Gelöschtes Mitglied 26332
Aus: Flammenherz, ein angefangener Roman, aus dem leider noch nichts geworden ist. Aber meine Idee wäre: Vielleicht könnten wir ihn zusammen fertig machen. Ich stelle euch die bisher vorhandenen Kapitel nach und nach vor. Das ist Kapitel eins. Die alte Sprache ist so gewollt. 
***
Der Brunnen des Friedens
So erzählt es die Legende aus längst vergangenen Tagen: Wo einstens keinerlei Land und nicht Meer, kein Baum und nicht Tier, kein Gestein und nicht Mensch war, herrschten vier Geschwister aus dem Göttergeschlecht der Daldaryden über das Universum.
Sonach war Ute die Göttin der Morgenröte, Solveigh jene der Sonne. Vestitia war die Göttin der Dämmerung, und Nora die Göttin der Nacht.
Die Urahnen derer hatten sie aus dem Palaste der Ewigkeit in die niederen Dimensionen verstoßen, da eine jede von ihnen voller Neid und Missgunst auf die Andere war. Eine jede hatte mehrere Gaben, doch für jede Tugend mussten sie auch die Untugenden voneinander ertragen. So hielten sich schon in damaligen Zeiten Liebe und Hass einander die Waage, und dies ergrimmte die Göttereltern mit Zorn.
Lange hallten Entsetzensschreie der vier missratenen Töchter von den Wänden des elterlichen Palastes wider, als Amina und Daldaros, das Elternpaar derer und Herrscher über die Ewigkeit, den Beschluss des Verstoßes kundgaben. Von Blitz und Donner des Vaters begleitet, fuhren sie zu Tale, um seinem Strafgericht zu entkommen.
Wie ihnen geheißen ward, errichteten sich die Töchter voller Ingrimm ihre Behausung: Vier Steinsäulen weit unter dem elterlichen Palast, darinnen wurde ihnen gestattet, in einfachen Höhlen zu hausen.
Eine jede von ihnen hatte von Amina ihre Bestimmung erhalten, um die Töchter zu prüfen: Solveigh war fortan die Sonne, um Licht im Universum zu schaffen. Ute hatte rotgoldene Tücher für ihre Schwester zu weben, wenn Solveigh in den Morgenstunden aufzustehen gedachte, um ihre Arbeit zu tun.
Vestitias Aufgabe war, das Firmament mit leuchtenden Farben zu schmücken, wenn ihre Schwester, die Sonne, sich abends zu Bette begab.
Nora hatte ihr das Bett mit nachtblauem Samt zu beziehen, um der Schwester die wohlverdiente Ruhe zu bescheren. Anschließend hatte sie kleinste Lämplein zu zünden, um das Firmament auszuleuchten. Doch waren es derer noch nicht allzu viele: Einige Lichtlein, durch den Zorn des Vaters entstanden, dies waren nun die Lichter der Nacht und der Mond, von der Mutter zum Abschied geschenkt.
Die Nächte waren allzu dunkel, und die vier Göttinnen begannen, sich zu langweilen und sich zu fürchten. Da sie noch immer aufmüpfig und unbelehrbar waren, sahen sie keinerlei Sinn in den ihnen auferlegten Missionen. Ihre zornigen Blicke schossen gen Himmel wie kleinste Blitze und schmückten das Dach des elterlichen Palastes mit Abertausenden von Sternen.
Daldaros spürte den Hader und den Aufruhr der Töchter und beschloss, sie erneut zu bestrafen. Also sandte er ihnen das Feuer und verschloss ihre Höhlen mit Meteoriten, aus den Sternen am Dache seines Palastes geformt. Fortan warden sie in ihre Säulen gebannt: Ute im Osten, Solveigh im Süden, Vestitia im Westen und Nora im Norden.
Die Mutter hingegen, Amina, weinte nun bitterste Tränen ob des erwarteten Todes ihrer vier Töchter. Sie netzten die vier Säulen und löschten das Feuer, welches die Eingänge der Höhlen bewachte. Ihr Gemahl hingegen war unerbittlich und warf neues Feuergestein hinab in die Tiefen, um die Töchter daran zu hindern, ihr Gefängnis zu verlassen.
Mit der Zeit sammelten sich Aminas Tränen in einem Becken, die Säulen wuchsen zu Bergen. Darinnen brannte das Feuer von Solveigh und schmolz das Gestein. Nora hingegen linderte ihre Schmerzen mit der Kühle der Nacht, und das Gestein wurde zu Eis.
