Im weiteren Verlauf der Rede sprach sich der Kommissionschef deutlich für die Abschaffung des Wechsels zwischen Sommer- und Winterzeit in der EU aus. "Die
Zeitumstellung gehört abgeschafft", sagte Juncker. Das solle bereits kommendes Jahr geschehen. Die EU-Staaten sollen dann selbst entscheiden, ob sie in der Sommer- oder Winterzeit leben wollen.
Juncker hatte bereits Ende August angekündigt, dass die EU-Kommission einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen werde.
Das ist nun geschehen. Demnach würden am 31. März 2019 das letzte Mal die Uhren in den EU-Staaten verpflichtend umgestellt. Beim nächsten Termin, dem 27. Oktober 2019, wäre die Zeitumstellung für die Mitgliedstaaten freiwillig. Danach soll es keine weiteren Umstellungen zwischen Sommer- und Winterzeit geben.
"Ich erwarte, dass das Parlament und der Rat (der Mitgliedstaaten) dies ebenso sehen und dafür sorgen, dass regionale, binnenmarktkonforme Lösungen gefunden werden", sagte Juncker weiter.
Vorausgegangen war eine EU-weite Online-Umfrage mit 4,6 Millionen Teilnehmern. 84 Prozent davon sprachen sich für ein Ende der Zeitumstellung in der EU aus.
Sollte der Vorschlag der
EU-Kommission angenommen werden, könnten die einzelnen Länder selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Winter- oder die Sommerzeit einführen wollen. Juncker rief die EU-Staaten am Mittwoch dazu auf, so zu entscheiden, dass es für den Handel in der EU keine Probleme geben werde.
In Deutschland gibt es die Sommerzeit seit 1980. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück.
Eigentlich soll dadurch das Tageslicht besser genutzt und damit Energie gespart werden. Der tatsächliche Nutzen ist umstritten. Viele Menschen klagen zudem über gesundheitliche Probleme.