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Gedichte,Limeriks und sonstiges

DeletedUser425

Etwas zum Schmunzeln [freiwillig].

Ein Mensch, der von Statistik hört,
denkt dabei nur an Mittelwert.
Er glaubt nicht dran und ist dagegen,
ein Beispiel soll es gleich belegen.

Ein Jäger auf der Entenjagd
hat einen ersten Schuss gewagt.
Der Schuss zu hastig aus dem Rohr,
lag eine gute Handbreit vor.

Der zweite Schuss mit lautem Krach,
lag eine gute Handbreit nach.
Der Jäger spricht ganz unbeschwert,
voll Glauben an den Mittelwert.

"Statistisch ist die Ente tot".

Doch wär' er klug und nähme Schrot,
dies sei gesagt ihn zu bekehren,
er würde seine Chancen mehren,
der Schuss geht ab, die Ente stürzt,
weil Streuung ihr das Leben kürzt.

nach HARTUNG
 

DeletedUser4893

Ein Wahlhelfer aus Alabama
bekam zum Geburtstag ein Lama

Er war Demokrat
und schritt gleich zur Tat:


Er nannte das Lama Obama.
 

MissBarnaby

Kompassrose
Ich will dich lieben, meine Stärke,
ich will dich lieben, meine Zier;
ich will dich lieben mit dem Werke
und immerwährender Begier!
Ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

Ich will dich lieben, o mein Leben,
als meinen allerbesten Freund;
ich will dich lieben und erheben,
solange mich dein Glanz bescheint;
ich will dich lieben, Gottes Lamm,
als meinen Bräutigam.

Ach, dass ich dich so spät erkannte,
du hochgelobte Schönheit du,
dass ich nicht eher mein dich nannte,
du höchstes Gut und wahre Ruh;
es ist mir leid, ich war betrübt,
dass ich so spät geliebt.

Ich lief verirrt und war verblendet,
ich suchte dich und fand dich nicht;
ich hatte mich von dir gewendet
und liebte das geschaffne Licht.
Nun aber ists durch dich geschehn,
dass ich dich hab ersehn.

Ich danke dir, du wahre Sonne,
dass mir dein Glanz hat Licht gebracht;
ich danke dir, du Himmelswonne,
dass du mich froh und frei gemacht;
ich danke dir, du güldner Mund,
dass du mich machst gesund.

Erhalte mich auf deinen Stegen
und lass mich nicht mehr irregehn;
lass meinen Fuß in deinen Wegen
nicht straucheln oder stillestehn;
erleucht mir Leib und Seele ganz,
du starker Himmelsglanz.

Ich will dich lieben, meine Krone,
ich will dich lieben, meinen Gott;
ich will dich lieben ohne Lohne
auch in der allergrößten Not;
ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

Text: Johannes Scheffler
 

DeletedUser4893

Ars Poetica

Wie jetzt noch ein Gedicht schreiben,
warum nicht endgültig schweigen
und uns viel nützlicheren Dingen widmen?
Warum die Zweifel vergrößern,
alte Konflikte, unverhoffte Zärtlichkeiten
neu durchleben;
dieses Quentchen Lärm
einer Welt hinzufügen
die mehr ist, die es doch nur zunichte macht?
Wird irgendwas klarer durch solch ein Knäuel?
Niemand braucht es,
Relikt vergangener Herrlichkeiten,
wem hilft es, welche Wunden heilt es?

Juan Gustavo Cobo-Borda
 

DeletedUser5539

Bist du schon so gut ?
... wenn du jeden Tag ohne Kaffee beginnen kannst ohne gereizt zu sein.
... wenn du immer fröhlich bist.
... wenn du Schmerzen und Wehwehchen klaglos ertragen kannst.

