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Gedichte,Limeriks und sonstiges

Raelenius

Saisonale Gestalt
Schrei

Der Himmel wird finster, die Erde zittert.
Die Seelen kreischen, der Himmel gewittert.
Die Luft entflammt, verwandelt Erde in Glut,
es löst sich mein Schrei voller rasender Wut.

Mein Schrei löst Tornados, Beben und Schrecken,
lässt mit Höllenfeuer alles verrecken.
Ich schreie schrill, bis meine Seele versagt,
bis sich nichts mehr aus dreckigen Löchern wagt.

Es legen sich wimmernde Winde verstört
auf das äscherne Massengrab. Unerhört
bleiben bescheuerte Tränen, die glühen
und den Boden tränken. Blumen erblühen.

Autor: Jonas Barth
 

Raelenius

Saisonale Gestalt
Verträumt im Dunkel, mit blitzender Sucht
gleitet der Blick über die stille Bucht.
Säuselnde Winde, die leise lauschen,
vereinen sich mit dem Meeresrauschen.

Salziger Geschmack liegt auf der Zunge.
Frische Meeresluft strömt durch die Lunge.
Verführerisch plätschern die Wellen laut.
Ein stummes Schaudern warnt dringlich, vertraut.

Schritte entfernen sich wirr, mit Bedacht.
Der Sturm brüllt wütend, das Meer tost und kracht.
Die Gestirne leuchten, weisen das Glück.
Es kehrt nach Hause, lässt das Meer zurück.

Autor: Jonas Barth
 

MissBarnaby

Kompassrose
@Raelenius jetzt hast du aber bald alles von Jonas Barth durch, oder? ;)

Was du suchst,
ist nicht auf den Gipfeln der Berge,
nicht in den Tiefen der Meere,
nicht in den Straßen der Städte:
es ist in deinem Herzen!
 

Raelenius

Saisonale Gestalt
Jonas Barth ist immer für eine Überraschung gut :cool:

Toleranz

Ich biege in die Gasse ein
an diesem trüben, dunklen Tag,
genieße es, allein zu sein
und geh' so schnell, wie ich es mag.

Etwas schneller schlägt mein Herz,
als ich einen Fremden erfasse.
Ich bemerke mit leichtem Schmerz,
wie ich den Ruhestörer hasse.

Ich kann ihm nicht in die Augen seh'n,
schau' zu Boden, an ihm vorbei.
Während wir zaghaft vorübergeh'n
fühl' ich mich nicht mehr gänzlich frei.

Ein Seufzen unterdrücke ich.
Ruhe kehrt langsam bei mir ein.
Ich lächle lieblos, mahne mich,
lass' mein schreckliches Denken sein.

Autor: Jonas Barth
 
Zuletzt bearbeitet:

Llenlleawg ap Nudd

Saisonale Gestalt
Der Nebelkapitän

Schwer auf die Reling gestützt
Stehe ich da, nebelgekrönt.
Meine Bark, ein Wrack!
Hilflos
Betrachte ich meine Mannen -
Darnieden,
Teilweise hinweggeschieden.
Elmsfeuer tanzen in den Masten.
Ich höre, wie die Segelfetzen
Schlagen im Wind,
Im Gleichklang auch mein Herz.
Die Takelage singt,
Schauerlich,
Wie der durch den Schiffsrumpf verstärkte
Sang der Leviathane,
Den Stimmen meiner geschiedenen Mannen gleich.
Oh, Klabautermann,
Was hast Du vor?
Herr, steh mir bei!
Wie zur Antwort höre ich,
Von Geisterhand geschlagen,
Die Barkglocke glasen.
Als der dreizehnte Schlag verhallt,
Höre ich auch mein Herz nicht mehr!

(aus meiner Feder)
 

SunrisePhilipp1

Experte der Demographie
Der Nebelkapitän

Schwer auf die Reling gestützt
Stehe ich da, nebelgekrönt.
Meine Bark, ein Wrack!
Hilflos
Betrachte ich meine Mannen -
Darnieden,
Teilweise hinweggeschieden.
Elmsfeuer tanzen in den Masten.
Ich höre, wie die Segelfetzen
Schlagen im Wind,
Im Gleichklang auch mein Herz.
Die Takelage singt,
Schauerlich,
Wie der durch den Schiffsrumpf verstärkte
Sang der Leviathane,
Den Stimmen meiner geschiedenen Mannen gleich.
Oh, Klabautermann,
Was hast Du vor?
Herr, steh mir bei!
Wie zur Antwort höre ich,
Von Geisterhand geschlagen,
Die Barkglocke glasen.
Als der dreizehnte Schlag verhallt,
Höre ich auch mein Herz nicht mehr!

