herren, den ihr auf seinen Tron gehoben habt, damit er euch von dort beherrscht. Der mit erhobenen Zeigefinger droht oder Qualen und Leid verbreitet, wenn ihr ihm nicht gehorcht. Einer ‚höheren‘ Sache zuliebe, einer Religion, einem Spuk. Aber nie in EUREM Interesse. Nie seid IHR das Ziel eures Tuns, immer ist es dieser oder jener Gott, diese oder jene Weltanschauung oder Religion, diese oder jene Idee. Alles geschieht im Namen eines Ideals, einer höheren Macht.
Was aber kann es für eine grössere Macht geben, als jeder einzelne es für sich selber ist, als du es für dich bist?“
Er wechselte wieder in die persönliche Anrede.
„Welcher Herrscher, und mag er noch so gewaltig sein, ist fähig dich ganz und gar zu besitzen, zu beherrschen? Wer wenn nicht DU? Welcher Spuk, welche Idee, welches nicht existierendes Wesen, welches Gespenst kann es wert sein, dass du; das EINZIGE, das EINMALIGE, EXISTIERENDE; dich dem NICHT-EXISTIERENDEN unterwirfst und opferst? Nur DEIN Wollen, DEIN Sein, DEIN Glück, nur DU kannst dich dazu anhalten Diener eines Herren zu sein.
Wenn du nur glücklich werden kannst, indem du andere glücklich machst, so tu es. Für dich, nicht für die Idee der Menschenliebe. Mache die Liebe zu deinem Werkzeug. Benutze sie für DICH und NUR für dich. Mache dich zu ihrem Herren. So bist du ganz DU.
Anders, wenn du dich zu ihren Diener, zu ihrem Werkzeug machst oder machen lässt. Wenn du Liebe, Freiheit, Wahrheit oder jedes andere Ideal zu deinem Herrscher erhebst. Du wärest nicht mehr DU, sondern nur noch ein Diener deines Herren, Verfechter einer Idee, Fanatiker eines Spukes. Wenn du eine Idee zum Prinzip erhebst, machst du dich zu ihrem Untertan, wirst deinem Herren dienen und ihm bis zur Selbstopferung verteidigen.
Jagst du dem Spuk hinterher, so wirst du ihn zwar nie erhaschen, doch er wird dich auf Wege führen, die du ohne ihn, aus ‚freien‘ Stücken nie betreten würdest.
Erhebst du das ‚Menschliche‘, die Menschlichkeit zu deinem Gott, wirst du in seinem Namen auch ‚unmenschlich‘ handeln müssen oder dich ihm opfern. Benutze die Idee, aber lasse dich durch sie nicht benutzen und beherrschen. Verschaffe dir das Glück, nimm dir die Freiheiten, die du benötigst. Renne deinen Göttern nicht länger hinterher. Stelle dich über sie. So werden sie DIR untertan und zum Nutzen sein.
Versuche nicht ein Mensch, ein ‚wahrer‘ Mensch zu werden. Sei einfach was du bist – EIN MENSCH! Der MENSCH. Der einzigste Mensch an dem du dich messen kannst.
Der EINZIGE, der wahrhaft existierende – MENSCH.“
Der brausende Beifall, den ihm seine Studenten nach dem Vortrag spendeten, amüsierte ihn und entteuchte ihn zugleich. „Knete.“ dachte er. „Willige, weiche Knete, die nach Göttern sucht um sich formen zu lassen.“
Jirutsu
Nein. Der Philosoph ist/war Max Stirner. Ich habe nur versucht seine Ansicht in meine Worte zu fassenGänsehaut, @Jirutsu . Du bist ein wahrer Philosoph.
Nein. Der Philosoph ist/war Max Stirner. Ich habe nur versucht seine Ansicht in meine Worte zu fassen![]()
Mein Roman ist noch nicht fertig. Da sitze ich erst 10 Jahre drannHast du schon einmal überlegt, öffentlich zu publizieren?