Im Osten webte Ute weiterhin rotgoldene Tücher und zerkleinerte die glühenden Meteoriten, um sich vor der Hitze zu schützen. Dort erwuchs alsbald eine Wüste, so trostlos und bedrohlich wie das Reich im unendlichen Nichts.
Vestitia hingegen war die Weiseste von allen und versuchte, ihren Vater mit Charme zu besänftigen. Mit all ihrer Kraft malte sie die schönsten Farben an die Wände seines Palastes und flehte um Gnade.
So tobten die Kämpfe zwischen den vier Geschwistern und dem Vater über Millionen von Jahren. Aminas Versuche, sich Gehör bei ihrem Gemahl zu verschaffen, um ihre Töchter aus der Verbannung zu befreien, scheiterten immerzu an seinem unbarmherzigen Zorn. Feuer, Wasser, Stein und Eis wechselten sich ab, und mit der Zeit verschmolzen all die Elemente zu einem Ganzen.
Terra, die Mutter Erde, ward sonach geboren. Sie war die fünfte Tochter von Daldaros und Amina, in Zeiten des Krieges zwischen den Göttern geboren. Die Freude im Palast der Ewigkeit war groß, und der Göttervater beschloss, angesichts dessen seinen anderen vier Töchtern zu verzeihen. Mithilfe des Mondes und den Tränen seiner Gemahlin sandte er ihnen die erste Flut, um das glühende Gestein von den Eingängen ihres Kerkers zu entfernen. Verängstigt lugten seine Töchter aus den Höhlen hervor, die Antlitze gealtert, die Kraft verschwendet, ihre Gaben gemildert. Sie wollten der plötzlichen Güte ihres Vaters nicht trauen und bargen ihre Gesichter vor seinem allmächtigen Zorn. Doch er rief die vier Schwestern zu sich und hieß sie, in den elterlichen Palast zurück zu kehren, um sich ihren künftigen Aufgaben zu widmen.
Geläutert schworen Ute, Solveigh, Vestitia und Nora einander ewige Treue, zumal sie erkannten: Ohne einander konnte keine von ihnen jemals existieren.
Nachdem sie liebevoll von Amina und Daldaros gepflegt worden und zu neuen Kräften gekommen waren, nahmen sie jegliche Aufgaben, vom Vater geheißen, ohne Widerwillen und Zorn an und standen fortan in ewiger Geschwisterliebe zueinander.
Als Anerkennung schenkte ihnen Amina einen Brunnen, aus dem sich alle zehntausend Jahre ein Land erhob, so schön und gewaltig, wie es noch kein Aug‘ je erblickte. Ute, Solveigh, Vestitia und Nora nannten das Geschenk „Tir Na Nog – den Brunnen des göttlichen Friedens“. Zugleich netzte Daldaros das Wasser des Brunnens mit den Gaben der Ewigen Jugend, Schönheit, Weisheit und Fruchtbarkeit und gebot den vier Schwestern, darin zu baden.
Er schuf ihnen aus Sternenstaub vier Gefährten, um das Göttergeschlecht nicht aussterben zu lassen. Danach beschloss er, sich gemeinsam mit seiner Gemahlin zurück zu ziehen und seinen Töchtern die Herrschaft über das Universum zu überlassen.
Terra hingegen war noch zu jung, um sich zu vermählen. In ihr ruhten all die Gaben des Brunnens von vornherein, so dass sie sich späterhin ihre Gefährten selbst aussuchen konnte. Zu Zeiten, als es derer bedurfte, vermählte sie sich also mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Sie machte sich ihre Gehilfen gefügig und wurde mit Hilfe ihrer vier Schwestern fruchtbar und mächtig.
Vielerlei Leben ward bis in die heutigen Tage aus ihrem Schoße geboren, und ewiglich solle dies währen nach dem göttlichen Willen.
So möge Terra ziehen ihre Kreise für immerdar im Universum, solle das Licht Solveighs bis in Ewigkeit sie begleiten, der Sternenhimmel bewache unsere Mutter Erde und ihren Mond als auch all das Leben, das in ihrem Schoße eine Wohnstatt inne hält.
Tir Na Nog indessen wurde nie von einem menschlichen Auge erblickt, doch um den Brunnen des göttlichen Friedens ranken sich viele Legenden.
