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Gedichte,Limeriks und sonstiges

DeletedUser4893

Es ist eine Gaudi in Bayern
Wie wir das Oktoberfest feiern
Mit Haxen und Bier
Um beides gleich hier
Vor’m Zelt in die Wiesn zu reihern.

Gerd Farber
 

DeletedUser4893

Es wollte mal in den Abruzzen
Ein Hirte den Skilift benutzen
Mitsamt seiner Herde
Betonend, er werde
Die Tiere natürlich erst putzen.

Unbekannter Autor
 

DeletedUser47

Man munkelt, es lebten in Grove

Nur Trottel, Bekloppte und Doofe

Doch das ist nicht wahr!

Ich wurde gewahr

Dort lebt auch ein schlauer Ganove
 

DeletedUser4893

Es sprach eine Maid in Venedig
Zum Liebhaber: „Ha, untersteh dich!“
Doch so etwas rächt sich
Denn jetzt ist sie sechzig
Und trotz aller Mühe noch ledig.

Bungter & Frorath
 

DeletedUser47

Früher säte Jörg Haider in Kärnten

Gerne Ängste, um Stimmen zu ernten

Doch er fuhr dann zu schnell

Auf dem Highway to Hell

Wo die Götter ihn schließlich entfernten

*Heinz Hermann Michels*
 

DeletedUser4893

An den Mond

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud' und Schmerz
In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd' ich froh;
So verrauschte Scherz und Kuß
Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,
was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu!

Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

(Johann Wolfgang von Goethe)
 

DeletedUser47

Der Augenblick ist jenes Zweideutige,
darin Zeit und Ewigkeit einander berühren.
*Sören Kiergegard*
 

DeletedUser4893

Freundschaft
Wenn Menschen sich aus innrem Werte kennen,
So können sie sich freudig Freunde nennen,
Das Leben ist den Menschen so bekannter,
Sie finden es im Geist interessanter.

Der hohe Geist ist nicht der Freundschaft ferne,
Die Menschen sind den Harmonien gerne
Und der Vertrautheit hold, daß sie der Bildung leben,
Auch dieses ist der Menschheit so gegeben.

Autor: Friedrich Hölderlin
 

DeletedUser47

Der Waage gleicht der großen Welt:
Das Leichte steigt, das Schwere fällt.

Im Gleichgewicht ist alles reich
darum ist der Weg
das Ziel zugleich.

Gotthold Ephraim Lessing
(1729 - 1781),
deutscher Schriftsteller
 

DeletedUser4893

Man hat ihn einmal irgendwo befreit
mit jenem Ruck, mit dem man sich als Jüngling
ans Große hinriß, weg von jeder Rücksicht.
Da ward er willens, sieh: und seither dient er,
nach jeder Tat gefaßt auf seine Freiheit.
Und halb sehr herrisch, halb beinah verschämt,
bringt mans ihm vor, daß man für dies und dies
ihn weiter brauche, ach, und muß es sagen,
was man ihm half. Und dennoch fühlt man selbst,
wie alles das, was man mit ihm zurückhält,
fehlt in der Luft. Verführend fast und süß:
ihn hinzulassen -, um dann, nicht mehr zaubernd,
ins Schicksal eingelassen wie die andern,
zu wissen, daß sich seine leichte Freundschaft,
jetzt ohne Spannung, nirgends mehr verpflichtet,
ein Überschuß zu dieses Atmens Raum,
gedankenlos im Element beschäftigt.
Abhängig fürder, länger nicht begabt,
den dumpfen Mund zu jenem Ruf zu formen,
auf den er stürzte. Machtlos, alternd, arm
und doch ihn atmend wie unfaßlich weit
verteilten Duft, der erst das Unsichtbare
vollzählig macht. Auflächelnd, daß man dem
so winken durfte, in so großen Umgang
so leicht gewöhnt. Aufweinend vielleicht auch,
wenn man bedenkt, wie's einen liebte und
fortwollte, beides, immer ganz in Einem.

