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Fayndal: Was bisher geschah ...

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DeletedUser

Der hiesige Thread in der Guten Stube dient der Entwicklung einer Storyline für ein Event. Es ist der Auszug aus dem zweiten Band des Romans "Auf der Suche nach dem Regenbogen". Zur Einführung erst einmal der Rückblick auf Band eins mit dem Titel "Die Steintafeln "

***

Rückblick:

Im Zeitalter des Vorherigen Lebens war das Land auf Erden noch nicht bevölkert, doch in den Gewässern der Urmeere lebten die ersten Kulturen. In jener Zeit – vor 450 Millionen Jahren – entstand aus einem kleinen Kontinentensplitter das Land Avalonia. Es war umgeben von Meer, dem Iapetus. Im Laufe der Zeit wurde ein Inselparadies in dessen Gewässern geboren, bestehend aus sechs Inseln und einem Vulkan. Die größte Insel der sieben Atolle hieß Stellamaris und wurde von den anderen Inseln umringt. Am Meeresgrund gab es vielfältiges Leben, und dort lebte die Urmutter aller Mollusken, eine Venusmuschel mit dem Namen Aquaria. Eines Tages fielen zwei Sterne vom Himmel und fanden Obdach in ihrem Schoß.

Nach Hundertmillionen Jahren Todesschlaf erstanden Astril und Yoras – füreinander in Liebe entflammt – aus ihrem Gehäuse. Sie waren die Urahnen der ersten menschenähnlichen Zivilisation, lebend in den Gewässern des Iapetus. Ihre Nachkommen bauten am Meeresgrund die Goldene Stadt und benannten diese nach ihrer Schirmherrin Aquaria. So lebte das aquarianische Volk lange glücklich in den Unterwassergefilden von Avalonia. Eines Tages jedoch rotteten sich ihre Erzfeinde – die Pterigotus – unter der Herrschaft von Forpex, des Urvaters der Urhummer, zusammen. Jene Gattung war eine monströse Kreuzung aus Hummer und Skorpion. Über alle Weltmeere verbreiteten sie Tod und Verderben, und wo immer sie sich sammelten, gab es kein Entkommen. Zudem war Forpex der Mörder von Malinar – ein Pterigotus wie er - und von Tiankia, der Tochter von Astril und Yoras. Sie mussten sterben, weil sie sich ineinander verliebten.

Als es an der Zeit war, wurde die Enkelin von Malinar und Tiankia zur Königin von Avalonia gekürt. Aus dem Geblüt der Nautiloiden erwählte Genevieve Tronador zu ihrem Gemahl, und gemeinsam führten sie ihr Volk in die Schlacht gegen die gefräßigen Bestien. Gemeinsam mit dem Vatervolk des Königs und den Megalodeons gelang es, die Invasion zu verhindern und die Pterigotus vernichtend zu schlagen. Auch Forpex starb!
Nach der Schlacht war der Iapetus für allezeit von den Urhummern befreit. Doch das Meervolk hatte lange zu darben, um die Goldene Stadt wieder zu alter Blüte erwachsen zu lassen. Genevieve hatte ihre Eltern verloren, der Kurier des Königs - Morius - war während einem Vorkampf in den Gewässern der Kraken ums Leben gekommen. Astril und Yoras starben am Tag der Entscheidung und traten gemeinsam mit Aquaria, der Venusmuschel, ihre letzte Reise zum Regenbogen an. Megalis, eine der engsten Gefährtinnen der Königin war ebenfalls ums Leben gekommen. Doch die Zeit heilte die Wunden, die jene unsägliche Zeit des Kampfes drei miteinander verbündeten Völkern des Meeres geschlagen hatte.
Neues Leben entstand, und nach langen Jahren der Trauer gebaren auch Genevieve und Tronador eine Tochter. Marianis, ihre engste Vertraute, war mittlerweile mit Fronkalis - dem Höhlenbauer und Kampfgefährten des Königs - verheiratet und gebar zeitgleich mit der Königin drei Geschwister mit dem Namen Megalis (als Andenken an die verlorene Freundin), Donavis und Mortem.

Die Freundschaftsbande der beiden Familien waren daraufhin noch inniger miteinander verknüpft. Die Kinder wuchsen gemeinsam auf. Bis zu jenem Tag, an dem sich Prinzessin Adravanta in Donavis verliebte, war das Glück in der Halle der Sieben wieder zuhause.

