Wer kennt das nicht:
Man wird morgens wach und der Nacken tut irgendwie weh, weil man doof gelegen hat oder so. (Ide Hunde haben sich mal wieder so breit gemacht, dass ic gelegen habe wie ne Brezel..
).
Naja, was solls, ein bißchen räckeln und strecken, Salbe drauf und ab zur Arbeit. Wird schon werden, wie sonst auch. Das war Freitag morgens.
Über das Wochenende wurde es nicht wirklich besser, aber der Garten mußte dringend gemacht werden, also weiter Salbe schmieren, Tablette rein und weitermachen. Die Nächte waren recht unruhig, weil ich alle paar Stunden wach wurde und nicht mehr wußte wohin mit mir vor Schmerzen.
Montagmorgen dann der Supergau: Linke Seite Hals, Schulter, Arm nicht mehr einsatzfähig. Jede Bewegung machte mich bald verrückt. Trotzdem Salbe drauf und zur Arbeit. Krank schreiben lass ich mich nicht für so was, kann ja noch laufen und sitzen und tippen geht ja auch mit rechts, nicht wahr?
Von der Arbeit aus dann beim Hausarzt angerufen und...
"leider sind wir im Urlaub". Also Orthopäden raussuchen..super, einer ist fast neben dem Büro, anrufen und...
"Termine haben wir erst wieder im April. Sie können aber morgen früh um 7.30 Uhr zur Notfallsprechstunde kommen." Also nicht lang gefackelt und zugesagt.
Heute morgen also zum Arzt geschleppt, um 7.15 Uhr angekommen, Praxistür steht offen, vier Leute vor mir, keiner am Empfang zu sehen. 7.30 Uhr taucht eine Arzthelferin auf, 7.35 Uhr bin ich an der Reihe, sage mein Sprüchlein (schlimme Schmerzen, kann mich kaum bewegen, mehrere Nächte fast nicht geschlafen) auf und bekomme zu hören:
"Tut mir leid, da müssen sie woanders hingehen, wir nehmen jetzt keine Patienten mehr an. Sie hatten aber doch gesagt ich soll kommen. Ja, schon, aber annehmen kann ich sie jetzt trotzdem nicht mehr. Gehen sie doch zu ihrem Hausarzt" Ich steh da wie vom Donner gerührt, weiß echt nicht was ich sagen soll, hinter mir (noch weitere 10 Leute warten) wird laut gezischt und getuschelt. Ich verlasse die Praxis, verwirrt und mit Tränen in den Augen und quetsche an der Tür ein
"hoch auf unser Gesundheitswesen" raus.
Das Ende vom Lied war, dass mir einfiel, dass eine Mandantin am Vortag einen Arzt erwähnt hatte, der circa 2 km entfernt ist. Ich also wieder auf mein Rad, einmal quer durch die Stadt. Dort wurde ich dann auch freundlich aufgenommen, geröngt und siehe da. Irgendwie hatte ich mir 7 Wirbelblockaden in der hals- und brustwirbelsäule eingefangen. Der freundliche und sehr starke arzt hat dann gedreht, gezogen, geschoben und noch mal gedreht. Es knackte mehrfach wie brechendes Holz und gegen 10.30 Uhr konnte ich mich wieder bewegen.
Jetzt sitze ich hier im Büro an meinem PC und versuche immer noch irgendwie zu verstehen, was da heute morgen abgegangen ist! Hatte ich irgendwas im Gesicht oder Sch.. am Schuh? Oder ist man als Kassenpatient tatsächlich immer der gear..te.?
(Gott sei dank ist mein Chef megacool und hatte kein Problem damit, dass die Kanzlei dann halt zu war heute morgen. Er hatte sogar schon seinen Physio angerufen, damit der mich noch irgendwie dazwischen schiebt.)