Zu guter letzt ein Kindergedicht, dass ich für meine kleine Schwester geschrieben habe (sie ist 20 Jahre jünger, als ich

Damals lebte ich in Frankreich und sie in Berlin. Ich schickte ihr einen roten Luftballon und folgendes Gedicht zu ihrem (ich glaube, es war der 10.) Geburtstag:
10 Luftballons
Zehn Luftballons aus Mexiko
beschlossen einmal einfach so
'ne grössre Reise um die Welt.
Weil reisen jedem gut gefällt.
Das Wie und Wann war bald bedacht.
Die Vorbereitung schnell gemacht.
Nur über eines stritten alle Zehn:
In welche Richtung soll die Reise geh’n?
„Nach Norden!“, schrie ein grüner Ball,
„jedoch nach Süd auf keinen Fall“.
„Nach Osten!“ – „Nein, es wär‘ am besten,
wir flögen mit dem Wind nach Westen!“
Darauf erwiederte ein blauer,
ein ausgefuchster und ganz schlauer:
„Die schwehrste aller Fragen lässt
sich wohl am besten lösen auf ‚nem Fest.“
Der Vorschlag wurde angenommen.
Man sagte zu, um acht zu kommen
und mitzubringen Kuchen, Brot und Wein.
Damit das Fest wird schön und fein.
Als dann das Fest um Acht begann,
oh Schreck, mit Schaudern merkte man:
Es fehlt von uns’ern zehnen einer.
Ein gelber Luftballon, ein kleiner.
Man suchte ihn, den kleinen Wicht,
nur schade war’s: Man fand ihn nicht.
Nach einer Stunde fing man dann
zu trauern und – zu feiern an.
Man hatte viel zu trinken und zu essen;
PING der gelbe wurde schnell vergessen.
Und plötzlich gab’s ‚nen grossen Knall,
geplatzt war PONG der grüne Ball
Viel mehr gegessen, ohne Frage,
als er dazu war in der Lage.
Zuviel vom Kuchen und vom Brot,
Und nun war PONG, der grüne tod.
Der braune PANG trank zu viel Wein
und schlief neben dem Feuer ein
und schliesslich hat es ihn erfasst.
Warum hat er nicht aufgepasst?
Jetzt sind von Zehn noch Sieben da
und überall gibt es Gefahr.
Nach PING und PONG nun auch noch PANG
und dieser Abend ist noch lang.
Man trank zu viel in dieser Nacht
und PUNG , der blaue ist nicht wieder aufgewacht.
Er war der vierte in der Runde;
verblieben nur noch sechs im Bunde.
Der rosa PENG mit dickem Bauch
zerplatzt in einem Rosenstrauch.
Allmählig wurde es ganz leise;
jetzt planen nur noch fünf die Reise.
Und diese Fünf bekamen Streit.
Nach zehn Minuten war’s so weit;
Der lila PING, der weisse PLEI
zerplatzten laut – es blieben Drei.
Vor Schrecken wurde PULL, der graue bleicher,
die Luft ging raus, er wurde immer weicher.
Und schliesslich wars mit ihm vorbei.
Es blieben von den Luftballons nur zwei.
PILL, der orange Luftballon
wollte nach Haus' und flog davon.
Er wollte nicht der nächste sein
und nun war PLONG nur noch allein.
Zehn Luftballons aus Mexiko
beschlossen einmal, einfach so
'ne grössre Reise um die Welt.
Weil reisen jedem gut gefällt.
Nach langer, langer Reise kam
der rote PLONG nun bei mir an.
Jetzt hast du ihn, den roten PLONG
von zehn, den einz’gen Luftballon.
Wenn du am Tag bist lieb und brav
erzählt er dir des Nachts im Schlaf
vielleicht von seiner langen Reise.
Drum höhr schön zu und sei ganz leise.
Zehn Luftballons aus Mexiko
beschlossen einmal, einfach so
'ne grössre Reise um die Welt.
Weil reisen jedem gut gefällt.
Haschrebell
Und jetzt geh' ich schlafen. Gute Nacht