Mortem missgönnte seinem Bruder Donavis sein Glück und trachtete fortan nach dessen Leben. Zugleich buhlte er selbst um die Prinzessin. Eines Tages lud Adravanta den Junker in die Halle der Sieben, um seine Verbrechen vor ihren Eltern an den Pranger zu stellen. Im Verlauf ihrer Anklage kündete Mortem der gesamten Königsfamilie den Krieg und verließ wutentbrannt die Residenz. Die Prinzessin folgte ihm, um den Bruder ihres Geliebten im Kampf zu stellen und zu bestrafen. Der Mord an Mortem wurde von Tronador vereitelt. Der Mordbube verließ die Goldene Stadt, um sich einen Plan zurechtzulegen. Sein Ziel war, Adravanta zur Heirat zu zwingen, die Königsfamilie zu ermorden und selbst den Thron zu erklimmen.
Während seiner Abwesenheit wurde ein Tribunal anberaumt, um Mortem einer gerechten Strafe zu unterwerfen. Nachdem unter den Königsgetreuen zunächst keine Einigkeit bestand, wie mit einem Abkömmling des Hofstabs zu verfahren war, sprach Marianis - die Mutter - das Urteil und legte dies zur Abstimmung vor. Die Verbannung Mortems aus Avalonia wurde mit einer Stimme Mehrheit beschlossen.

Die männlichen Mitglieder der Halle der Sieben machten sich sodann auf die Suche, um Mortem das Urteil zu überbringen. Angeführt vom König selbst verließen sie die Goldene Stadt. Währenddessen braute sich Unheil über Avalonia zusammen, in Form eines kurz vor dem Ausbruch stehenden Riesenvulkans in fremden Gewässern.

Während der Suche bemerkte König Tronador - bewandert in Vulkanologie - die Gefahr und beschloss, allein weiterzureisen, um die Quelle der immer stärker werdenden Verunreinigung des Iapetus aufzuspüren und eventuell sein Volk warnen zu können. Nachdem er die heimischen Gewässer verlassen hatte, stieß er auf Mortem. Dieser witterte die Chance, seinen niederträchtigen Plan in die Tat umzusetzen. Mit Engelszungen redete er auf Tronador ein und gab sich geläutert. Der König schenkte ihm sein Vertrauen und beließ ihn an seiner Seite.
In der Zwischenzeit drohte in Avalonia direkt ebenfalls große Gefahr. Der dortige Vulkan gegenüber von Stellamaris bereitete sich zeitgleich mit Orkus - dem Riesenvulkan außerhalb des Iapetus - zum Ausbruch vor.

Genevieve folgte ihrem Gespür und stieg ein letztes Mal gemeinsam mit ihrer Tochter und drei ihrer Gefährtinnen zum Meeresspiegel auf. Dort erblickte sie das Unheil, das der Welt drohte. Der Regenbogen über den Gipfeln von Stellamaris war erloschen, der Himmel von Schwefelwolken und Rauchschwaden verseucht.

In Trauer tauchten die Reisenden wieder hinab in ihre Heimat und suchten ihre Gemächer auf. Die Königin suchte Zuflucht in ihrem Domizil beim Vulkan. Dort wähnte sie sich einesteils sicher, und zum Anderen fühlte sie sich dort am Engsten mit ihrem noch immer abwesenden Gemahl verbunden. Während einer Vision erblickte sie Mortem, der soeben im Begriff war, den König zu töten. Doch um ihn zu warnen, war es zu spät. Tronador war zum Zeitpunkt seiner Ermordung bereits auf dem Rückweg zu seinem Volk, um es in die Gewässer der Kraken zu führen. Dort wären sie sicher gewesen, was er erkannt hatte.
Nachdem Yamdar und Orkus gemeinsam ausgebrochen waren, entstand auf Erden neuerlich Chaos. Der Iapetus war schließlich Geschichte und wurde von den brechenden Kontinenten umschlossen. Avalonia schloss sich an Baltica an. Sämtliche Lebewesen in dem Urozean verloren ihr Leben - bis auf das Vatervolk Tronadors. Die Nautiloiden waren weit genug von der Gefahrenzone entfernt.

