Zum Thema Vater:
Als ich so 4 Jahre alt war, hat mein Vater unser Spielzimmer gestrichen. Am nächsten Tag wollte er die Bilder und Poster wieder aufhängen, hatte aber den Hammer vergessen. Er zu mir: " Holst Du mir bitte den Hammer aus der Werkzeugkiste?" Ich losgezogen und einen Hammer gesucht. Aus der Kiste den erstbesten gegriffen, einen (für mich) furchtbar schweren (1,5 kg) und riesengroßen Fäustel. "Hier Papa!"
Ohne mit der Wimper zu zucken fing mein Vater an die winzigen Bildernägel mit ihren kleinen Messingköpfen in die Wand einzuschlagen. Es kam, wie es kommen mußte; er traf mehrfach Daumen und Zeigefinger statt den Nagel. Jedesmal machte er so ein komisches pfeifendes Geräusch, sagte aber kein Wort. Nachdem er fertig war, gab er mir den Hammer zurück und bat mich ihn wieder wegzuräumen.
Viele Jahre später, nach dem Tod meines Vaters erzählte meine Mutter mir, wie es weiterging:
Während ich den Hammer in den Keller brachte und in die Werkzeugkiste räumte, rannte mein Vater in die Küche, riß den Kühlschrank auf, dann die Klappe vom Eisfach
und drückte seine Finger in die Eisschicht, die sich darin gebildet hatte. Auf die Frage meiner Mutter, was denn los sei, habe er wohl nur zwischen den zusammengebissenen Zähnen herausgequetscht: "Scheiße, Nägel, Fäustel, oh dieses Kind macht mich verrückt..."