Herbstanfang: Herbst-Tag-und-Nachtgleiche - Mabon Tag und Nacht gleich lang Dieses Jahreskreisfesten ist eines der 4 anerkannten Sonnenfeste und heißt unter anderem Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Als Gegenstück zum Frühlingsanfang wird es um den 21./22. September gefeiert. Sie sind beides Schwellenfeste, an denen Tag und Nacht genau gleich lang sind und sich die Waage halten. Wenn man den Jahreskreis auf den Tag überträgt, dann entspricht dieses Fest dem Sonnenuntergang, dem Abendrot und der Dämmerung. Es ist ein Zwischenzustand zwischen Tag und Nacht. Und jeder weiß, wie schön das sein kann, wie intensiv die Farben eines Sonnenuntergangs sind, das Spannungsfeld zwischen untergehendem Licht und schon heraufkommender Nacht. Und so ist es auch im Herbst, dem großen "Sonnenuntergang des Jahres". Man kann deutlich spüren, wenn man sich in diesem Zwischenzustand befindet, auf der Schwelle zwischen Tag und Nacht. Das ist immer auch eine Nahtstelle zur Anderswelt, zu ganz besonderen Gefühlszuständen. Schwellenfest Auch im Jahreskreis stehen wir an einer ganz ähnlichen Schwelle: der Sommer geht zu Ende und die dunkle Jahreszeit steht vor der Tür. Wir können in beide Richtungen schauen, in den Sommer zurück und auf die Zeit vor uns. Die Menschen früher hatten ein ganz deutliches Gefühl dafür, wie wichtig es ist, was man für einen ersten Schritt macht. Dass man sozusagen und übertrage mit dem richtigen Fuß über die Schwelle trat. Jeder von uns kennt das Gefühl, auf einer Schwelle zu stehen und den 1. Schritt wagen zu müsen in ein Ungewisses hinein, das eher noch im Dunkeln liegt. Früher hat man Opfer erbracht, um über die Schwelle zu gelangen. Mit dem falschen Fuß aufzustehen, oder mit mit dem "falschen Fuß" über die Schwelle zu gehen, konnte ein ganz schlechtes Omen sein. Der "falsche Fuß" oder "richtige Fuß" bedeutete die innere Haltung, mit der man hinüberging. Und "Fuß" war das direkteste Beziehungssymbol für die Muttergöttin und ie Verwurzellung in ihr. War diese Beziehung gegeben, war es immer der "richtige Fuß". Das gleiche hat man auch im Frühjahr, kurz vor Ostern - die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche. Da ist es begleitet von starker Freude, weil man weiß und spürt, dass jetzt das Frühjahr und der Sommer kommt. Eine Zeit der Fülle, Wärme, Unbeschwertheit und Leichtigkeit... Im Herbst ist das oft anderes. Es ist zwar eigentlich ein großes Erntedankfest, begleitet von ausschweifenden Feierlichkeiten. Ein Dankfest für alles, was die Göttin einem den Sommer über beschert und geschenkt hat. Aber bei vielen Menschen schleichen sich auch mulmige Gefühle ein, vor allem Angst. Angst vor der dunklen Zeit, Angst vor Verlust, Angst vor Schmerz, Angst vor den eigenen tiefern Gefühlen, ..... Wenn man auf den Sommer schaut, dann fällt einem nicht die Angst ein! Was soll einem im Sommer schon passieren! Diese Schwelle übertritt man leichten Fußes! Ganz anders geht es einem mit der Schwelle im im Herbst. Im Herbst, wenn man auf den Winter schaut, da spürt man Schwere und Zögern. Da hat man das Gefühl, in dieser Zeit könnte viel passieren, man könnte sogar sterben. Das ist ein tief verwurzeltes Gefühl, wie eine Art Instinkt, dass man einen heiden Respekt hat vor dieser Zeit. Ein Gefühl, dass diese Zeit tiefer und schwerer ist. Nietzsche würde sagen: "Tiefer als der Tag gedacht." Wobei die Sommerhälfte den Tag repräsentiert im Jahreskreis. Und wenn wir auf die dunkle Jahreshälfte schauen, auf die Jahresnacht, die "dunkle, dunkle Mitternacht" nach Nietzsche, die tiefer als der Tag gedacht, dann fällt uns auch die Adventszeit ein und Weihnachten, die wohl seelischste Zeit überhaupt. Im Sommer geht alles nach außen, aber im Winter gehen wir wieder nach Innen, ins Reich der Erdmutter, wie die Samenkörner, wie Mabon, nachdem dieses Fest auch benannt ist. Erntedankfest Zu matriarchalen Zeiten wurde dieses Erntedankfest besonders geachtet und gefeiert. Es dauerte bis zum ersten Vollmond nach dem Fest. Mit dem Erntedank verband sich früher auch die Ehrerbietung an die Ahnen und die Besänftigung der dämonischen Kräfte. Die besten Früchte der Ernte wurden den Göttern, den Ahnen oder der Natur geopfert. Damit verliehen sie der Bitte Ausdruck, daß das nächste Jahr ebenfalls wieder fruchtbar werden möge. Dabei galt eine besondere Achtung den ersten drei Pflanzen, Ähren und Früchten und den letzten drei. Diese Opfer wurden auf den Feldern gelassen. Es gab viele unterschiedliche Feste, je nachdem, was geograpfisch so geerntet wurde: Kartoffelernte mit den großen Kartoffelfeuern, dann Weinlese und Weinfeste, Apfelernte, Nußernte usw. Mabon Im Keltischen wird das Fest auch "MABON" genannt. Mabon war der walisische Sohn der Muttergöttin Modron, der Erdmutter und Schutzherrin der "Anderswelt". Mabon bedeutet "Großer Sohn". Sein Vater war Mellt (=Blitz), der mit seinen Blitzen die Erde befruchtet und seinen Sohn zeugte. Von der Geschichte her war es so, dass der kleine Mabon verschwand, als er nur drei Nächte alt war. Modron, die Erde, litt darunter furchtbar. Überall wurde nach ihm gesucht. Und zuletzt fanden ihn drei Tiere, nämlich Amsel, Hirsch und Eule in der Anderswelt - der Bauchhöhle der Mutter Erde. Ein ganz ähnlicher Mythos wie der von Kore, die Tochter der Demeter, oder wie bei Dionysos ihrem Helden. Und später dann sogar bei Jesus selbst, der nach 3 Tagen wieder auferstand. Diese Anderswelt als Höhle oder Unterwelt ist ein verzauberter Ort, aber auch ein Ort der Herausforderung. Und nur an einem solchen Ort konnte der Sohn der Erde wiedergeboren werden als Sohn des Lichts. |
Ja, das ist wirklich wahr @Alidona .Ich gehe diesen keltischen Weg wirklich gerne hier mit Elvenar.
Es gibt immer etwas Neues aus dem ich lernen kann.
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