Irgendwo im Schlamm sind sie verborgen: Genevieves Steintafeln, die von der Legende Avalonias künden.
 

DeletedUser

Weiterführung:

***
Reinkarnation


Die Spuren von reinigendem Feuer
brennen sich in den schwarzen Sand
Zerstörung liegt noch über der Welt
und doch: Das Leben bricht sich Bahn

Flüsse breiten sich über das Land
und bereiten der Zukunft den Boden
Es rumpelt und kracht allerortens
Kontinente stoßen berstend zusammen

Die Brachialgewalt der Meeresgewässer
bahnt sich tosend und schäumend den Weg
Geröll wird durch fruchtbaren Boden ersetzt
Schüchtern wagt sich die Sonnengöttin hervor

Lindgrüne Gräser recken sich ihr hungrig entgegen
Aschenregen fällt vom verhangenen Himmel
legt sich zäh über das erste Leben des Festlands
Indes: Der Wind gewinnt an Kraft und weht ihn hinfort

Ozeane sind noch immer von Eismassen bedeckt
von ersten Furchen und Rissen durchzogen
die Sonne wird stärker und befreit sich
von Schwefel und dunkelstem Rauch

Das Firmament erstrahlt in jungfräulichem Blau
klitzekleine Federwölkchen segeln darüber hinweg
Berstend stoßen wiederum die Landmassen zusammen
Heuriges Heimatsgefilde wird von Meeren umschlossen

Kontinente aus Ewigem Eis bilden sich an den Polen
geformt aus dem Schmelzwasser der Vorherigen Welt
Wärmende Strahlen von Solveigh lassen Leben erhoffen
Und siehe: Sind dies nicht die Säulen der Goldenen Stadt?

Wasserfälle rauschen von den Gipfeln der Berge
Silberne Kaskaden funkeln im ersten Sonnenglanz
Siehe: Die Wächter der Welt werden gülden umkränzt
Eisbedeckte Gebirge starren ehern über Vergangenes

Moosbedeckt, ruhend zwischen Hügeln und Sand
die Halle der Sieben? Oh ja, das muss sie indes sein!
Ich spüre den Hauch von schicksalsträchtiger Liebe
und höre die Stimmen von Genevieve und Tronador

Wie sie wispernd einander suchen, wie auch Adravanta
nach ihrem Donavis ruft, flehend zuerst, hoffnungslos
Marianis und Fronkalis, höret, oh Ihr geliebten Paare
möget Ihr einander wieder finden und glücklich sein

Seltsames Getier, winzig klein, kreucht über Geröll
Grashälmchen, zierlich wie Flaum, recken sich dürstend
dem Himmel entgegen, nach Lebenskraft flehend
Die Erde ist trocken und von glutrotem Gestein übersät

Möge Avalonia im Niemandsland wieder erstehen
um der Welt Botschaften der Hoffnung zu künden
Wie auch der Regenbogen von Pol zu Pol leuchten mag
Als Dach der Welt, als Eingang zum Reich des Lebens

Und siehe: Erste Regentropfen fallen vom Himmel
legen sich wie Tau auf diesen lindgrünen Flaum
der sich gierig nach Leben über Todesgestein zieht
Winzige Grashälmchen, kaum als solche erkennbar

Klitzekleine Fußspuren brennen sich in Urzeitgestein
sie zeugen vom allerersten Leben auf den Kontinenten
Krebstierchen gleich, heuer der Menschheit bekannt
durch den Untergang von Avalonia erschaffen

Aus Erbgut der Urhummer, in Schlachten besiegt
von Tronador und Genevieve als Heerführer der Nixen
durch eine Kriegslist und durch Beistand zweier Völker
aus Avalonia vertrieben, sie schaffen sich neuen Raum

Jene indessen, sei dessen gewiss, bergen keine Gefahr
Sie sind Zeugen einer neuen Ära, dem Iapetus enthoben
Aus jenen Schaben werden weitere Kreaturen entstehen
und Avalonia als Sühne zu neuem Leben erwecken

Sie werden dem aquarianischen Volk Stimmen verleihen
um uns ihre Mär zu erzählen, von Liebe und Leben
von Hass und Tod, auch um Versöhnung zu künden
und dem Neuen, der Zukunft Nahrung zu geben.

© Sina Katzlach

Im Jahr 2014
 
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