Hallo liebe Mitspieler, hallo liebes Entwickler-Team von Innogames,
Vorbemerkung: Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von Spiele-Studios, Spiele-Entwicklern und Spiele-Designern. Und aus diesem Grunde leiste ich immer, wenn ich ein Spiel länger als eine zeitlich eng begrenzte Test-Phase spiele, finanzielle Beiträge. Wenn ich im Kaufhaus ein Spiel kaufe muss ich auch etwas bezahlen. Wobei ich natürlich weiß, dass Unternehmen wie Innogames auch von Spielern, die selber nichts bezahlen, profitiert. Schließlich erlöst ein Spiele-Publisher einen Großteil seiner Einnahmen durch Werbung und je mehr Accounts registriert sind, umso höher sind auch die Erlöse, die durch den Verkauf von Werbe-Möglichkeiten erzielt werden kann. Dazu kommen Einnahmen durch den Abgleich von User-Daten usw. usw. usw. Aber in jedem Falle: Es ist eine Mischkalkulation und das ist okay.
Nun zum Sonnenwend-Event:
Ein bisschen schmunzeln musste ich von Anfang an. Weil es ja doch etwas ungewöhnlich ist, wenn im August ein Sonnenwend-Event startet. Und das gilt rundherum um alle Kontinente und den ganzen Globus. Aber sei's drum: das Storybook und seine Autoren scheinen eben auch Sonnenwenden im August zu kennen.
Ich bin ein ziemlich aktiver Spieler, weil ich das Glück habe, auch im Job immer mal reinschauen zu können, da ich sowieso viel online bin. Das heisst, ich habe das Event vom ersten Tag an und "durch" gespielt. Vieles an dem Event fand ich putzig, nett gemacht, graphisch, im Spielverlauf, von den Aufgabenstellungen her. Alles okay. Schwieriger war schon, die merkwürdige Gewinn-"Logik" bei den Preisen und Tagespreisen der drei verschiedenen Stufen zu erkennen. Ich spiele in zwei Welten und es ist frappierend, dass in beiden manche Spieler offenkundig von der Sonne verwöhnt und andere von Pech überschüttet wurden. Und zwar in einer Art und Weise, dass man nicht mehr von einem völligen Zufalls-Algorithmus ausgehen kann. Und Spieler, die noch nicht solange dabei sind, hatten eigentlich überhaupt keine Chance, wirklich "weiter" zu kommen. Manche haben unglaublichste virtuelle Gebäude, wunderschöne Bäume usw. usw. gewonnen. Manche Mondsplitter ohne Ende, die es ihnen locker erlaubten, die Stufengewinne zu erreichen. Und andere - viele viele Runen zu Antiken Wundern, die sie schon längst hatten. Oder irgendwelche Zauber, in denen man eh schon ersäuft und die einem, ist man erst in den Zwergen-Feen-Ork-Phansen, eh nur noch begrenzt nutzen.
Und damit kommt ich zu dem entscheidenden Punkt: Die Mischung aus völlig unzureichender Kommunikation gegenüber den Spielern und - wie ich inzwischen konstatieren muss - geradezu unanständiger Preispolitik. Immer unter Berücksichtigung meiner Vorbemerkung und persönlichen Überzeugung, wonach Unternehmen wie Innogames zu Recht und ohne Zweifel Einnahmen erlösen und Gewinne erwirtschaften müssen. Ich halte rein gar nichts von dem "Kost nix ist geil"-Trend, der durch die Spielewelt, besonders der App-Stores, wabbert. lau
Das erste Problem aus meiner Sicht ist, dass man völlig von unerwarteten Entwicklungen im Eventverlauf überrascht wurde. Etwa, dass aus zwei Quests zum Sammeln von notwendigen Mondsplittern urplötzlich nur noch eine verblieb und zwar genau die, die nur einmal pro Tag gespielt werden konnte. Und nun, einen Tag vor Ende, endet selbst diese Questfolge. Irgendeine "Vorwarnung" oder Information: Fehlanzeige. Und nicht nur ich, das gilt ebenso für zahlreiche Mitspieler in beiden Welten. Unerreichbar vor der Stufe II der Gewinne, von III redet schon gar keiner mehr. Und jetzt komme ich zum Thema "Unanständigkeit": Ich habe einmal überschlägig berechnet, wie viele Diamanten ich einsetzen müsste, um angesichts meines bisherigen "Gewinn-Glücks" in meinen beiden gespielten Welten noch "Venars Felsen II" zu erreichen. Und komme in der Summe dazu, dass ich etwa 6000 Diamanten bräuchte, um vielleicht mit viel viel Glück den Felsen zu bekommen. Und das entspricht etwa 40 Euro. Nicht dass ich an sich etwas gegen 40 Euro hätte. Nur: wenn es der Preis für ein einziges, kleines, virtuelles Teil-Element ist, dann schon. Und zwar sehr. Das ist außerhalb jeglichen Augenmasses und jeglicher Anständigkeit. Und ich denke, wenn ich mich in meinen beiden Gemeinschaften, aber auch mit einer Reihe anderer Mitspieler austausche, dass das sehr sehr viele so sehen. Die wenigsten von ihnen werden sich aber die Mühe machen, das hier aufzuschreiben. Übrigens: auf den Felsen kann ich verzichten. Was mich ärgert, ist die sinnlos vertane Zeit, die ich in die Quests gesteckt habe und die ich gelassen hätte, hätte ich gewusst, dass lange vor dem Ablauf der Event-Zeit gar keine Quests mehr angeboten werden. Das, und das müsst Ihr, liebes Innogames-Team, Euch auch sagen lassen: Das ist -pardon- Kunden-Verarsche hoch drei. Und da ich kein Teenager mehr bin, sondern ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel habe: das erinnert mich an eine Fernsehsendung der 1970er/1980er-Jahre: "Nepper, Schlepper, Bauernfänger". Soll heissen: nicht alles was legal ist, ist auch anständig und seriös.
Mag sein, dass Ihr Euch das inzwischen erlauben könnt. Ich habe mal gelernt, das 1000 zufriedene Kunden, die 15 Euro und damit in der Summe 15000 Euro bezahlen und dazu noch als positive Multiplikatoren fungieren, allemal viel besser sind als 100 superglückliche Sucht-Kunden, die zwar 100 Euro und damit pro Nase ein Mehrfaches bezahlen ... man sich aber des "Gier-Preises" zuliebe viele an sich wohlwollene Kunden verscherzt.
Versteht das bitte als konstruktiv gemeinte Kritik. Denkt mal darüber nach. Ich werde auch weiter spielen. Zwar eher wegen meine netten, lieb gewonnenen Mitspieler, aber auch, weil es an sich ein schönes Spiel ist.
Lieben Gruß
Sm.