*lach* Danke!
Klein Paulchen stöbert kurz vor seinem Geburtstag im Schlafzimmer der Eltern rum, weil er wissen will, was sie ihm schneken wollen. Natürlich ist das bei "Todesstrafe" verboten, aber Klein Paulchen hat seinen kleinen blauen Teddy dabei, der passt auf ihn auf. Trotzdem ist Klein Paulchen entsetzt, als er plötzlich die Haustüre und Schritte im Flur hört. Raus kann er nicht mehr, also hupft er beherzt in den Kleiderschrank. Tatsächlich, schon ist Frau Mama im Schlafzimmer... samt einer fremden Männerstimme. Paulchen hockt in der Finsternis des Schranks und hat trotz Teddy ordentlich die Muffe gehen. Er hört seltsame Geräusche und leises Gekicher... und dann... ein entsetzter Aufschrei, ein leiser Fluch! Die Schranktür geht auf, ein fremder Mann hopst rein und zieht die Tür wieder zu. Ihm geht die Muffe genauso wie Paulchen. Herr Papa ist daheim und freut sich über das neckische Aussehen seiner Göttergattin. Jaaaa, das wird eine längere Sache.
Paulchen hat keinen Plan, was da abläuft, aber ein kindlicher Instinkt kann Wunder wirken. Mutig tippt er den Fremden an und flüstert: "Du, ich hab da so n kleinen blauen Teddy, den verkauf ich Dir für 5 €." Der Mann umklammert sein Kleiderbündel etwas fester und flüstert zurück: "Du spinnst wohl!"
"Wenn Du ihn mir nicht abkaufst, dann schrei ich!"
Mürrisch kramert der Mann in seinen zerknautschen Klamotten rum, reicht Paulchen 5 € und erhält den Teddy. Papa und Mama scheinen sich gut zu amüsieren. Dann flüstert Paulchen: "Ich will meinen Teddy zurück!" Der Mann zischt: "Spinnst Du?" "Wenn ich ihn ned zurück bekomme, schrei ich!" Der Mann knirscht mit den Zähnen und knallt Paulchen den Teddy vor den Latz. 2 Sekunden Funkstille. "Du", flüstert Paulchen, "ich hab da so nen kleinen blauen Teddy...." Dem Mann is schon ganz elend, aber.... das geht recht lange so immer hin und her, bis endlich die Zimmertüre klappt und im Bad das Wasser in die Wanne plätschert. Der Mann lugt vorsichtig nach draussen, hüpft rasch in seine Klamotten und stiehlt sich von dannen. Paulchen schleicht sich in sein Zimmer und macht Kassensturz. Er ist mit sich und der Kooperation des Teddys sehr zufrieden.
Am nächsten Tag geht er nach der Schule zum Fahrradhändler, der immer wieder diese tollen gebrauchten Kinder-Mountain-Bikes im Angebot hat. Zufrieden radelt Paulchen nach Hause, der Teddy darf auf dem Lenker sitzen.
Frau Mama ist entsetzt: "Wo hast Du denn das Fahrrad her?!" Paulchen wippt auf den Zehen und sagt: "Das will ich Dir nicht sagen." Die Konversation geht eine Weile hin und her, und Frau Mama gibt irgendwann auf. "Na, gut. Wenn Du es mir nicht sagen willst, dann musst Du zur Beichte gehen!" Das findet Paulchen auch nicht toll, aber gut. Schließlich sitzt er im Dämmerlicht des Beichtstuhls, umklammert den Teddy und hört auf der anderen Seite des vergitterten Fensterchens den Herrn Pfarrer: "Nun, mein Sohn, was kann ich für Dich tun?"
Tja, denkt sich Paulchen, wie erklärt man das jetzt? Schließlich denkt er, alles ganz von Anfang an und sagt: "Also, es war so, ich hab da so n kleinen blauen Teddy..." Es rumpelt gewaltig auf der anderen Seite des Fensterchens, und Herr Pfarrer brüllt: "Ja, kruzinesen, verdammt nochamal! Geht des jetzt scho wieda los?!"