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Gedichte,Limeriks und sonstiges

TriPau

Ragnarok
Noch'n Gedicht, wie der Urheber dieses Machwerks sagen würde:

Der Stier.

Ein jeder Stier hat oben vorn
auf jeder Seite je ein Horn;
doch ist es ihm nicht zuzumuten,
auf so 'nem Horn auch noch zu tuten.
Nicht drum, weil er nicht tuten kann,
nein, er kommt mit dem Maul nicht 'ran!


- Heinz Erhardt -
 

DeletedUser4770

Geschwinde


Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde
da kam ne Elfe
übrigens noch ohne Kinde
die hatte Hunger
fraß die Made samt dem Kinde:)


Gedicht von Blödelfeld
 

DeletedUser425

Der Fernseher als neuer Mond.

Ein Fernséher ganz groß und rund,
von Zeit zu Zeit im Zimmer stund
und leuchtet aus mit magisch Schein,
in dunkler Nacht das Kämmerlein.
Von nah und fern sieht Wandersmann
sein Licht im Fenster, flackernd, an.
Und wie gebannt sind Menschenkinder
im Zauberlande seiner Bilder.

(heutzutage sind die Fernseher allerdings etwas eckiger:p)
 

DeletedUser4893

Ich ging im Walde
So vor mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümlein stehn,
Wie Sterne blinkend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
Da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Mit allen Wurzeln
Hob ich es aus,
Und trugs zum Garten
Am hübschen Haus.
Ich pflanzt es wieder
Am kühlen Ort;
Nun zweigt und blüht es
Mir immer fort.

Johann Wolfgang von Goethe
 

DeletedUser425

Du musst das Leben nicht verstehen.

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.


Rainer Maria Rilke, aus: Frühe Gedichte.
 

DeletedUser4893

Wer andere erkennt, ist gelehrt.
Wer sich selbst erkennt, ist weise.
Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte.
Wer sich selbst besiegt, ist stark.
Wer zufrieden ist, ist reich.
Wer seine Mitte nicht verliert, der dauert.

Autor: Laotse
 

DeletedUser795

Manchmal brauchen auch die eigenen Erwartungen mal ein Update.
(eigener Verfasser)
 

DeletedUser4893

Unterm weißen Baume sitzend,
Hörst du fern die Winde schrillen,
Siehst, wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen;

Siehst, wie unten ausgestorben
Wald und Flur, wie kahl geschoren; -
Um dich Winter, in dir Winter,
Und dein Herz ist eingefroren.

Plötzlich fallen auf dich nieder
Weiße Flocken, und verdrossen
Meinst du schon, mit Schneegestöber
Hab der Baum dich übergossen.

Doch es ist kein Schneegestöber,
Merkst es bald mit freudgem Schrecken;
Duftge Frühlingsblüten sind es,
Die dich necken und bedecken.

Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maie,
Schnee verwandelt sich in Blüten,
Und dein Herz es liebt aufs neue.

Heinrich Heine
 

DeletedUser4893

Die Alten und die Jungen

»Unverständlich sind uns die Jungen«
Wird von den Alten beständig gesungen;
Meinerseits möcht ich's damit halten:
»Unverständlich sind mir die Alten.«
Dieses am Ruder bleiben Wollen
In allen Stücken und allen Rollen,
Dieses sich unentbehrlich Vermeinen
Samt ihrer »Augen stillem Weinen«,
Als wäre der Welt ein Weh getan -
Ach, ich kann es nicht verstahn.
Ob unsre Jungen, in ihrem Erdreisten,
Wirklich was Besseres schaffen und leisten,
Ob dem Parnasse sie näher gekommen
Oder bloß einen Maulwurfshügel erklommen,
Ob sie, mit andern Neusittenverfechtern,
Die Menschheit bessern oder verschlechtern,
Ob sie Frieden sä'n oder Sturm entfachen,
Ob sie Himmel oder Hölle machen -
E I N S läßt sie stehn auf siegreichem Grunde:
Sie haben den Tag, sie haben die Stunde;
Der Mohr kann gehn, neu Spiel hebt an,
Sie beherrschen die Szene, sie sind dran.