(aus meiner Feder)
du kannst gut schreiben :)
 

MissBarnaby

Kompassrose
Als "Greanes Herz" va Österreich
is`s Steirerland bekaunnt
und`s schlogt und pulst gaunz ohnegleich
ah hiatzt im Mitanaund!
Im Mitanaund für Laund und Leit`,
im Zaummanholt durch d`Krisenzeit
und, - ah nou a Rezept gegn d`Viren,
nia Muat und den Humor valieren!

(Elisabeth Tunner)

Übersetzung für meine Freunde aus Deutschland:

Als "Grünes Herz" von Österreich
ist das Steirerland (die Steiermark) bekannt
und es schlägt und pulst ganz ohnegleich
auch jetzt gemeinsam miteinander!
Im Miteinander für Land und Leute,
im Zusammenhalt durch die Krisenzeit
und, - auch noch ein Rezept gegen die Viren,
nie den Mut und den Humor verlieren!
 

DeletedUser

Seemansgarn


Ne steife Brise und Wellengang
Ein Kahn schippert vorbei
Die Männer grölen noch stundenlang
Grüßen und Rum trinken dabei.

Die Masten sich gefährlich senken
"Windstärke up to zehn"
"De Klabautermann sitzt",wie alle denken
Im Nacken und die Sinne vergehn

Es krachen die Planken
"De Angst sitzt tief"
"Man, wi könnt nur wanken
Dat Schiff lklabautert echt schief"

"Grodes Viehzeugs "erfasst die Crew
Glänzend, groß und stark
Die Männer glotzen und prosten sich zu
Die Furcht geht durch Knochen und Mark

Hurtig hurtig, ihr Mannslüt
Nun vertellt mal in Wahrheit dann
Wat geht so in eurem Gemüt
Mit de Wahrheit denn so voran?


:D Von mir und ich wünschte mir ne tolle Übersetzung ins reine Hamburger Plattdütsch <3
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jirutsu

Noppenpilz
Zwei links, zwei rechts, geradeaus

Kalt und funktionell,
automatisch, schnell,
gnadenlos und ohne Reue,
nur das Beste, nur das Neue,
dicke Haut und spitze Ellenbogen,
höflich, heuchlerich, verlogen,
auf der Jagt nach blankem Geld,
ohne Mitleid für die Welt,
Augen zu und her den Schein,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Glauben, was die oben sagen,
ohne auch nur nachzufragen,
tun, was die da oben wollen,
die uns sagen, was wir sollen:
Fressen, schlafen, funktionieren,
schuften, rackern, produzieren,
ohne selber nachzudenken
denen oben Glauben schenken.
Die sind gross und wir sind klein,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts, geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Angst vor Hunger und vor Not,
vor der Krankheit und den Tod,
Einsammkeit und Depression,
Keine Arbeit, keinen Lohn.
Strampeln, streiten, kämpfen, leben,
Stück für Stück den Mensch aufgeben.
Rückhaltlos auf sich gestellt,
gegen eine schlechte Welt.
Du bist Abel, ich bin Kain,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts, geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Ohne Rücksicht auf Verlusst,
nicht gewollt und doch gemusst,
moral- und ehrlos, ohne Scham,
man will reich sein und nicht arm,
will im goldnen Käfig wohnen,
über andre Menschen thronen.
Buckeln, heucheln, schleimen, loben,
ja, so kommt man schnell nach oben.
Moral ist aus, Begierde ein,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts, geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Ohne Rücksicht und Verstand
in ein buntes Wunderland.
Hast du was, dann bist du wer,
denn wer reich ist zählt auch mehr.
Taschen voll und voll der Bauch,
Mensch sein kann man später auch.
Hat man es erst mal geschafft
fehlt zum menschlich sein die Kraft.
Dein ist dein und mein ist mein,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts, geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Jeder rafft für seinen Bauch.
Ja, so war es früher auch.
Jeder rafft so viel er kann.
Es geht weiter, wie’s begann.
Bequemlichkeit und satt zu essen
macht die Hungernden vergessen.
Man lebt nur einmal und das heute,
nicht mit, nein, gegen andre Leute.
Die einen Wasser, andre Wein,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts, geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Mit einem Checkheft in der Hand
und dem Rücken an der Wand,
das Morgen heut‘ zu grunde richten,
aus Bequemlichkeit vernichten,
sinnlos prassen und verschwenden,
stehlen, plündern, morden, schänden
und auf unsrer Kinder Rücken
Lasten und Probleme drücken.
Gold für uns, für sie nur Stein,
so war’s, so wird es immer sein.
Zwei links, zwei rechts, geradeaus,
man kennt sich mit dem Leben aus.

Haschrebell
 
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