So auch das Märchen von „Flammenherz“, einem der auszog, um einen Schlüssel zum Götterfrieden zu finden.
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Der Brunnen des Friedens
So erzählt es die Legende aus längst vergangenen Tagen: Wo einstens keinerlei Land und nicht Meer, kein Baum und nicht Tier, kein Gestein und nicht Mensch war, herrschten vier Geschwister aus dem Göttergeschlecht der Daldaryden über das Universum.
Sonach war Ute die Göttin der Morgenröte, Solveigh jene der Sonne. Vestitia war die Göttin der Dämmerung, und Nora die Göttin der Nacht.
Die Urahnen derer hatten sie aus dem Palaste der Ewigkeit in die niederen Dimensionen verstoßen, da eine jede von ihnen voller Neid und Missgunst auf die Andere war. Eine jede hatte mehrere Gaben, doch für jede Tugend mussten sie auch die Untugenden voneinander ertragen. So hielten sich schon in damaligen Zeiten Liebe und Hass einander die Waage, und dies ergrimmte die Göttereltern mit Zorn.
Lange hallten Entsetzensschreie der vier missratenen Töchter von den Wänden des elterlichen Palastes wider, als Amina und Daldaros, das Elternpaar derer und Herrscher über die Ewigkeit, den Beschluss des Verstoßes kundgaben. Von Blitz und Donner des Vaters begleitet, fuhren sie zu Tale, um seinem Strafgericht zu entkommen.
Wie ihnen geheißen ward, errichteten sich die Töchter voller Ingrimm ihre Behausung: Vier Steinsäulen weit unter dem elterlichen Palast, darinnen wurde ihnen gestattet, in einfachen Höhlen zu hausen.
Eine jede von ihnen hatte von Amina ihre Bestimmung erhalten, um die Töchter zu prüfen: Solveigh war fortan die Sonne, um Licht im Universum zu schaffen. Ute hatte rotgoldene Tücher für ihre Schwester zu weben, wenn Solveigh in den Morgenstunden aufzustehen gedachte, um ihre Arbeit zu tun.
Vestitias Aufgabe war, das Firmament mit leuchtenden Farben zu schmücken, wenn ihre Schwester, die Sonne, sich abends zu Bette begab.
Nora hatte ihr das Bett mit nachtblauem Samt zu beziehen, um der Schwester die wohlverdiente Ruhe zu bescheren. Anschließend hatte sie kleinste Lämplein zu zünden, um das Firmament auszuleuchten. Doch waren es derer noch nicht allzu viele: Einige Lichtlein, durch den Zorn des Vaters entstanden, dies waren nun die Lichter der Nacht und der Mond, von der Mutter zum Abschied geschenkt.
Die Nächte waren allzu dunkel, und die vier Göttinnen begannen, sich zu langweilen und sich zu fürchten. Da sie noch immer aufmüpfig und unbelehrbar waren, sahen sie keinerlei Sinn in den ihnen auferlegten Missionen. Ihre zornigen Blicke schossen gen Himmel wie kleinste Blitze und schmückten das Dach des elterlichen Palastes mit Abertausenden von Sternen.
Daldaros spürte den Hader und den Aufruhr der Töchter und beschloss, sie erneut zu bestrafen. Also sandte er ihnen das Feuer und verschloss ihre Höhlen mit Meteoriten, aus den Sternen am Dache seines Palastes geformt. Fortan warden sie in ihre Säulen gebannt: Ute im Osten, Solveigh im Süden, Vestitia im Westen und Nora im Norden.
Die Mutter hingegen, Amina, weinte nun bitterste Tränen ob des erwarteten Todes ihrer vier Töchter. Sie netzten die vier Säulen und löschten das Feuer, welches die Eingänge der Höhlen bewachte. Ihr Gemahl hingegen war unerbittlich und warf neues Feuergestein hinab in die Tiefen, um die Töchter daran zu hindern, ihr Gefängnis zu verlassen.
Mit der Zeit sammelten sich Aminas Tränen in einem Becken, die Säulen wuchsen zu Bergen. Darinnen brannte das Feuer von Solveigh und schmolz das Gestein. Nora hingegen linderte ihre Schmerzen mit der Kühle der Nacht, und das Gestein wurde zu Eis.
