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Das magische Kartenhaus

  • Themenstarter Gelöschtes Mitglied 26332
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Gelöschtes Mitglied 29006

Was Lustiges, glaube ich mal. Edens Song, Kapitel Sturmnachtmelodie, Protagonisten: Edens Vater, Marvin und Khalil. Schauplatz: Eine natürliche Felsenbrücke über einem reißenden Fluss. :)

***
Endlich waren sie am Ende des Überhangs angelangt. Gabriel leuchtete die Umgebung aus. Zur Freude gab es noch keinen Anlass.

Zwischen Brückenende und Festland gähnte ein tiefer Spalt. Darunter gischtete Wasser. "Es wäre zu schön gewesen", seufzte Khalil. "Was machen wir jetzt?"

"Mehr Licht!", forderte Marvin wieder einmal, zog sein Handy heraus und schaltete die Lampe ein. Gemeinsam schauten die drei sich den Schlamassel an.

"Wie gut könnt Ihr springen?", fragte Khalil. Er schätzte die Entfernung auf maximal ein Meter achtzig. Das müsste zu schaffen sein.

"Weder bin ich ein Känguru noch bin ich ein Frosch", erwiderte Gabriel. "Für mich ist es aussichtslos." Marvin stellte sich an den Rand und beugte seinen Oberkörper im rechten Winkel vor. "Was machst du denn da?", fragte Khalil erheitert. Marvin nahm seinen Rucksack vom Rücken und gab ihn weiter. "Da! Halt mal. Ich habe nur was getestet."

"Und du denkst, das hilft uns weiter?", warf Gabriel ein. Nun kam Marvin mit einer aberwitzig klingenden Idee. "Ich überbrücke den Abgrund, und Ihr lauft über mich drüber."

Khalil war gerade am Trinken und dachte, er höre nicht recht. Vor lauter Schreck verschluckte er sich. "Das kann nicht dein Ernst sein!", prustete er, während ihm das Wasser über Kinn und Brust lief.

"Doch, ist es!", beteuerte Marvin. "Ich bin ein Meter neunzig und komme im Liegen locker bis an den Rand. Er war im Begriff, seine Idee in die Tat umzusetzen und legte sich haarscharf am Spaltenrand auf den Bauch. Mit den Händen klammerte er sich noch fest.

"Warte mal!", warnte Khalil. "Wie willst du mit deinen Armen da hinüberkommen?" Marvin ließ den Felsrand los, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und wippte, um Schwung zu holen. Die Beine hatte er angezogen. "Na, so!", keuchte er und robbte wippend Stück für Stück weiter vor.

"Stopp!", schritt nun auch Gabriel ein. "Du hast eine schwangere Frau, willst du Adeela unbedingt schon so früh zur Witwe machen?"

Marvin ließ sich nicht beirren und wippte weiter. Sein Oberkörper hing bereits über den Rand. Gemeinsam zogen Khalil und Gabriel ihn an den Beinen wieder zurück.

"Das kannst du dir schenken", sagte Khalil, als Marvin wieder in normaler Position saß und sie böse anstarrte. "Wir springen!" Er wandte sich an Gabriel. "Wenn ich es schaffe, zu springen, dann schaffst du das auch. Marvin und ich zuerst. Du wirfst uns das Gepäck zu und springst hinterher. Wir werden dich schon empfangen und festhalten."

Gesagt, getan! Marvin grummelte zwar, doch er ließ sich überzeugen. Ohne weitere Zwischenfälle übersprangen sie den tiefen Graben und standen endlich auf festem Boden. Gabriel atmete aus und brach in schallendes Gelächter aus. "Was dachtest du, was du bist? Eine Robbe? Oder eine Wippe? Eine Wipp-Robbe oder Robben-Wippe? Robbie Williams?", fragte er Marvin, fast stammelnd und keuchend vor Lachen. "Du hättest sehen sollen, wie du dabei aussiehst."
 
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