Theodor Fontane
 

DeletedUser4893

Es war mal ein Mann in Athen
Bemüht, seine Frau zu versteh‘n
Sie stand an der Spüle
Er zeigte Gefühle
Den Abwasch indes ließ er steh‘n

Limerik von Heinz Hermann Michels
 

DeletedUser47

Füttere den richtigen Wolf in Dir! -

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„Die zwei Wölfe“

Der alte Indianer Seskateh und sein Enkel Tahuameh
saßen in ihrem Tipi, ihrem Zelt, am Lagerfeuer.
Seskateh, von vielen harten Wintern gezeichnet, war ein weiser Mann.
Sein langes, weißes Haar reichte ihm bis zur Hüfte.
Seine faltige Haut war gegerbt von der Sonne.

Tahuameh, ein Knabe von etwa 6 Jahren, verehrte seinen Großvater.
Er liebte vor allem die vielen Geschichten, die der alte Mann zu erzählen wusste.
Eine Zeit lang starrten beide wortlos in die lodernden Flammen.
Nach einer Weile forderte der Kleine seinen Großvater auf, ihm eine Geschichte zu erzählen.
Und so begann der weise Mann....

"In Deinem Leben wird Dir vieles widerfahren, Tahuameh.
Doch wisse, dass alles, was Dir widerfährt, aus Deinem Herzen kommt.
In Deinem Herzen leben zwei Wölfe.

Der eine Wolf, das ist der Wolf der Dunkelheit, der Ängste, des Misstrauens und der Verzweiflung.
Er bringt Dir böse Träume, viel Leid und Schmerz.

Der andere Wolf, das ist der Wolf des Lichts, der Hoffnung, der Lebensfreude und der Liebe.
Er bringt Dir gute Träume, er schenkt Dir Mut und Hoffnung, er zeigt Dir den rechten Weg
und gibt Dir weisen Rat."

Tahuameh sah seinen Großvater
mit großen Augen an.

Der Alte schwieg eine Weile und legte seine Hand auf die Schulter des Knaben.
Voller Ungeduld sagte der Kleine
"Erzähl weiter, Großvater.
Was ist mit den Wölfen in meinem Herzen?"
Und so fuhr der Alte fort...

"Beide Wölfe kämpfen oft miteinander.
Sie umkreisen sich gegenseitig
und fletschen ihre Zähne.
Sie gehen sich gegenseitig an die Kehle,
so lange bis einer der beiden kraftlos zu Boden sinkt.
Doch sie können nicht sterben.
Denn sie sind keine gewöhnlichen Wölfe.
Immer wieder, Nacht für Nacht, Tag für Tag erwachen sie zu neuem Leben und beginnen von vorn.
Sie ruhen niemals."

Wieder schwieg der alte Mann eine Weile.
Doch Tahuameh war ungeduldig.
"Welcher Wolf gewinnt ?" fragte der Enkel. "Großvater, sag schon.
Welcher Wolf gewinnt?"

Seskateh lächelte und legte seinen Arm
um die Schultern des Knaben.
"Der, den Du fütterst!"
antwortet der Indianer...“
 

DeletedUser4893

Wow, Megastarke Geschichte. :):)