Im Osten webte Ute weiterhin rotgoldene Tücher und zerkleinerte die glühenden Meteoriten, um sich vor der Hitze zu schützen. Dort erwuchs alsbald eine Wüste, so trostlos und bedrohlich wie das Reich im unendlichen Nichts.
Vestitia hingegen war die Weiseste von allen und versuchte, ihren Vater mit Charme zu besänftigen. Mit all ihrer Kraft malte sie die schönsten Farben an die Wände seines Palastes und flehte um Gnade.
So tobten die Kämpfe zwischen den vier Geschwistern und dem Vater über Millionen von Jahren. Aminas Versuche, sich Gehör bei ihrem Gemahl zu verschaffen, um ihre Töchter aus der Verbannung zu befreien, scheiterten immerzu an seinem unbarmherzigen Zorn. Feuer, Wasser, Stein und Eis wechselten sich ab, und mit der Zeit verschmolzen all die Elemente zu einem Ganzen.
Terra, die Mutter Erde, ward sonach geboren. Sie war die fünfte Tochter von Daldaros und Amina, in Zeiten des Krieges zwischen den Göttern geboren. Die Freude im Palast der Ewigkeit war groß, und der Göttervater beschloss, angesichts dessen seinen anderen vier Töchtern zu verzeihen. Mithilfe des Mondes und den Tränen seiner Gemahlin sandte er ihnen die erste Flut, um das glühende Gestein von den Eingängen ihres Kerkers zu entfernen. Verängstigt lugten seine Töchter aus den Höhlen hervor, die Antlitze gealtert, die Kraft verschwendet, ihre Gaben gemildert. Sie wollten der plötzlichen Güte ihres Vaters nicht trauen und bargen ihre Gesichter vor seinem allmächtigen Zorn. Doch er rief die vier Schwestern zu sich und hieß sie, in den elterlichen Palast zurück zu kehren, um sich ihren künftigen Aufgaben zu widmen.
Geläutert schworen Ute, Solveigh, Vestitia und Nora einander ewige Treue, zumal sie erkannten: Ohne einander konnte keine von ihnen jemals existieren.
Nachdem sie liebevoll von Amina und Daldaros gepflegt worden und zu neuen Kräften gekommen waren, nahmen sie jegliche Aufgaben, vom Vater geheißen, ohne Widerwillen und Zorn an und standen fortan in ewiger Geschwisterliebe zueinander.
Als Anerkennung schenkte ihnen Amina einen Brunnen, aus dem sich alle zehntausend Jahre ein Land erhob, so schön und gewaltig, wie es noch kein Aug‘ je erblickte. Ute, Solveigh, Vestitia und Nora nannten das Geschenk „Tir Na Nog – den Brunnen des göttlichen Friedens“. Zugleich netzte Daldaros das Wasser des Brunnens mit den Gaben der Ewigen Jugend, Schönheit, Weisheit und Fruchtbarkeit und gebot den vier Schwestern, darin zu baden.
Er schuf ihnen aus Sternenstaub vier Gefährten, um das Göttergeschlecht nicht aussterben zu lassen. Danach beschloss er, sich gemeinsam mit seiner Gemahlin zurück zu ziehen und seinen Töchtern die Herrschaft über das Universum zu überlassen.
Terra hingegen war noch zu jung, um sich zu vermählen. In ihr ruhten all die Gaben des Brunnens von vornherein, so dass sie sich späterhin ihre Gefährten selbst aussuchen konnte. Zu Zeiten, als es derer bedurfte, vermählte sie sich also mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Sie machte sich ihre Gehilfen gefügig und wurde mit Hilfe ihrer vier Schwestern fruchtbar und mächtig.
Vielerlei Leben ward bis in die heutigen Tage aus ihrem Schoße geboren, und ewiglich solle dies währen nach dem göttlichen Willen.
So möge Terra ziehen ihre Kreise für immerdar im Universum, solle das Licht Solveighs bis in Ewigkeit sie begleiten, der Sternenhimmel bewache unsere Mutter Erde und ihren Mond als auch all das Leben, das in ihrem Schoße eine Wohnstatt inne hält.
Tir Na Nog indessen wurde nie von einem menschlichen Auge erblickt, doch um den Brunnen des göttlichen Friedens ranken sich viele Legenden.
So auch das Märchen von „Flammenherz“, einem der auszog, um einen Schlüssel zum Götterfrieden zu finden.