Die letzten drei Kapitel sind so gestaltet, dass sie nur noch auf Zeit spekulieren. Das bedeutet, dass der Fokus nicht mehr auf dem eigentlichen Spielerlebnis liegt, sondern darauf, den Spieler dazu zu bringen, mehr Zeit und mehr Geld in das Spiel zu investieren. Diese Strategie hat dazu geführt, dass viele Spieler frustriert sind und sich nur noch sporadisch dem Gaming widmen, bis sie über kurz oder lang, das Interesse ganz am Spielen verlieren. Und auch meine Faszination für das Spiel hat sich daran verloren und aus diesem Grund habe auch ich mich für diesen Weg entschieden, anstatt mich stundenlang durch die immer gleichen Spielmechanismen zu quälen, nur um am Ende einen virtuellen Erfolg zu erlangen. Ich wähle Spiele aus, bei denen der Spaß im Vordergrund steht und ich nicht in eine endlose Zeitschleife gefesselt werde, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Alles in allem hat sich auch mein Spielverhalten geändert, da den Turm zu erklimmen, ja nun wie ersichtlich auch nicht mehr so erstrebenswert erscheint und somit wenig motivierend ist, um sich damit noch zu beschäftigen.
Diese immer höher hängenden Hürden im Spiel, fielen mir, der sich ja noch am Anfang von Kapitel 16 befindet, auch schon ab Kapitel 15 auf.
Natürlich macht es meiner Meinung nach Sinn dass die Schwierigkeit von Kapitel zu Kapitel "etwas" ansteigt denn es soll ja auch nicht zu einfach bzw. langweilig werden. Allerdings sollte man natürlich auch im Hinterkopf behalten dass die eine oder andere Hürde scheinbar regelrecht dafür gemacht zu sein scheint um bei Spielerinnen und Spielern eine gewisse Art der gefühlten Verzweiflung auszulösen.
Diese Strategie, dass man sich entweder mühsam wie ein Eichhörnchen durch die immer wieder gleichen Spielmechanismen arbeitet oder halt nach etwaigen Abkürzungen Ausschau hält, ist zwar in den ersten 14 Kapiteln (noch) kaum spürbar, steigert sich dann aber ganz offenbar noch.
Es ist uns denke ich beiden klar dass INNO versucht von der Ungeduld der Menschen und Elfen in Elvenar zu leben, was für mich in Ordnung ist.
Trotzdem sehe auch ich den dreifach schmalen Grat zwischen "Ok, ich kämpfe mich halt durch - ohne zu investieren - egal wie lange es dauert", "Ok ich gönne es INNO und gebe einfach mal etwas Geld, für zum Beispiel ein paar Premiumerweiterungen, aus." und "Das Ganze wird mir irgendwie zu viel oder zu zäh, so dass ich das Spiel einstelle bzw. aufgebe."
Verstehen und nachvollziehen kann ich alle 3 Varianten und ich denke dass jede ihre Daseinsberechtigung hat, mir ist aber aufgefallen dass auch dieses Thema häufiger Anlass zum Streit im Forum war und vermutlich auch in Zukunft sein wird.
Für mich, der sehr viele verschiedene Computerspiele teils sehr exzessiv gespielt hat, war Elvenar mein erstes Spiel dass man nicht zu kaufen braucht aber halt im Spiel Geld ausgeben kann.
Da ich im privaten Bekanntenkreis ehemalige "Langzeit-Weltmeister" von WoW habe und diese mir mal berichtet hatten was manche "Top-Spieler" so im Monat im Spiel ausgeben, (mehr als so manches Monatsgehalt) war mir von vornherein klar dass ich als Gamer in so einem Spiel in dem es "in game-Käufe" gibt, wohl besser so gut es geht auf diese Möglichkeit zu verzichten sollte um mich nicht vorschnell oder sogar unnötig an das Geld ausgeben im Spiel zu gewöhnen.
Zudem bin ich mir relativ sicher dass ein mühsam erarbeitetes Ziel im Spiel, im Gegensatz zum bequemen Kaufen eine ganz andere Art von "virtuellem Erfolgserlebnis" vermittelt.
Ich habe bislang keinen einzigen Diamanten gekauft und habe, nicht zuletzt durch das Weltenwandeln, über 11K davon "verdient" indem ich halt viel Zeit in das Spiel investiert habe. Nun könnte ich mir zum Beispiel auch mehrere Premium-Erweiterungen kaufen - traue mich aber nicht so richtig da ich nicht wirklich abschätzen kann was das dann für die Kosten der letzten 33 Stadterweiterungen eines Tages dann preislich bedeutet.
(Gefährten haben teilweise ein Jahr lang Dias angespart für die nächste Premiumerweiterung)
Zudem wollte und will ich ja immer noch wissen wie es sich anfühlt wenn man nichts auch nicht mit erspielten Diamanten kauft und ich muss zugeben dass man in Elvenar, meiner Meinung nach, auch so sehr weit kommen kann - viel weiter als ich mir vorher vorgestellt hätte, muss dabei aber auch eingestehen dass ich die Zwickmühle zum Ende des Spiels bzw. zum Ende der regulär erweiterbaren Stadtfläche noch nicht kennengelernt habe und dieser teilweise sogar auch unbewusst auszuweichen scheine.
Auf der anderen Seite fühle ich mich eigentlich mittlerweile irgendwie auch ein wenig in INNOs Schuld, denn ich nutze Elvenar nun seit 3 Jahren täglich, hätte ich mir in 3 Jahren jedes halbe Jahr für etwa 50€ pro Stück ein Computerspiel gekauft wären das 300€.
Das ist dann meines Erachtens in etwa die Summe die ich INNO mindestens für mein bisheriges Spielerlebnis schuldig geblieben bin.
Es ist ein bewusster Schritt weg vom Turm der Erfolge, hin zu einer ausgewogeneren und erfüllenderen Freizeitgestaltung. Ich wünsche allen anderen Spielern weiterhin eine bereichernde Spielerfahrung.
Dieser Schritt ist nie verkehrt - das echte Leben hat unheimlich viel zu bieten! Ein Schritt der auch mir bevorsteht.
Dir wünsche ich viel Spaß bei deiner zukünftigen Freizeitgestaltung!