Der chinesische Bauer (eine chinesische Geschichte)
In einem Dorf in China, nicht ganz klein, aber auch nicht groß, lebte ein Bauer - nicht arm, aber auch nicht reich, nicht sehr alt, aber auch nicht mehr jung, der hatte ein Pferd. Und weil er der einzige Bauer im Dorf war, der ein Pferd hatte, sagten die Leute im Dorf: "Oh, so ein schönes Pferd, hat der ein Glück!" Und der Bauer antwortete: "Wer weiß?!"
Eines Tages, eines ganz normalen Tages, keiner weiß weshalb, brach das Pferd des Bauern aus seiner Koppel aus und lief weg. Der Bauer sah es noch davongaloppieren, aber er konnte es nicht mehr einfangen. Am Abend standen die Leute des Dorfes am Zaun der leeren Koppel, manche grinsten ein bißchen schadenfreudig, und sagten: "Oh der arme Bauer, jetzt ist sein einziges Pferd weggelaufen. Jetzt hat er kein Pferd mehr, der Arme!" Der Bauer hörte das wohl und murmelte nur: "Wer weiß?!"
Ein paar Tage später, sah man morgens auf der Koppel des Bauern das schöne Pferd, wie es mit einer wilden Stute im Spiel hin und herjagte: sie war ihm aus den Bergen gefolgt. Groß war der Neid der Nachbarn, die sagten: "Oh, was hat der doch für ein Glück, der Bauer!" Aber der Bauer sagte nur: "Wer weiß?!"
Eines schönen Tages im Sommer dann stieg der einzige Sohn des Bauer auf das Pferd, um es zu reiten. Schnell war er nicht mehr alleine, das halbe Dorf schaute zu, wie er stolz auf dem schönen Pferd ritt. "Aah, wie hat der es gut!" Aber plötzlich schreckte das Pferd, bäumte sich auf und der Sohn, der einzige Sohn des Bauern fiel hinunter und brach sich das Bein, in viele kleine Stücke, bis zur Hüfte. Und die Nachbarn schrien auf und sagten: "Oh, der arme Bauer: Sein einziger Sohn! Ob er jemals wieder wird richtig gehen können? So ein Pech!" Aber der Bauer sagte nur: "Wer weiß?!"
Einige Zeit später schreckte das ganze Dorf aus dem Schlaf, als gegen Morgen ein wildes Getrappel durch die Straßen lief. Die Soldaten des Herrschers kamen in das Dorf geritten und holten alle Jungen und Männer aus dem Bett, um sie mitzunehmen in den Krieg. Der Sohn des Bauern konnte nicht mitgehen. Und so mancher saß daheim und sagte: "Was hat der für ein Glück!" Aber der Bauer murmelte nur: "Wer weiß?!"
Und die Moral von der Geschicht... "Wer weiß?!"
(Quelle unbekannt)
 

DeletedUser47

... wer , weiß... ;)
Danke wundervoll. ich kannte die Geschichte
Alt ?

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Alt
Niemand wird alt,
weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat.
Man wird nur alt,
wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt.
Mit den Jahren runzelt die Haut,
mit dem Verzicht auf Begeisterung
aber runzelt die Seele.

Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen,
Angst und Hoffungslosigkeit,
das sind die langen, langen Jahre,
die das Haupt zur Erde ziehen und
den aufrechten Geist in den Staub beugen.

Du bist so jung wie deine Zuversicht,
so alt wie deine Zweifel,
so jung wie deine Hoffnung,
so alt wie deine Verzagtheit.

Solange die Botschaft der Schönheit,
Freude, Kühnheit, Größe, Macht,
von der Erde,
den Menschen und dem Unendlichen
dein Herz erreichen,
solange bist du jung.

Erst wenn die Flügel nach unten hängen und
das Innere deines Herzens
vom Schnee des Pessimismus und
vom Eis des Zynismus bedeckt sind,
dann erst bist du schrecklich alt geworden.
*Albert Schweitzer*​
 

DeletedUser4893

Wunderbar ! :):):)

Kein Mensch ist wirklich alt. Du nicht, deine Eltern nicht, auch Oma und Opa nicht,
Ich nicht oder Sonstwer.
Nur die Erde ist alt - 4,5 Milliarden Jahre alt. Das nenne ich Alter !
 

DeletedUser4893

Jemand wettete auf den Azoren
Sich ein Loch in den Schädel zu bohren
Bis hinunter zum Herzen
Und zwar ganz ohne Schmerzen
Er hat die Wette verloren

Bungter & Frorath
 

DeletedUser4893

Es ernährt sich ein Model aus Gmund
Leider nicht so besonders gesund
Denn sie liebt zwar das Kochen
Doch sie nagt nur an Knochen
Und den Rest gibt sie immer dem Hund.

Beat Spitz
 

DeletedUser4893

Einst war ein Orchester aus Köthen
Beim Gastspiel in sehr großen Nöten
Denn auf dem Transport
Zur Halle im Ort
Ging leider der Kontrabass flöten.

Bernhard H. Behncke
 
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