... wenn du dich niemals über irgendetwas beschwerst.
... wenn du jeden Tag dassselbe essen kannst und dafür auch noch dankbar bist.
... wenn die Menschen die du liebst zu beschäftigt sind um Zeit mit dir zu verbringen.
... wenn du es klaglos hinnimmst das eben diese Menschen die du so liebst ihre Aggressionen an dir auslassen.
... wenn du einen reichen Freund nicht besser behandelst als einen Armen.
... wenn du der Welt ohn Lügen und Täuschung gegenüber stehen kannst.
... wenn du überhaupt keinerlei Vorurteile hast.
... wenn du absolut bedingungslos lieben kannst.

...dann bist du fast so gut wie dein Hund.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser9346

während ein chamäleon
seine zunge schnalzen lässt
hält der mensch, der gut erzogen,
sie doch meistens fest.
während jedes edle pferd
furzt, als gäb' es was dafür
klemmt der mensch die backen zu
oder verschwindet durch die tür.
während bespuckt vom lama wird,
was es nicht besonders liebt
wird vom mensch mit widerwillen
freundlichkeit geübt.

"freiheit" wird, wenn man's bedenkt
dem geschenkt, der sie nicht kennt.

autor unbekannt
 

MissBarnaby

Kompassrose
Hoppe, hoppe Reiter,
wenn er fällt, dann schreit er.

Fällt er in den Graben,
fressen ihn die Raben.

Fällt er in das hohe Gras,
macht er sich die Füße nass.

Fällt er in den Schnee,
schreit der Reiter:"Au, weh!"

Fällt er in den Sumpf,
macht der Reiter plumps!
 

DeletedUser4893

Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.

Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren;
nimm dein Verhängnis an. Laß alles unbereut.
Tu, was getan muß sein, und eh man dir's gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.

Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
dies alles ist in dir. Laß deinen eitlen Wahn,

und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und alles untertan.

Paul Fleming
 

DeletedUser5539

Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.

Alles Glück der Pferde ist der Reiter auf der Erde !
 

MissBarnaby

Kompassrose
Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke
 

DeletedUser4893

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst Eins, dann Zwei, dann Drei, dann Vier
und wenn das fünfte Kerzlein brennt,
hast du Weihnachten verpennt.

Verfasser: Unbekannt
 

MissBarnaby

Kompassrose
Bittlied:

Wir wünschen euch allen zusammen
eine glückliche Lichtmeßzeit.
Wir tun euch alle schön grüßen,
wie ihr beisammen seid,
und fallen euch zu Füßen
zu dieser heiligen Zeit.

Es ist unsere liebe Fraun,
wohl ganze sechs Wochen verborgen,
bis endlich ist angekommen
der heilige Lichtmeßmorg`n.
Da nahm sie ihr liebes Jesukind,
wohl gar in aller Früh,
und ginget gn Jerusalem
dem heiligen Tempel zua.

Dort opfert sie ihr Jesukind
wohl Gott dem Herren auf,
so wie es im Alten Testament
gewesen ist der Brauch.
Dies Fest wird jetzt begangen
in der ganzen Christenheit;
derowegen wir sein kommen
zu dieser heiligen Zeit.

Ein Jahr ist schon verflossen,
das Licht geloschen aus,
die Kerzen sind verbrunnen
in unserm Gotteshaus.

Ihr Ehleut seid gebeten,
ihr Hausleut insgemein,
ihr wollet euch mit ein Opfer
ganz reichlich stellen ein!
Dies Opfer wird euch bringen
viel Ehr und Lob und Lohn
und nach diesem zeitlichen Leben
die ewige Himmelskron.

Darum wir euch liebreich bitten
um ein Opfer zu der Kirch;
Gott wird euch reichlich segnen
das Getreid und auch das Viech.
Gott wird euch reichlich segnen,
dass die Felder fruchtbar sein,
bald schickt er einen Regen,
bald wieder Sonnenschein.

Sankt Laurenzi wird euch kommen,
wenn ihr im Fegfeuer werd sein;
erlöset euch von den Flammen
durch die Fürbitt ein.
Dann wird euch Gott vergelten
mit einem ewigen Lohn,
was ihr geopfert habet
unserm Pfarrpatron.

