Das Konzept mit dem Zweiklang (Ideenschmiede, dann Idee) oder Dreiklang (mit vorgeschalteter Diskussion) ist in der Theorie wunderbar. Und aus eigener Erfahrung kann ich mittlerweile sagen, dass in der Ideenschmiede durchaus auch kritische Anmerkungen oder Einwände gegen eine Idee kommen. Damit kann man sich auseinandersetzen und darauf reagieren: ignorieren, Idee überdenken und anpassen, Idee verwerfen.
Das Problem ist aber, dass anscheinend viele, die später an den Umfragen teilnehmen, mittlerweile entweder die Ideenschmiede gar nicht mehr lesen oder ihre Einwände dort nicht äußern. So kann ein "Ideenschmied" auch nichts verbessern und schätzt vielleicht auch die Chancen seiner Idee falsch ein. Wenn dann bei einer Umfrage plötzlich ein Haufen "Nein"-Stimmen kommen, mit denen nach der vorherigen Diskussion eher nicht zu rechnen war, wird man irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt. Das man da manchmal etwas empfindlich reagiert und sich das eventuell hochschaukelt, ist zwar nicht schön, aber verständlich.
Eine Meinung wie "Das will ich in (meinem) Spiel nicht haben" ist genauso zu respektieren wie "Das hätte ich gern". Wenn jemand dazu steht, ist das in Ordnung. Und wenn es sich nur in einem Ja/Nein-Klick ausdrückt. Allerdings würde es jedem Ideenschmied, der ja auch Zeit und vielleicht sogar Herzblut investiert hat, auch helfen, zu verstehen warum seine Idee scheitert oder was er falsch gemacht hat, wenn die Nein-Sager auch mal eine klare Begründung dafür angeben. Auch Ablehnungen kann man übrigens in nettem Ton verfassen.
Und dann müssen sich auch Ideenschmied und Befürworter fair verhalten und diese Einstellung respektieren! Man kann vielleicht versuchen, jemanden sachlich zu überzeugen, aber wenn sich jemand nicht überzeugen lässt, soll man ihm auch seine Meinung lassen.
Natürlich gibt es auch persönliche Animositäten, die ein Abstimmungsverhalten beeinflussen. Das wird man nie ändern können.
Es gibt allerdings ein Argument, das von vielen Ablehnern immer mal wieder erwähnt wird: "Ich will das nicht, weil es Wichtigeres gibt, was Inno machen soll." Das ist für mich persönlich nur eine vorgeschobene Ausrede, weil man nicht dazu stehen will, das man selbst etwas im Spiel nicht haben will. Ich behaupt mal, dass wirklich JEDEM klar sein dürfte, dass Inno sowieso niemals Ideen umsetzen wird, die
a) Inno's eigenem Konzept widersprechen
b) das Geschäftsmodell gefährden oder die Einnahmen schmälern
c) hohe Aufwände verursachen, ohne dass Inno davon etwas hätte (mehr Einnahmen, mehr Spieler, bessere Spielerbindung oder so ähnlich)
Diese Art von "Totschlagargument" ist echtes Gift in jeder Diskussion.
Glücklicherweise gibt es aber auch viele, die sich durchaus kritisch mit Ideen auseinandersetzen und die Fehler und Probleme in Ideen deutlich aufzeigen. DAS ist konstruktive Kritik, die uns allen weiterhilft.