Natürlich wird es immer Leute geben, die ein Spiel beenden oder für eine gewisse Zeit unterbrechen. Und wenn es dafür keine handfesten Gründe gibt, sondern Frust oder Langeweile, kann man was dagegen tun. Stichwort: Komfort & Positive Anreize.
Ich war einfach gelangweilt von Elvenar: Events und (schlecht erklärte) Turniere waren noch ziemlich neu, viele meiner Nachbarn waren nicht so aktiv, wie ich mir das gewünscht hätte, meine GM war für damalige Verhältnisse i. O., aber Spaß hatte ich im Spiel trotzdem wenig. Eben bei den Zwergen angekommen, wurde das Spiel nun
noch langsamer als zuvor. Ein Größerer in der GM hat mir ein paar Basics erklärt, aber ansonsten blieb mir unklar, wieso ich überhaupt in einer GM sein sollte.
Vieles davon hat sich inzwischen geändert - sehr zum Positiven: Insbesondere die Rolle einer aktiven, spielfreudigen GM begrüße ich von Herzen, denn dadurch bekommt dieses bindende Element einen Sinn innerhalb des Spiels.
Events gibt es zwar für meinen Geschmack zu viele mittlerweile, mit stupiden Aufgaben und mit Preisen, welche die Mühe des Geklickes nicht wert sind. Trotzdem freut mich grundsätzlich, dass Inno etwas
für die ganz Aktiven anbietet, denen das Turnier nicht genügt. Denn dadurch bleiben genau für diese Zielgruppe
Spannung und Vorfreude im Spiel. Und nicht selten ist eben jene Spielergruppe genau der Typ, der im Turnier und im GA richtig was reißt. Die sind also unverzichtbar für lebendige Gemeinschaften und für Inno sicherlich als Diakäufer von Interesse.
Was noch immer mangelt, ist das Abholen des Kunden, wo er steht:
- Neueinsteiger haben viel Erklärungsbedarf, weil das Spiel weiterhin kaum selbsterklärend ist. Vieles findet man nur heraus, wenn man sich durch sämtliche Optionen klickt (und sogar das ist mitunter missverständlich: Umzugsoption, Sternevergabe im Handel, Rolle der Bonusgüter), im Chat nachfragt oder sich durchs Wiki oder Forum wühlt. Für einen Freizeitspaß, in den viele nicht mehr als ein paar Stunden täglich investieren möchten, ist das schlicht zu viel Aufwand.
- Ein absoluter Spaßkiller ist der Sprung in der Ausbauzeit: Wer seine ersten Werkstätten und Wohnhäuser innerhalb weniger Minuten gebaut und gelevelt hat, sieht sich von einer Stufe zur nächsten plötzlich mit Wartezeiten konfrontiert, die über Kaffee kochen, Katzenklo säubern, Hamster füttern, schnell zum Bäcker springen und noch eben Staubwischen hinausgehen. Das bremst den Fortschritt viel zu früh aus!
- Ähnlich wirkt die Verteuerung der Provinzen, die ebenfalls sprunghaft ins Dunkelrote wechseln. Wer relativ problemlos erhandeln konnte, was ihm fehlte, braucht plötzlich Gut 2 im vierstelligen Bereich, um auf der Karte noch Fortschritte zu erzielen. Dass nicht leicht zugänglich erklärt ist, wie viele Provinzen in welchem Kapitel sinnvoll sind, ist das Eine. Das Andere ist aber, dass Provinzen selbst bei maßvoller Eroberung sprunghaft teurer werden, sodass eine Wirtschaft im Kapitel 3 oder 4 zu lange braucht, um die Pflichteroberungen fürs nächste Kapitel zu stemmen.
- Und last but not least ist natürlich die Friedhofsruhe der Nachbarschaft für die Betroffenen ein großes Problem. Der Handel funktioniert in solchen Fällen nur GM-intern, er steht und fällt also mit dem glücklichen Händchen für die passende GM. Aber wie soll ein Neuer das beurteilen können? Weiterhin mangelt es durch fehlende NBH gerade in den jüngsten Städten an Gold und Vorräten. Das ist eine zusätzliche Bremse, weil der sowieso schon zu lange Ausbau nicht einmal bezahlbar ist. Wer in einer besonders toten Nachbarschaft sitzt und keine gute GM gefunden hat, besitzt womöglich schon im 3. Kapitel mehr WP, als er ausgeben kann. Frust hoch 10! Leider beißt sich die Katze an diesem Punkt in den Schwanz, denn solange Newbies an der Peripherie landen, werden viele von ihnen das Handtuch werfen und den Friedhof für weitere Einsteiger vergrößern.
Komfort & Anreize
- Einige Änderungen der letzten Zeit werden sich langfristig positiv auswirken, z.B. dass alte Hasen ihre "historischen" Eventgebäude ausbauen können oder dass die Wunder durch mehr WP-Segen rascher ausbaubar sind.
- Ich denke, dass Inno mit Turnieren und Events den richtigen Weg geht, um auch ausgebremsten Youngstern Abwechslung zu bieten. Am Feintuning sollte aber noch gedreht werden: Wenn sich mehrfach Kleine beklagen, dass sie Events oder GA nicht schaffen, sollte nicht die Keule "Es gibt nur eine Version!" kommen. So begründet dieses Argument auch sein mag, es vergrößert den Frust und kann dem Kunden eigentlich egal sein. "Friss oder stirb!" ist definitiv die falsche Antwort, wenn es um Kundenbindung geht.
- Ein weiterer Anreiz wäre ein Login-Bonus, der am 7. Tag einen attraktiven Preis verspricht.
- Eine große Erleichterung, die nicht nur Kleinen zugute käme, wäre das Entfernen von Nervräubern. Es gibt einfach zu viel überflüssiges Geklicke. Das gilt schon für den ganz normalen Spieltag, wenn man in Wunder investieren, den Handel durchforsten oder ohne App NBHelfen will. Dass man tatsächlich auch noch den Markt anklicken muss, um die Gutschrift für einen Verkauf zu erhalten, ist nach meinem Empfinden einfach lächerlich. Noch ein Klick mehr! Besonders schön ist das, wenn man im GA ohnehin schon von der Maus gebissen ist und für einen Zauber 100 Irgendwas braucht: Im Chat "Kann mal jemand?", Turnier oder NBH unterbrechen, von der Karte zur Stadt wechseln, schauen, wann die Meldung angezeigt wird und dann auch noch den Markt anklicken, um das Abzeichen abholen und das nächste einstellen zu können, bevor man mit einem weiteren Klick wieder zur NBH oder ins Turnier wechselt. - Soweit ich den Ideenbereich verfolge, steht "überflüssiges Geklicke abschaffen" in diversen Formen ganz oben auf der Prioritätenliste der Comm.
Sorry für den Umfang dieses Posts.^^