Jetzt tun wir bitten um das Opfer, was der gute Wille ist!
 

DeletedUser

Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, das man´s versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.

Wart auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das alte Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
"Das Jahr kennt seinen letzten Tag.
du kennst deinen nicht." (Erich Kästner)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MissBarnaby

Kompassrose
Danklied:

Jetzt tun wir uns bedanken
wohl gegen euch alle zusamm;
habet uns nichts für ungut
vielleicht kommen wir nimmer zusamm.
Es kann`s ja niemand wissen
den Tag, die Stund und Zeit,
wann Gott uns wird berufen
zu der langen Ewigkeit.

Das wollen wir euch noch wünschen
zu einem neuen Jahr:
Das neugeborne Kind Jesu,
das noch in der Krippe lag.
Wir wünschen euch dazu
wohl auch die göttliche Gnad,
dass euch an eurem Ende
das böse Feind nit schad.

Maria, die Jungfrau rein,
wolle euch die Gnad erwerten,
dass ihr an eurem Ende
nicht ohne Licht tut sterben.
Und dass ihr würdig genießet
das heilige Sakrament,
wenn ihr von den euren müsset
an eurem letzen End.

Sankt Florian, wir bitten dich,
beschütz das Haus allzeit,
so dass es durch das Feuer
niemals einen Schaden leidt!
O heiliger Patrizi,
der du das Viech bewahrst,
heiliger Donati,
bhüt uns vor Wettergefahr!

Ihr heiligen Schutzengel,
die ihr uns allzeit bewacht
sei´s am hellen Tage,
sei´s auch bei finstrer Nacht.
Wir rufen euch um Fürbitt an,
beschützet dieses Haus,
dass Gott wohl alles Übel
und Unglück scheid hinaus.

Die Ehre sei Gott dem Vater,
dem Sohn und den heiligen Geist,
der alles sieht und höret
und alles regiert und weiß.
Gegrüßt seist du Maria,
wohl hundert und tausendmal;
Gelobet sei Jesus Christus,
gepriesen ohne Zahl.

Jetzt scheiden wir uns von dannen,
Das haben wir schon gedacht,
wir wünschen euch allen zusammen
ein glückliches neues Jahr.
Wir müssen ja schon gehen,
es fordert´s schon die Zeit.
Gelobt sei Jesus Christus,
in alle Ewigkeit.
 

DeletedUser4893

Pai nosso
que estais no Céu
Santificado seja vosso nome
Vem a nós vosso reino
Seja feita sua vontade.
Assim na Terra como no Céu.
Perdoai nossas ofensas
assim como nós perdoamos a quem nos tem ofendido
da eternidade à eternidade.
Amém
 

MissBarnaby

Kompassrose
Wer glücklich ist,
der bringt das Glück;
Und nimmt es nicht im Leben!
Es kommt von ihm
und kehrt zurück;
Zu dem, der es gegeben!

(Friedrich von Bodenstedt)
 

Sanjara

Schüler der Zwerge
Ein Winterabend

Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet,
Und das Haus ist wohlbestellt.

Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
aus der Erde kühler Saft.

Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle,
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.

Georg Trakl
 

MissBarnaby

Kompassrose
Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht;
Wir sehen unter Leuten den Menschen nicht;
Wir sehen vor Kirchen die Kirchen nicht;
Wir sehen den Weg, wir sehen ihn nicht;
Wir hören den Laut unterm Läuten nicht;
Wir hören in der Stimmung die Stimme nicht;
Wir hören das Wort, wir hören es nicht;
Wir können ihn sehen und sehen ihn nicht;
Wir können ihn hören und hören ihn nicht;
Wir suchen in ferne und er ist nah;
Wir suchen ihn nicht, doch er ist da.
(Lothar Zenetti)
 
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