Gelöschtes Mitglied 26332
Tote Schwaben können's besser
***
Vorwort
Ein überlautes Platschen weckte ihn aus seiner Ohnmacht und dröhnte in seinen Ohren. Seine Kleidung klebte nass auf seiner Haut.
Schwerfällig versuchte er, seine Augenlider zu heben, doch um ihn herum blieb es dunkel. Schmerz hämmerte brachial an seinem Hinterkopf, und mit einem leisen Zischen griff er sich in den Nacken. Dort fühlte er eine dickflüssige Masse, die zäh an seiner Hand kleben blieb.
Blut!
Er wähnte sich in einem Albtraum, als er spürte, wie ihn ein Sog unbarmherzig nach unten trieb, so als ob jemand oder etwas an seinen Beinen zog. Noch immer hatte er nicht begriffen, was soeben mit ihm geschah. Verzweifelt versuchte er, die Benommenheit von sich abzustreifen und die Situation zu sondieren.
Erst, als er hörte, wie sich ein Motorengeräusch von ihm entfernte, erinnerte er sich. Mit weit aufgerissenen Augen begann er, panisch mit den Armen zu rudern. Wasser brannte in seinen Lungen. Hustend und spuckend versuchte er, wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Vergeblich! Bei jeder Bewegung stieß er auf elastischen Widerstand in Form eines großen Jutesacks. Er spürte, wie die Felsbrocken, mit denen dieser beschwert worden war, schmerzhaft an seinem Körper entlang schrammten.
Das Adrenalin, welches seinen Körper durchbrauste, hielt seinen Widerstand wach. Wieder und wieder boxte und trat er, so gut es ging, gegen den derben Stoff des verbundenen Sackes, in der Hoffnung, dass die Verschnürung seines nassen Gefängnisses sich lösen würde. Seinen Mund hielt er geistesgegenwärtig geschlossen, doch allmählich fühlte er, wie seine Kräfte erlahmten. Jürgen Mantwieds Brust schnürte sich panisch zusammen, sein Herz schwankte zwischen Stillstand und Rasen.
Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Langsam und trudelnd trieb er nach unten. Seine Lungen drohten beinahe zu bersten. Als er es nicht mehr aushielt, öffnete er keuchend den Mund.
Noch einmal versuchte er, die kalte Lethargie, die ihn ergriff, abzuschütteln und sich zu befreien. Wut übermannte ihn, und er mobilisierte seine letzten Reserven. Er würde alles daran setzen, dass ihr Plan nicht aufgehen würde.
Auf gar keinen Fall ließe er sich ersäufen wie eine Katze!
***
Zeitgleich geisterten zwei Scheinwerfer über den nachtdunklen See, verbunden mit dem Tuckern eines Dieselmotors. Eine Gruppe dunkler Gestalten stand am Ufer, und sie starrten geschlossen aufs Wasser hinaus. Die Männer trugen dunkle Lederkleidung, ihre Gesichter waren hinter Nachtsichtbrillen versteckt.
Die meisten von ihnen waren mit modernen Jagdgewehren bewaffnet. Vor ihren Füßen lag ein großer Kadaver – der Grund, weshalb Jürgen Mantwied gerade auf dem besten Weg war, Schlick aus dem Höllensteinsee als Hauptmahlzeit zu bekommen.
Im Hintergrund brach sich ein silbern scheinender Mond durch die Äste urtümlicher Bäume und zeichnete deren Schatten auf den waldigen Boden, wo sie sich mit den Silhouetten der Verbrecher vermählten.
Die Männer hatten ihren Platz gut gewählt: fernab von der Zivilisation, unzugänglich für Autos, mitten im Bayrischen Wald. Tagsüber war es eine Idylle, doch jetzt - im Angesicht eines Mordes in einer Vollmondnacht - war es eine Atmosphäre des Grauens.
Ungerührt sahen sie zu, wie vor ihren Augen ein Mensch unterging.
Kurze Zeit später trieb ein Boot auf sie zu. Am Ufer angelangt, nahm dessen Führer das zweite Mal einen leblosen Körper entgegen und kehrte zu der Stelle zurück, wo Jürgen Mantwied mit seinem Leben rang.
Anmutig schwebte kurz darauf ein toter Luchs an dem Neptunopfer vorbei. Mensch und Tier im Tode vereint!
Fortsetzung folgt, wenn Bedarf besteht. Bitte um Feedback.