Rainer Maria Rilke
 

DeletedUser425

Der Geist Ariels

Da hast du dir aber ein sehr schwieriges Gedicht ausgesucht.;)
 

DeletedUser47

Danke, ich mag Rilkes Texte so sehr :rolleyes::rolleyes::rolleyes:


Leben in der Liebe zum Handeln
und leben lassen im Verständnisse
des fremden Wollens
ist die Grundmaxime der freien Menschen.
*Rudolf Steiner*
 

DeletedUser370

Es waren einmal zwei Menschen, die wollten einen Spaziergang machen. Ihnen begegnete eine kleine fliegende Hexe. "Wollt ihr eine schöne lange Reise machen, durch die wunderbare Welt von Elvenar?", fragte sie die beiden Menschen. "Ja, liebend gern", antworteten sie. Also begaben sie sich auf die Reise.....
Doch nach einiger Zeit wuchsen die beiden. Leider nicht in derselben Geschwindigkeit.... So war eines Nachts aus einem der Menschen ein Riese geworden... Durch die größere Schrittlänge war der Riese dem Menschen - der nur ein bisschen gewachsen war - immer weiter voraus, ließ den Menschen und auch die kleine Hexe hinter sich. Ein dritter Mensch beobachtete dieses merkwürdige Gespann und folgte Ihnen. Doch oweh, er wuchs nicht, nein, er schrumpfte zu einem Zwerg.... und konnte so den Menschen nicht einholen, egal wie sehr er hinter ihm herrannte.

Die Hexe wurde immer wütender, weil der Riese so schnell war und damit die vielen schönen Dinge gar nicht sah, die sie ihm und seinem Freund, dem Menschen, hatte zeigen wollen. Ich habe eine Idee, dachte sie bei sich, ich erschaffe eine Mauer, dann bleibt der Riese stehen, und wir können Ihn einholen. Er wird wieder zu Menschengröße schrumpfen, und wir können gemeinsam Elvenar genießen. Gesagt getan.

Der Riese traf auf die Mauer: massiver Stein kanpp 2 Meter hoch, keine Lücken. Er schaute sie sich etwas verwirrt an, blickte zurück zu seinem Freund und der Hexe. Dann grunzte er, zuckte die Schultern, und machte einen Schritt über die Mauer hinweg.... Die Hexe war verwirrt und verärgert. Also plante sie eine größere Mauer - die würde den Riesen bestimmt aufhalten...

Nach einiger Zeit traf auch der Mensch auf die Mauer. Auch er schaute sie verwirrt an, suchte nach Lücken - fand aber keine. Also machte er sich daran, die Mauer zu überklettern. Eine anstrengende Aufgabe, aber er schaffte es. Die Hexe merkte nicht, wie schwer ihm dies gefallen war - sie achtete nur auf den Riesen in weiter Ferne. Ihr selbst machte die Mauer natürlich gar nichts aus, denn sie konnte ja fliegen... So folgten beide weiterhin dem Riesen. Der Mensch mit Erstaunen "wow, der ist ja so schnell" - die Hexe jedoch nur mit dem Gedanken, den Riesen aufzuhalten...

Und während unsere Gemeinschaft weitergeht, kommt auch der Zwerg, der sich ihnen, sagen wir mal, angeschlossen hat, an der Mauer an. Der Riese hatte keinerlei Probleme, auch der Mensch hat es geschafft, so schaffe ich das auch, macht er sich Mut. Aber er kann nicht einfach darüber hinweggehen wie der Riese es tat. Er ist auch zu klein, um seine Hände oben auf die Mauer zu legen und sich hochzuziehen wie der Mensch. Und auch er entdeckt keine noch so kleine Lücke, durch die er sich hätte zwängen können. Er weint bitterlich als er erkennt, das seine Reise zu Ende ist. Die Hexe hat ihn nicht bedacht, als sie die Mauer erschuf, ihm keinen Weg gegeben, sie zu überwinden.... Da wird er wütend auf die Hexe - wenn er schon nicht weiter mitgehen darf, dann bleibt er auch nicht hier! Er dreht sich um und geht nach Hause - die Hexe jedoch wird er nie vergessen.

Wie geht es weiter? Gelingt es der Hexe, den Riesen zu stoppen und einzuholen? Die Mauern werden immer größer, die sie schafft. Mit Pech irgendwann zu groß für den Menschen, der sie begleitet.... der Zwerg ist ja schon gescheitert. Was jedoch noch um einiges trauriger ist: das schöne Elvenar kann bald keiner mehr genießen, denn die Umgebung ist gepflastert mit Mauern - kein schöner Anblick. Wer möchte da schon spazieren gehen? Wird die Hexe rechtzeitig erkennen, was für einen Schaden sie anrichtet, nur weil sie dem Riesen seine Geschwindigkeit nicht gönnt??

Ich hoffe es sehr...
 

DeletedUser4893

:) Schöne Geschichte. Es gibt bestimmt einige Leute hier, die sich in der Geschichte wiedererkennen.
 
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