Einen Teil der Kritik verstehe ich ja, aber ganz ehrlich, ich bin froh, dass der Nutzen der Portalsegen, die sich bei den meisten "Endgamern" durch die Decke stapeln in Massen gebraucht und dabei nur eine beschränkte Wirkung haben. Denn während einzelne Portalsegen eine sinnvolle Beschleunigung für mich darstellen, wenn mal eine Forschung länger dauert, unterlaufen die Massen (bzw. die Menge an Gastrassengütern, die man durch diese bekommt) an Segen, die mittlerweile bei etlichen Spielern im Inventar liegen (durch Events, Gebäude wie den Handelsaußenposten, das Handwerk,...) den Zweck der Gastrassengütern, die Gastrasse anspruchsvoll zu machen und ja auch in die länge zu ziehen, denn für mich ist es nicht der Sinn eines neuen Kapitels, dass es nach zwei, drei Wochen abgeschlossen ist, nur damit man dann (verständlicherweise) sechs, neun Monate am Ende des Forschungsbaumes auf das nächste Kapitel wartet, nur damit dieses wieder keinen Monat hält.
Auch frage ich mich, warum hier scheinbar ein Konsens bei vielen Spielern besteht, dass ein Kapitel innerhalb weniger Wochen bis Monaten geschafft sein muss. Klar, es gibt neue Ausbaustufen, aber hier im Forum wird oft genug geklagt, dass neue Ausbaustufen bei Wohnhäusern, Werkstätten und Manufakturen letztlich nur den Überschuss vergrößern. Auch wird mehr Platz benötigt und, da Stadterweiterungen jetzt einen Einfluss auf die Schwierigkeit beim Turnier haben, wird hierdurch der Vorteil von Truppenerweiterungen und schnellerer/größerer Truppenproduktion (weitestgehend) kompensiert. Also muss man hier auch nicht unbedigt mit einer der ersten sein, der ein neues Kapitel geschafft hat. Von den neuen Antiken Wundern, will ich hier gar nicht groß anfangen, dazu kann man hier in diesem Threat und zu dem der Kapitel davor genug Meinungen nachlesen.
Bleiben noch zwei Punkte, Kreativität und Produktiosdauern.
Über die Produktionsdauern wird sich endlos streiten lassen, selbst die Standardzeiten (der Werkstätten und Maufakturen) sind öfters in der Ideenschmiede in der Diskussion. Bisher war (und ist) es so, dass die Gebäude der Gastrassen die unterschiedlichsten Produktionszeiten haben. Ist dies gut, ist dies schlecht? Bevorteils dies aktive Spieler, bevorteils es Spieler, die nur ein, zwei Mal am Tag reinschauen (können)? Diese beiden Fragen wird jeder mit seiner eigenen Meinung beantworten können, wobei sich die Meinungen sicher, teils stark, unterscheiden. Hier müssen die Entwickler stets aufs Neue eine Balance finden. Bezüglich des aktuellen Kapitels ist es sicher so, dass das Portal auf Stufe drei, vier beidem gerecht wird. Aber was ist nun mit den Schiffen. Die Flagschiffe erfordern klar kein ständiges Abholen, ohne dass die Produktion darunter leidet. Bei den großen Schiffen fängt es aber schon an. Eine Stunde ist sicher nicht das, was jemand, der berufstätig ist, (sinnvoll) abholen kann, sprich schon hier würden diese Spieler längere Produktionen wählen, die pro Stunde/Tag dann zu einer geringeren Produktionen führen. Wie gravierend (und ob) diese Einbuße ist, ist wieder ein Thema für eine endlose Diskussion, ich sehe hier aber keine unnötige Ungerechtigkeit. Kommen wir zu den kleinen Schiffen, an denen sich hier die Geister scheiden. Ja, die Produktionen sind sehr kurz und man muss letztlich dauerhaft online sein, um diese Schiffe effektiv nutzen zu können. Damit sind sie für Berufstätige,... wenig geeignet. Dies führt dazu, dass Spieler, die dauerhaft online sein können, einen Vorteil gegenüber diesen Spielergruppen haben. Soweit so gut (wobei ich schon damit rechne, dass diese Feststellung umstritten ist). Aber ist dies schlecht oder ungerecht? Wie man schon in etlichen Ideen im Ideenbereich nachlesen kann (weitergeleitet, Archiv, Ideenschmiede), bin ich ein Verfechter von "Aktivität sollte sich lohnen". Genau deshalb verneine ich diese Frage. Wozu ich mir allerdings kein Urteil erlaube ist, ob dieser Vorteil (oder Nachteil der anderen) in dieser Höhe angemessen ist, denn klar ist, während ein flächenmässiges 1:1-Ersetzen der großen Schiffe durch kleine eine überschaubaren Änderung der Produktionsmenge bedeutet, sieht es ganz anders aus, wenn man statt/zusätzlich zu den großen Schiffen auf mehr Fläche kleine Schiffe aufstellt. Hier sollten aber die Entwickler, durch eigene Tests, Beta und mittlerweile auch Live, genug Daten haben, um sich ein (momentanes) Urteil gebildet zu haben, ob das Balancing ihren Vorstellungen entspricht. Da bisher hier keine Änderungen vorgenommen wurden, scheint hier kein (akuter) Handlungsbedarf gesehen zu werden.
Es sei hier auch angemerkt, dass bei den vorherigen Kapiteln Wissenspunkte und erweckte Güter (sowie auch weiter "vorne" Mana oder Orks) die Forschung gebremst haben. Dies wurde ebenfalls kritisiert, mit dem Wunsch, dass hier eine andere Lösung gefunden werden solle.
Letzter Punkt, die Kreativität.
Vorne weg, ich bin von den Graphiken (wieder mal) angetan und aufs Neue positiv überrascht. Auch die Geschichte finde ich gelungen, auch wenn ich den politischen Unterton, den ich in dieses Kapitel wie auch das/die vorherigen herauslese, etwas fehl am Platz finde.
Anders schaut es bei den Gastrasseproduktionen aus. Hier komme ich mir rückversetzt vor, weitestgehend zu den Konstrukten, teilweise zu den Zauberern bzw. ähnlich zu spielender Kapitel, denn letztlich wurden die "bewährten Zutaten" diese Kapitel etwas vermischt. Dadurch fühlt sich alles bekannt und angestaubt an und es fehlt diese erfreuliche Überraschung, die ich mir von jedem neuen Kapitel erhoffe. Allerdings ist dies nicht erst seit dem aktuellen Kapitel so und ich muss auch so fair sein zu schreiben, dass ich nicht wüsste, wie man mich hätte überraschen sollen und dass die Entwickler nicht mit jedem neuen Kapitel "das Rad neu erfinden" können.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Das Kapitel "Händler der Unur" ist meiner Meinung nach nicht besser oder schlechter hinsichtlich des Balacings als die vorherigen. Vielleicht leidet es etwas mehr als die Kapitel davon an "Abnutzungserscheinungen", aber diese hier hochkochende, teilweise aggressiv gegenüber den Moderatoren/Entwicklern/Inno geführte Diskussion, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.