@Nyth
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich kann mich sehr gut auch täuschen. Mein Gefühl ist, dass die Zielgruppe von Elvenar Berufstätige mit regelmässigem Einkommen sind. Wenn dies der Fall sein sollte, dann dürften die meisten über ausreichend Erfahrung verfügen, um die von dir beschriebenen ‚Probleme‘ vernünftig einschätzen zu können.
Für mich ist Elvenar das 3. ‚kostenfreie‘ Onlinespiel, für dass ich bereit bin zu bezahlen. In meinem Fall sogar mehr als für ein normales ‚Offlinespiel‘.
Interessant ist, woran die beiden anderen Spiele trotz teils genialem Spielkonzept gescheitert sind:
- Das erste besass ein simples aber motivierendes Spielkonzept – bis man einen Punkt erreichte, wo alles zu einfach wurde. Anstatt das Spielprinzip generell zu überarbeiten, entschied sich der Entwickler, Nebenstränge zu entwickeln und auf die Spieler los zu lassen. Irgendwann war das Spiel tot…
- Das zweite besass ein sehr komplexes Spielkonzept – davor und danach hab ich ein so brillantes nicht mehr angetroffen. Während in der ersten Runde sich die Spieler noch halbwegs an die Grundidee des Entwicklers hielten, wurde das Spielkonzept bereits in Runde 2 ausgereizt – was bei den Spielern sehr positiv ankam.
Dummerweise sah dies der Entwickler anders. Anstatt also das Spiel weiter zu entwickeln, steckte er den grössten Teil seiner Entwicklungsarbeit darin, die Spieler immer weiter in sein angedachtes Spielkonzept zu pressen und den Spielern möglichst wenig Freiräume zu lassen.
Auch hier war das Spiel irgendwann tot…
- > Interessanterweise sahen in beiden Fällen die Entwickler die Schuld fürs Scheitern beim Kunden und nicht bei sich selbst.
Und hier kommt ne weitere Parallele zum Realleben ins Spiel – beruflich bin ich IT-Berater. Und bin immer wieder von neuem fasziniert, wie viele IT-Firmen nicht begreifen wollen, dass der Kunde entscheidet, was ihm gefällt – und nicht die IT-Firma. Ich hab bisher noch keinen Kunden getroffen, der sich darüber gefreut hat, wenn die IT-Firma seinen Spielraum mit jeder Weiterentwicklung eingeschränkt hat. Irgendwann war der Kunde dann weg – und im schlimmsten Fall die Firma pleite.
Auch wenn ich vergleichsweise kurz in dem Spiel bin – mein Eindruck ist, dass Elvenar gerade dabei ist, den beschriebenen Fehlweg einzuschlagen.
Wer es nötig hat, Dinge mit Zwang einzuführen, obwohl der Markt (hier die Spieler) sie nicht haben wollen, der ist selbst von seinem Produkt nicht überzeugt. Ansonsten wäre ein Zwang nicht notwendig, da sich Vorteile oder positive Aspekte von Handlungssträngen schnell rum sprechen.
Meine Beiträge habe ich in verschiedene Antwortbereiche gesplittet, so dass man diese gerne auch vom eigentlichen Thema trennen kann.
Nur vorab – es ist ‚euer‘ Spiel und damit ‚eure‘ Entscheidung, wie ihr mit dem Spiel weiterverfahren wollt. Mein Feedback gebe ich nur, weil mir das Spiel gefällt und ich es ungern sehen würde, wenn es den 2 anderen Beispielen folgt.