Ich löse mal, was ich mir vorgestellt hatte. Es gibt drei Hauptpunkte, aus denen sich (auch in Kombination) weitere Unterpunkte ergeben.
1) Verfügbarkeit
Eisenerz kommt deutlich häufiger vor als Kupfer und Zinn und war damit deutlich billiger. Auch wenn die Bronzen der Zeit i.d.R. nur ca. 10% Zinn benötigten, war die Verfügbarkeit von hinreichend reinem Zinn ein Problem.
2) Verarbeitung
Bronze wird gegossen, Eisen wird (meist) geschmiedet.
Bei der Herstellung des Metalls aus Erz (z.B. Gießen von Barren) benötigt Eisen zwar mehr Energie als Kupfer und Zinn. Anders bei der Verarbeitung. Hier müssen die Metalle erneut für den Guss geschmolzen werden, während Eisen nur zum Schmieden erhitzt werden muss (und zwar der Teil den ich gerade bearbeite). Eine Esse mit Blasebalg ist viel einfacher zu betreiben als ein Schmelzofen.
Bronze muss in einem Arbeitsgang und "in einem Stück" gegossen werden (und dann ganz langsam abkühlen). Ein Schmiedevorgang kann unterbrochen und fortgesetzt werden. Man kann auch mehrere Stücke im Schmiedevorgang miteinander verschweißen (und so auch Reparaturen durchführen oder komplexere Werkstücke herstellen). Bronze kann man bestenfalls löten, was aber nur bei Werkstücken, die nur geringer Belastung ausgesetzt sind (z.B. Schmuck), Sinn macht.
3) Materialeigenschaften
Bronze ist zwar härter als Eisen (der Zeit), aber spröde und kaum biegsam.
Verunreinigungen (durch andere Metalle) im Rohstoff spielen bei Eisen ein viel kleinere Rolle als bei der Bronzezutat Zinn. Die Eigenschaften eines Bronzewerkstücks hängen also neben dem Mischungsverhältnis von Kupfer und Zinn auch stark auch stark von den (teils gewünschten, teils unerwünschten) Verunreinigungen im Zinn ab. Die Materialeigenschaften (siehe Guss in einem Stück) sind dann wir das komplette Werkstück gleich. Bei (vorindustriell hergestelltem) Eisen ergeben sich die Eigenschaften weitgehend durch den Kohlenstoffanteil und das Härten durch gezielte Erhitzung und schnelle Abkühlung. Beides kann ein guter Schmied steuern. So können unterschiedliche Teile des Werksstückes gezielt unterschiedliche Eigenschaften (Härte / Biegsamkeit) haben.
Punkt 1 wurde vollständig genannt wurden. Von Punkt 3 war zumindest das wichtige Stichwort "spröde" / "Bruchgefahr" genannt. Punkt 2 wurde mit "kann repariert werden" nur gestreift. Da sich aber niemand anderes beteiligt hat, lasse ich das gelten.
@Piepom Deine Bühne