Alle wichtigen Punkte, die ich hören wollte, wurden genannt.
Hier noch einmal eine Zusammenfassung der Lösung, wie ich sie sehe.
Ob die Sonne leuchtet oder kollabiert ist hat - bei Erhaltung der Masse - keinerlei Einfluss auf die Planetenbahnen. Es besteht auch (von weiteren Katastrophen, wie z.B. ein anderer Stern dringt ins Sonnensystem ein, abgesehen) kein Risiko, dass sich das schwarze Loch vergrößert, da die Sonne sowieso schon 99,86% der Masse des Sonnensystems hat.
Das schwarze Loch strahlt werde Licht noch Wärme ab. Das fehlende Licht führt zum Absterben der Pflanzen wodurch alle Nahrungsketten für höheres Leben zusammenbrechen. Die fehlende Wärme führt zu einer schnellen Abkühlung der Atmosphäre und der Landmassen (um ca. 1 Grad pro Stunde). Das Meer kühlt wegen der hohen Wärmekapazität von Wasser und der ständigen Umwälzung deutlich langsamer aus, so dass es irgendwo zwischen -50 und -80 Grad Lufttemperatur ein Verschnaufpause der Abkühlung gibt, die einige Monate andauert. Dann würden auch die Meere (zumindest die Oberfläche) zu gefrieren.
Für Vielzeller ist also nur die Frage, ob erfrieren oder verhungern. Wer eine Nische (z.B. warme Quellen, Vulkane, Tiefsee, menschliche Technik) mit erträglicher Temperatur findet, dem geht die Nahrung aus. Selbst bei sehr optimistischen Annahmen dürfte hier nach 10 Jahren Schluss sein.
Wie weit sich die Oberfläche nach dem zu gefrieren der Meere wirklich abkühlt, ist schwer zu schätzen. Den absoluten Nullpunkt wird sie nicht erreichen. Allein kosmische Hintergrundstrahlung und das Licht der Sterne reichen schon um das zu verhindern. Eine teilweise Verflüssigung / Gefrieren der Atmosphäre dürfte in jedem Fall erreicht werden. Bei "Normaldruck" reichen hier ca. -190 / -210 Grad, aber der Atmosphärendruck nimmt ja ab so das immer etwas Gas in der Atmosphäre bleiben wird.
Und dann hat die Erde ja eine eigene Wärmequelle, nämlich die den heißen flüssigen Kern, der durch Radioaktivität und auch durch die Reibung bei der Rotation und Gravitationskräfte des Mondes weiter angeheizt wird und diese Quelle sollte mindesten 2 Mrd. Jahre reichen. Diese Quelle verhindert einerseits, dass die Erde von der Oberfläche weiter bis in 5000 - 8000m Tiefe durchgefroren wird (im Mittel steigt die Temperatur um 3 Grad je 100 Meter an). Zum anderen baut sich durch die Erhitzung in der Tiefe Druck auf, der immer wieder an einigen Stellen nach oben kommen wird und dann zweiweise auch wieder die Oberfläche anheizt. Global gesehen dürfte sich die langjährige Mitteltemperatur and der Oberfläche auf einen Wert zwischen -220 und -250 Grad einpendeln. An den tiefsten Stellen der Meere bleibt vermutlich sogar füßiges Wasser mit sehr hohem Salzgehalt (Eis ist immer Süßwasser - bei Meereis bilden sich Soletaschen, das teilweise von umgebendem flüssigen Wasser ausgespült wird) übrig.
Leben bleibt nur für spezialisierte Mikroarganismen, die einen chemoautotrophen oder zumindest einen chemolithotroph Energieumsatz haben (also anorganische Verbindungen nutzen) möglich. Beispiele sind Schwefelbakterien (die z.B. schwarze Raucher besiedeln), Eisenoxitbakterien oder Anammox-Bakterien. Im best case können sich sogar höhere einige Lebewesen (wie Strudelwürmer), die sich von diesen Mikroben ernähren, halten. Leider bleiben die durch Vulkanismus ermöglichten Nischen, nicht über viele Millionen von Jahre an einem Ort. Es entstehen zwar immer wieder neue Nischen an anderen Stellen, aber ob der Weg dahin "durch die Kälte" immer möglich ist bleibt fraglich.
Aber "ein paar Millionen Jahre" sollte es schon gut gehen.
@Pi Ramesse Du bist dran