***
Vorwort
Ein überlautes Platschen weckte ihn aus seiner Ohnmacht und dröhnte in seinen Ohren. Seine Kleidung klebte nass auf seiner Haut.
Schwerfällig versuchte er, seine Augenlider zu heben, doch um ihn herum blieb es dunkel. Schmerz hämmerte brachial an seinem Hinterkopf, und mit einem leisen Zischen griff er sich in den Nacken. Dort fühlte er eine dickflüssige Masse, die zäh an seiner Hand kleben blieb.
Blut!
Er wähnte sich in einem Albtraum, als er spürte, wie ihn ein Sog unbarmherzig nach unten trieb, so als ob jemand oder etwas an seinen Beinen zog. Noch immer hatte er nicht begriffen, was soeben mit ihm geschah. Verzweifelt versuchte er, die Benommenheit von sich abzustreifen und die Situation zu sondieren.
Erst, als er hörte, wie sich ein Motorengeräusch von ihm entfernte, erinnerte er sich. Mit weit aufgerissenen Augen begann er, panisch mit den Armen zu rudern. Wasser brannte in seinen Lungen. Hustend und spuckend versuchte er, wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Vergeblich! Bei jeder Bewegung stieß er auf elastischen Widerstand in Form eines großen Jutesacks. Er spürte, wie die Felsbrocken, mit denen dieser beschwert worden war, schmerzhaft an seinem Körper entlang schrammten.
Das Adrenalin, welches seinen Körper durchbrauste, hielt seinen Widerstand wach. Wieder und wieder boxte und trat er, so gut es ging, gegen den derben Stoff des verbundenen Sackes, in der Hoffnung, dass die Verschnürung seines nassen Gefängnisses sich lösen würde. Seinen Mund hielt er geistesgegenwärtig geschlossen, doch allmählich fühlte er, wie seine Kräfte erlahmten. Jürgen Mantwieds Brust schnürte sich panisch zusammen, sein Herz schwankte zwischen Stillstand und Rasen.
Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Langsam und trudelnd trieb er nach unten. Seine Lungen drohten beinahe zu bersten. Als er es nicht mehr aushielt, öffnete er keuchend den Mund.
Noch einmal versuchte er, die kalte Lethargie, die ihn ergriff, abzuschütteln und sich zu befreien. Wut übermannte ihn, und er mobilisierte seine letzten Reserven. Er würde alles daran setzen, dass ihr Plan nicht aufgehen würde.
Auf gar keinen Fall ließe er sich ersäufen wie eine Katze!
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Zeitgleich geisterten zwei Scheinwerfer über den nachtdunklen See, verbunden mit dem Tuckern eines Dieselmotors. Eine Gruppe dunkler Gestalten stand am Ufer, und sie starrten geschlossen aufs Wasser hinaus. Die Männer trugen dunkle Lederkleidung, ihre Gesichter waren hinter Nachtsichtbrillen versteckt.
Die meisten von ihnen waren mit modernen Jagdgewehren bewaffnet. Vor ihren Füßen lag ein großer Kadaver – der Grund, weshalb Jürgen Mantwied gerade auf dem besten Weg war, Schlick aus dem Höllensteinsee als Hauptmahlzeit zu bekommen.
Im Hintergrund brach sich ein silbern scheinender Mond durch die Äste urtümlicher Bäume und zeichnete deren Schatten auf den waldigen Boden, wo sie sich mit den Silhouetten der Verbrecher vermählten.
Die Männer hatten ihren Platz gut gewählt: fernab von der Zivilisation, unzugänglich für Autos, mitten im Bayrischen Wald. Tagsüber war es eine Idylle, doch jetzt - im Angesicht eines Mordes in einer Vollmondnacht - war es eine Atmosphäre des Grauens.
Ungerührt sahen sie zu, wie vor ihren Augen ein Mensch unterging.
Kurze Zeit später trieb ein Boot auf sie zu. Am Ufer angelangt, nahm dessen Führer das zweite Mal einen leblosen Körper entgegen und kehrte zu der Stelle zurück, wo Jürgen Mantwied mit seinem Leben rang.
Anmutig schwebte kurz darauf ein toter Luchs an dem Neptunopfer vorbei. Mensch und Tier im Tode vereint!
Fortsetzung folgt, wenn Bedarf besteht. Bitte um Feedback.